Niedrigste Arbeitslosenquote in Tirol
Arbeitslosigkeit um 6,7% gestiegen, Handel und Industrie besonders betroffen.
Mit Stichtag 31.01.2025 waren in Tirol 19.076 Personen arbeitslos vorgemerkt. Im Vergleich zum Vorjahr sind das um +1.197 Menschen mehr (+6,7 %). 72,2 % der arbeitslos vorgemerkten Personen in Tirol sind seit weniger als 3 Monaten arbeitslos vorgemerkt. 39,4 % haben aktuell eine Einstellzusage von einem Betrieb und 30,0 % waren zuletzt in der Baubranche beschäftigt. Österreichweit liegt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei +6,4 % und aktuell gibt es in Österreich 365.746 Arbeitslose. [Arbeitslose im Jänner 2019: 19.087 | 2020: 17.760 2021: 41.239 | 2022: 18.463 | 2023: 17.233 | 2024: 17.879 | 2025: 19.076]
„Dem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 1.200 Personen steht ein Zuwachs von mehr als 2.000 neuen Dienstverhältnissen gegenüber. Dies unterstreicht die Widerstandsfähigkeit unserer Wirtschaft, verdeutlicht aber auch die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen zur Bewältigung des Fachkräftemangels. Somit bleibt Tirol das Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosenquote.“ Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin AMS Tirol
Bei 19.076 Arbeitslosen und geschätzten 370.000 unselbständig Beschäftigten betrug die Arbeitslosenquote im Jänner 2025 in Tirol 4,9 %. Im Bundesländervergleich ist das der geringste Wert. Damit lag die (geschätzte) Arbeitslosenquote um +0,3 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres. [Arbeitslosenquote im Jänner 2019: 5,2 % | 2020: 4,8 % | 2021: 11,8 % | 2022: 5,0 % | 2023: 4,5 % | 2024: 4,6 % | 2025: 4,9 %]
2.538 Personen nehmen aktuell an Schulungsmaßnahmen des AMS Tirol teil. Das sind im Vorjahresvergleich um +200 Personen oder +8,6 % mehr. [Schulungsteilnehmer_innen im Jänner 2019: 2.134 | 2020: 2.120 | 2021: 2.194 | 2022: 2.528 | 2023: 2.132 | 2024: 2.338 | 2025: 2.538]
Leichter Rückgang bei offenen Stellen
Die rückläufige Tendenz bei den offenen Stellen scheint sich am Tiroler Arbeitsmarkt langsam einzubremsen. Ende Jänner waren beim AMS Tirol 6.668 sofort verfügbare offene Stellen gemeldet, was nur noch einem leichten Rückgang von -1,2 % oder -80 Stellen im Vorjahresvergleich entspricht. Besonders stark vom Stellenrückgang betroffen ist weiterhin der Einzelhandel (-250). In der Arbeitskräfteüberlassung (+201), im Gesundheits- und Sozialwesen (+100), in der Beherbergung und Gastronomie (+71) und auch in der Baubranche (+62) sind mehr offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet als vor einem Jahr. [Offene Stellen (sofort verfügbar) im Jänner 2019: 5.733 | 2020: 5.760 | 2021: 3.309 | 2022: 9.312 | 2023: 7.910 | 2024: 6.748 | 2025: 6.668]
„Die Stabilisierung bei den offenen Stellen ist ein positives Signal für den Tiroler Arbeitsmarkt. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen zeigt sich, dass viele Branchen weiterhin Fachkräfte suchen und einstellen wollen.“ Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin AMS Tirol
Im Monat Jänner wurden deutlich mehr sofort verfügbare offene Stellen neu an das AMS Tirol gemeldet als im Vorjahr. Dieser Stellenzugang lag im abgelaufenen Monat bei 3.818 offenen Stellen, was einer Steigerung von +670 bzw. +21,3 % entspricht. Dieser Aufwärtstrend hält nun bereits seit 6 Monaten an. Arbeitslosigkeit gestiegen ↑ +1.197 | +6,7 % auf 19.076 Personen Beschäftigung gestiegen ↑ +2.000 | +0,7 % auf 370.000 unselbständig Beschäftigte
- Arbeitslosenquote gestiegen ↑ +0,3 %-Punkte auf 4,9 %
- Beschäftigung gestiegen ↑ +2.000 | +0,7 % auf 370.000 unselbständig Beschäftigte
- Arbeitslosenquote gestiegen ↑ +0,3 %-Punkte auf 4,9 %
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ÜBERBLICK JÄNNER 2025
Niedrigste Arbeitslosenquote in Tirol
Frauen stärker vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen
Ende Jänner verzeichnete Tirol einen Anstieg der Arbeitslosigkeit bei beiden Geschlechtern. Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr bei den Frauen (+18,8 %) deutlich stärker als bei den Männern (+2,2 %). Insgesamt waren jedoch deutlich mehr Männer (13.315 ) als Frauen (5.761) ohne Beschäftigung.
