AMS-Arbeitsprogramm 2025: 41 Millionen für aktive Arbeitsmarktpolitik
Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde heute, am 21. Jänner 2025, das AMS- Arbeitsprogramm für 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt. Das AMS Vorarlberg hat für die aktive Arbeitsmarktpolitik in den Bereichen Beschäftigung, Qualifizierung und Unterstützung im Jahr 2025 ein Budget von rund 41,4 Millionen Euro. 54 Prozent der budgetären Mittel fließen in Qualifizierungsangebote (inkl. Orientierungs- und Aktivierungsmaßnahmen), 31 Prozent in Beschäftigungsmaßnahmen und etwa 14 Prozent werden für Unterstützungsangebote eingesetzt.
LautPrognose der Synthesis Forschung Gesellschaft m.b.H. werden die wirtschaftlichen Herausforderungen am Arbeitsmarkt in Österreich, trotz moderater Wachstumsimpulse, im Jahr 2025 anhalten. Nach zwei Jahren mit rezessiven Entwicklungen bleibt die Erholung der Konjunktur fragil, was sich weiterhin spürbar auf den Arbeitsmarkt auswirkt. Für 2025 wird ein moderates Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,7 Prozent prognostiziert. In Vorarlberg spiegeln sich die nationalen Trends wider, wenn auch in einer regional angepassten Dynamik. Die unselbstständige Beschäftigung in der Region wird 2025 moderat steigen (+0,1 %). Diese Stabilisierung ist vor allem auf eine Nachfrage in nicht-marktorientierten Branchen wie dem Sozial- und Gesundheitswesen zurückzuführen. In der Bauwirtschaft und der exportorientierten Industrie wirkt sich die schwache wirtschaftliche Entwicklung weiter auf die Personalnachfrage der Unternehmen aus, was den Arbeitsmarkt zusätzlich belastet. „Vor diesem Hintergrund rechnen wir für Vorarlberg mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit von rund 500 Personen (+4,9 Prozent)“, betont AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter.
Ausgehend von der Wirtschaftsprognose und den damit zu erwartenden Arbeitsmarktentwicklungen sowie den mittelfristigen Trends am Arbeitsmarkt konzentriert sich das AMS Vorarlberg im Jahr 2025 auf folgende strategische Schwerpunkte:
- Vermittlung als Kernaufgabe – schnell, passgenau und zukunftsorientiert
- Ausbildung und Qualifizierung von Personen ohne Bildungsabschluss
- Verhinderung und Abbau der Langzeitbeschäftigungslosigkeit
- Jugendarbeitslosigkeit senken und Sicherstellung der beruflichen Ausbildung
Rund 22,5 Millionen für Ausbildung und Qualifizierung
Die größten Schwierigkeiten bei der Integration in den Arbeitsmarkt haben nach wie vor gesundheitlich Belastete, Ältere, Geringqualifizierte und langzeitarbeitslose Personen. Gezielte arbeitsmarktpolitische Angebote wie Qualifizierungsangebote, Beratungs- und Betreuungsangebote, Lohnkostenförderungen für Unternehmen, werden die Einstiegschancen der betroffenen Personen erhöhen. „Im Jahr 2025 ist geplant, dass mehr als 19.500 Personen in arbeitsmarktpolitische Maßnahmen einbezogen werden, um so die Potenziale arbeitsloser Menschen entsprechend weiterzuentwickeln und zur Beseitigung des Facharbeiter_innenmangels einen wichtigen Beitrag zu leisten. Somit unterstützen wir auch die Eigeninitiative von Arbeitsuchenden durch Beratung, Qualifizierung, und finanzielle Förderung, um dementsprechend neben der Vermittlung auch die Fachkräfteausbildung zu fördern“, betont Bernhard Bereuter.
Vermittlung als Kernaufgabe
Bei den vorgemerkten Arbeitsuchenden steht weiterhin die Vermittlung, mit der Zielsetzung einer raschen Beschäftigungsaufnahme und des Abbaus lang andauernder Arbeitslosigkeit, im Mittelpunkt. “Unser oberstes Ziel sind rasche Arbeitsaufnahmen von Arbeitslosen und Schulungsteilnehmenden. Durch eine frühe, persönliche, kompetenzorientierte und motivierende Beratung für unsere Kund_innen, soll dieses Ziel erreicht werden. Moderne neue Tools wie u.a. Matching mit Kompetenzen oder „alle jobs“ – die Job- Suchmaschine mit AMS JOB APP kommen zum Einsatz“, so die Kernbotschaft der Landesgeschäftsstelle Vorarlberg.
