Naturwerkstatt Tirol: Nachhaltigkeit, Integration und Engagement für die Tiroler Natur

Die Naturwerkstatt ist ein Projekt, das sich der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten widmet. Diese sozialökonomische Einrichtung bietet Transitarbeitsplätze und unterstützt bei der Integration in den Arbeitsmarkt.


  • Veröffentlicht 12.12.2024
  • Bundesland Tirol

Die Naturwerkstatt Tirol ist viel mehr als ein Arbeitsplatz – sie ist ein Ort der Möglichkeiten. Die Teilnehmenden, die oft von schweren Lebensentscheidungen geprägt sind und Traumata bewältigen mussten, finden hier einen sicheren Rahmen, um ihre Fähigkeiten neu zu entdecken und weiterzuentwickeln. Während sie Wanderwege in Stand setzen, Schutzwälder pflegen oder Holzprodukte in der Werkstatt herstellen, schaffen sie etwas Bleibendes für die Gemeinschaft und schaffen auch einen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt.

„Die Naturwerkstatt ist ein Ort, an dem Talente gefördert, Teamgeist gelebt und Naturverbundenheit gestärkt werden. Unser Team leistet wichtige Arbeit, die von Gemeinden, Tourismusverbänden und der gesamten Region geschätzt wird,“ betont Michael Gufler der Projektleiter der Naturwerkstatt Tirol.

Vielfalt als Stärke
Das Projekt zeigt, wie Menschen unterschiedlicher Herkunft und Sprache in einem gemeinsamen Ziel vereint werden können. Während die Teilnehmenden ihre Deutschkenntnisse verbessern und handwerkliche Fähigkeiten erwerben, profitieren die Auftraggeber von der hochwertigen Arbeit. Projekte wie die Renaturierung des Sees in Sellrain, die Pflege der Wanderwege im Großra­­­­um Innsbruck und der Bau von Holzprodukten wie Hochbeeten oder Bänken stehen stellvertretend für die Erfolge des letzten Jahres.

„Die Teilnehmenden erleben hier, was es bedeutet, gemeinsam etwas zu schaffen. Sie erfahren Wertschätzung und sehen, dass ihr Einsatz spürbare Wirkung hat – für die Umwelt und für sie selbst,“ erklärt Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol.

Emotionale Erfolgsgeschichten
Ein Highlight der Arbeit sind die Erfolgserlebnisse der Teilnehmenden: Ein Wanderweg ist nach Wochen harter Arbeit wieder begehbar, ein Kinderfloß bringt Freude an einem See, und die selbst gefertigten Holzbänke werden Teil der Tiroler Landschaft. Für viele Teilnehmende ist es das erste Mal, dass ihre Arbeit öffentlich sichtbar geschätzt wird – ein unschätzbarer Moment, der Mut und Zuversicht schenkt.

„Wer in derTiroler Natur auf einer Bank sitzt, die Wanderjause genießt und dabei die freie Aussicht auf gut gepflegte Wege hat, darf ruhig wissen: Oft sind es die Hände der Naturwerkstatt, die dies möglich machen,“ ergänzt Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol.

Positive Wirkung auf Menschen und Natur
Die Arbeit in der Natur bringt spürbare Vorteile für die Teilnehmenden. Der geregelte Tagesablauf, die körperliche Tätigkeit und das Erfolgserlebnis eines abgeschlossenen Projekts fördern Selbstbewusstsein und psychisches Wohlbefinden. Gleichzeitig bleibt die Region Tirol für Wanderer, Touristen und Einheimische attraktiv und zugänglich.

Die Naturwerkstatt Tirol ist ein Vorbildprojekt. Die Förderung durch das
Arbeitsmarktservice Tirol und das Land Tirol ermöglichte es, auch 2024
neue Projekte umzusetzen und damit die Region und ihre Menschen zu stärken.  LR Astrid Mair: „Nach einer inhaltlichen Neuausrichtung unterstützt die Naturwerkstatt Tirol seit dem heurigen Jahr nun vor allem zugewanderte Personen bei der Arbeitsmarktintegration. Bei dieser Personengruppe fällt eine Vermittlung, etwa aufgrund von Traumata durch Flucht- und Gewalterfahrungen oder mangelnden Deutschkenntnissen, in den Arbeitsmarkt besonders schwer. Mit der Naturwerkstatt haben wir in bewährter enger und konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice Tirol eine gute Möglichkeit geschaffen, Zugewanderte gezielt bei der Arbeitsmarktintegration zu unterstützen - ein arbeitsmarktpolitisch gesehen wichtiges Projekt in der heutigen Zeit“, führt Arbeitslandesrätin Mair aus und betont, dass die Naturwerkstatt seitens des Landes dementsprechend auch weiterhin unterstützt wird.

 

FAQs:

Die Naturwerkstatt Tirol, ein sozialökonomischer Betrieb gefördert durch das Land Tirol und das AMS. Träger ist die itworks Personalservice & Beratung gemeinnützigen GmbH.

Dieses Projekt bietet erwerbslosen Personen mit Flucht- oder Migrationshintergrund eine Chance, nicht nur berufliche Perspektiven zu entwickeln, sondern auch ihre Talente zu entfalten und Selbstvertrauen
aufzubauen. 

Neuausrichtung Naturwerkstatt Tirol seit 2024:
Die Naturwerkstatt ist ein Projekt, das sich der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten widmet. Diese sozialökonomische Einrichtung bietet Transitarbeitsplätze und unterstützt bei der Integration in den Arbeitsmarkt.

Bis Ende 2023 richtete sich das Angebot der Naturwerkstatt an allgemein am Arbeitsmarkt benachteiligte Personen, beispielsweise langzeitarbeitslose Personen. Nach einer inhaltlichen Neuausrichtung unterstützt die Naturwerkstatt Tirol nun vor allem geflüchtete bzw. vertriebene Personen bei der Arbeitsmarktintegration. Dafür stehen permanent acht Transitarbeitsplätze zur Verfügung. Bei dieser Personengruppe fällt eine Vermittlung, etwa aufgrund von Traumata durch Flucht- und Gewalterfahrungen oder mangelnden Deutschkenntnissen, in den Arbeitsmarkt besonders schwer.

Finanzierung:
AMS Tirol 301.952,82 €
Land Tirol 60.000 €
Eigenerwirtschaftung: 135.615,34 €

Zielgruppen:
Personen mit Konventionspass und subsidiär Schutzberechtigte

Tätigkeitsbereiche:

  • Bau und Sanierung von Wander-, und Themenwegen
  • Ortsbild und Landschaftspflege
  • Maßnahmen zum nachhaltigen Erhalt der Schutzwälder
  • Verbesserung des Weidelands in Almregionen
  • Herstellung von Holzprodukten in der Werkstatt

Naturwerkstatt Tirol bei der Arbeit

Diese Seite wurde aktualisiert am: 12. Dezember 2024