Arbeitslosigkeit in Industrie und Handel besonders stark gestiegen
Mit Ausnahme der Baubranche (-361) und der Arbeitskräfteüberlassung (-43) ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr in fast allen Branchen gestiegen. Besonders stark erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen in der Warenherstellung (+275 bzw. +17,7 %), im Handel (+264 bzw. +12,0 %) und im Gesundheits- und Sozialwesen (+196 bzw. +23,5 %), in der Beherbergung und Gastronomie (+135 bzw. +9,4 %) und in der Gebäudereinigung (+134 bzw. +30,8 %).
Arbeitslosigkeit in Reutte, Imst und Kufstein gesunken
Besonders stark gestiegen ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk Innsbruck Stadt/Land (+984 bzw. +12,7 %). Auch in den Bezirken Kitzbühel (+8,7 %), Schwaz (+5,2 %), Lienz (+5,0 %) und Landeck (+1,8 %) sind aktuell mehr Menschen arbeitslos vorgemerkt als vor einem Jahr. In den Bezirken Reutte (-3,1%), Imst (-1,6 %) und Kufstein (-0,4 %) ist die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich hingegen gesunken.
Langzeitbeschäftigungslosigkeit steigt weiter an
Aktuell sind in Tirol 1.942 Menschen von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen, was einem Anstieg von +19,8 % bzw. +321 Personen gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Gruppe der Langzeitbeschäftigungslosen weist spezifische Merkmale auf. Mehr als sechs von zehn (62,1 %) haben gesundheitliche Einschränkungen. Mehr als die Hälfte (53,7 %) sind älter als 50 Jahre und fast ebenso viele (50,6 %) verfügen maximal über einen Pflichtschulabschluss.
Zahl der Lehrstellensuchenden steigt
Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist im Vergleich zum Vorjahr um +21,9 % auf 457 gestiegen. Bei den sofort verfügbaren offenen Lehrstellen ist ein Rückgang um -18,7 % auf insgesamt 956 zu beobachten. Besonders häufig werden Lehrlinge im Einzelhandel mit 309 offenen Lehrstellen und in der Beherbergung (210) gesucht. Aber auch in der Bauinstallation (57), im Hochbau (39) und in der Gastronomie (37) sind aktuell viele offene Lehrstellen beim AMS Tirol gemeldet. Die Zahl der offenen Lehrstellen übersteigt mit 956 deutlich die der Suchenden. Diese Diskrepanz unterstreicht den fortbestehenden Bedarf an jungen Fachkräften, quer durch verschiedene Branchen. [Offene Lehrstellen (sofort verfügbar) im Jänner 2019: 595 | 2020: 715 | 2021: 443 | 2022: 842 | 2023: 918 | 2024: 1.176 | 2025: 956] [Lehrstellensuchende (ohne Einstellzusage, sof. verf.) im Jänner 2019: 286 | 2020: 321 | 2021: 447 | 2022: 359 | 2023: 366 | 2024: 375 | 2025: 457]
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Beschäftigtendaten Dezember 2024
Ende Dezember 2024 waren in Tirol 372.466 Menschen unselbständig beschäftigt. Das sind um +3.338 bzw. +0,9 % mehr als im Vorjahr. Bei den Männern (+1.899 bzw. +1,0 %) ist die unselbstständige Beschäftigung etwas stärker gestiegen als bei den Frauen (+1.439 bzw. +0,8 %). Die unselbstständige Aktivbeschäftigung (ohne Elternkarenz und Präsenzdienst) von Menschen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft ist im Vorjahresvergleich um +4.093 bzw. +3,9 % besonders deutlich gestiegen. Bei den österreichischen Staatsangehörigen konnte hingegen
ein Rückgang um -0,2 % beobachtet werden. Überdurchschnittlich stark gestiegen ist die Beschäftigung im Vorjahresvergleich beispielsweise im Gesundheits- und Sozialwesen (+1.651 bzw. +4,2 %), in der Baubranche (+594 bzw. +2,4%), und bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+563 bzw. +3,9 %). Gesunken ist die Beschäftigung hingegen im Handel (-897 bzw. -1,7 %) und in der Warenherstellung (- 321 bzw. -0,6 %). [unselbstständige Beschäftigung im Dezember 2019: 357.995 | 2020: 313.257 | 2021: 353.716 | 2022: 364.141 | 2023: 369.128 | 2024: 372.466]
Diese Seite wurde aktualisiert am: 03. Februar 2025