Schwerpunkt Fachkräfteausbildung fördern
Der Anteil vorgemerkter Arbeitsloser, die als maximal höchste abgeschlossene Ausbildungsform eine Pflichtschule absolviert haben, ist mit 47,9 Prozent sehr hoch. Die Arbeitslosenquote von Personen mit maximal Pflichtschulabschluss liegt bei 17,6 Prozent und damit weit über dem Durchschnitt. Das ist auch jene Personengruppe mit dem höchsten Arbeitslosenrisiko.
Ausbildung und Qualifizierung von Personen ohne Bildungsabschluss
Das AMS Vorarlberg hat sich auch im Jahr 2025 zum Ziel gesetzt, den Anteil der Menschen mit einem Ausbildungsabschluss zu erhöhen und damit der strukturellen Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. „Das AMS leistet auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung des qualifikatorischen Strukturwandels sowie der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit durch Qualifizierung“, betont die AMS-Landesgeschäftsführung. Neben der Weiterführung und dem Ausbau der spezifischen arbeitsmarktpolitischen Angebote für die Personengruppe geht es darum, das vorhandene Arbeitskräftepotential vollständig zu erfassen und für Weiterbildung zu motivieren. Das Angebot der individuellen Berufs- und Bildungsberatung in den BerufsInfoZentren (BIZ) wird zur Unterstützung der Strategieumsetzung weiter ausgebaut. In enger Kooperation mit Unternehmen werden die betriebsnahen Ausbildungsangebote (Stiftungsmodelle) verstärkt genutzt, um die Zahl der Personen, die eine Fachkräfteausbildung absolvieren, zu erhöhen. Aktuell bildet das AMS Vorarlberg 666 Personen über Ausbildungsmodelle, wie die connexia Implacementstiftung Betreuung und Pflege, die „Zukunftsstiftung Vorarlberg“ mit einem Schwerpunkt auf MINT-Berufe, das Programm FiT (Frauen in Handwerk und Technik), die Umweltstiftung oder das Projekt „Chance“ aus.
Verhinderung und Abbau der Langzeitbeschäftigungslosigkeit
Die Sozialen Unternehmen in Vorarlberg sind wichtige Partner für die nachhaltige Integration schwer vermittelbarer Personen in den Arbeitsmarkt. Die zeitlich befristeten Beschäftigungsmöglichkeiten erhöhen die Chancen der Betroffenen auf eine Beschäftigung in einem Unternehmen. „Für das Förderjahr rechnen wir mit rund 390 Eintritten
in ein befristetes Beschäftigungsverhältnis in einem Sozialen Unternehmen“, betont Bernhard Bereuter. Rund 11,5 Millionen Euro (AMS-Förderung ca. 8,4 Mio. Euro und ca. 3,1 Mio. Euro Land Vorarlberg) werden dafür im Jahr 2025 veranschlagt.
Mit der Weiterführung des Modells „Stufenweise Integration Vorarlberg (S.I.V.)“ wird alles darangesetzt, die Verfestigung der Arbeitslosigkeit zu verhindern und die Langzeitbeschäftigungslosigkeit zu senken. „Durch unsere Angebote stellen wir sicher, dass jede von Langzeitbeschäftigungslosigkeit bedrohte Person ein Beschäftigungs- oder Betreuungsangebot erhält und bieten somit vielen Menschen wieder neue Perspektiven, Hoffnung und Chancen“, so Bereuter.
Sicherstellung der beruflichen Ausbildung von Jugendlichen
Für Jugendliche, die trotz intensiver Vermittlungsbemühungen keine Lehrstelle finden können oder während der Lehrzeit den Ausbildungsplatz verlieren, bietet das überbetriebliche Ausbildungszentrum (AZV) Unterstützung an. Für das Ausbildungsjahr 2024/2025 investiert das AMS Vorarlberg rund 3,4 Millionen Euro in dieses Programm, circa 1,1 Millionen Euro werden zusätzlich vom Land Vorarlberg im Rahmen der Ausbildungsgarantie für Jugendliche, finanziert. Insgesamt finden somit 130 Personen über diesen Weg einen Ausbildungsplatz.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 21. Januar 2025