Frauenkampagne #machdichfit

Frauen sind in handwerklich-technischen Berufen stark unterrepräsentiert. Die Berufswahl erfolgt oft nach Geschlechterstereotypen. Mit dem Programm FiT – Frauen in Handwerk und Technik bekommen Frauen die Chance, sich in nicht traditionellen Frauenberufen auszubilden.


  • Veröffentlicht 09.10.2023
  • Bundesland Vorarlberg

Der Oktober 2023 steht ganz im Zeichen der Förderung von Frauen. Mit der Kampagne #machdichfit des AMS Vorarlberg werden Frauen über Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten im handwerklich-technischen Bereich informiert und das Programm FiT – Frauen in Handwerk und Technik vorgestellt.

Aktuelle Situation von Frauen am Arbeitsmarkt

Die Situation von Frauen am Arbeitsmarkt ist weiterhin von Einkommensunterschieden und geschlechtsspezifischer Segregation geprägt. „Frauen arbeiten oft in Teilzeit, was vorrangig auf die ungleiche Verteilung von Familien- und Hausarbeit zurückzuführen ist“, erklärt AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter, „zudem ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen gering.“ In Vorarlberg sind aktuell 81.473 Frauen unselbstständig beschäftigt. Das sind 47 Prozent aller Beschäftigten in Vorarlberg. Von den 9.235 arbeitslosen Personen sind 4.354 Frauen, wobei 18 Prozent Wiedereinsteigerinnen sind, also Frauen, die nach Elternkarenz eine Rückkehr in den Beruf anstreben. 43 Prozent der beim AMS vorgemerkten Frauen suchen eine Teilzeitanstellung.

Geschlechterspezifische Berufswahl

„Bereits bei der Berufswahl sehen wir wesentliche Unterschiede zwischen Mädchen und Burschen“, schildert AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter, „so entscheiden sich junge Menschen meist nach Geschlechterstereotypen für eine Lehrausbildung.“ Die beliebtesten Lehrberufe bei Frauen sind Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau sowie Metalltechnikerin, bei Männern sind es Metalltechniker, Elektrotechniker sowie Kraftfahrzeugtechniker. Oft fehlt den jungen Frauen auch der Mut, sich für eine Ausbildung in einem handwerklich-technische Berufen zu entscheiden, obwohl das Interesse vorhanden ist. 

 Das Programm FiT –Frauen in Handwerk und Technik

Mit dem Programm FiT – Frauen in Handwerk und Technik unterstützt das AMS Frauen, sich in einem handwerklich-technischen Beruf auszubilden und Unternehmen erhalten die Gelegenheit, Fachkräfte zu gewinnen. Im Rahmen des FiT-Programms werden mehr als 200 verschiedene Ausbildungen im Bereich Handwerk und Technik gefördert. Viele davon sind sogenannte "green jobs". Das FiT-Programm steht allen Frauen offen, die beim AMS arbeitslos oder arbeitssuchend gemeldet sind. „Mit diesem Programm bieten wir Orientierung und leisten unseren Beitrag, gesellschaftliche Stereotypen aufzubrechen,“ erklärt Brigitta Bernegger, Gleichstellungsbeauftragte im AMS Vorarlberg. „Wir möchten Frauen dazu ermutigen, sich einem handwerklich-technischen Beruf zu widmen, um ihre berufliche Zukunft in finanzieller wie auch perspektivischer Sicht zu verbessern.“

In diesem Jahr haben 22 Frauen mit einer Ausbildung im Rahmen des FiT- Programms begonnen. Dabei sind die beliebtesten Berufe Tischlerin, Informatikerin sowie Hörgeräteakustikerin. Im Jahr 2023 bietet das FiT-Programm insgesamt 483 Plätze für Beratung und Betreuung, Perspektivenerweiterung sowie Vorqualifizierung an. Bis zu 256 Plätze sind für Ausbildungen mit mindestens Lehrabschluss vorgesehen. Dafür stehen rund 870.000 Euro zur Verfügung.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 09. Oktober 2023