Tiroler Arbeitsmarkt nimmt im Juni wieder voll Fahrt auf – ausgezeichnete Zwischenbilanz zum ersten Halbjahr
Arbeitssuchende finden sehr gute Beschäftigungsmöglichkeiten vor: Arbeitslosigkeit sinkt quer über alle Branchen und Altersgruppen. Beschäftigung steigt, Langzeitarbeitslosigkeit sinkt erneut.
Bei einem prognostizierten Stand von 344.000 unselbständig Beschäftigten (ein Plus von 6.000 Personen im Vorjahresvergleich) und 12.589 vorgemerkten Arbeitslosen betrug zum Stichtag 30.6.2019 die Arbeitslosenquote in Tirol 3,5 % (Juni 2018: 3,9 %). Im Juni 2019 kam es mit -1.238 oder -9,0 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zu einem Rückgang an vorgemerkten arbeitslosen Personen. Gleichzeitig ging in Österreich die Arbeitslosigkeit um 10.147 Personen oder -3,7 % auf insgesamt 264.520 zurück.
Zu den Daten Juni:
„Im Mai war der Rückgang der Arbeitslosigkeit aufgrund der Zwischensaison im Tourismus nicht ganz so stark. Jetzt im Juni nimmt der Tiroler Arbeitsmarkt aber wieder voll Fahrt auf und erzielt gemeinsam mit Salzburg Österreichweit den stärksten Rückgang (-1.238 arbeitslose Personen oder -9,0 % in Tirol). Auch das Beschäftigungswachstum liegt mit 1,8 % über dem Österreichschnitt von 1,6 %. Bei allen anderen Arbeitsmarktparametern ist die Situation unverändert. Es kam zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit bei allen Altersgruppen und über alle Branchen hinweg“, kommentiert Anton Kern, Landesgeschäftsführer des AMS Tirol, die Arbeitsmarktdaten vom Juni 2019.
Zu den Daten 1. Halbjahr 2019:
Nach den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 erlaubt die Datenlage einen ersten Blick auf die Halbjahresbilanz des Tiroler Arbeitsmarkts. Speziell im Österreichvergleich schneidet Tirol wiederum ausgezeichnet ab. Durchschnittlich waren im ersten Halbjahr 2019 in Tirol 16.977 Personen arbeitslos registriert – das ist ein Rückgang von 1.410 Personen oder -7,7 % und damit der stärkste Rückgang in Österreich. Die endgültigen Beschäftigungszahlen liegen noch nicht vor aber unsere Hochrechnung ergibt für Tirol einen Durchschnittsbestand von rund 343.300 unselbständig beschäftigten Personen (ein Plus von rund 5.900 Personen oder 1,8 %). Damit ergibt sich eine vorläufige Arbeitslosenquote für Tirol von 4,7 %, die niedrigste Quote im Österreichvergleich und abermals ein Rückgang um 0,5 %-Punkte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018.
ARBEITSLOSIGKEIT:
nach Geschlecht:
Sowohl bei den 6.653 Frauen (-734 Personen oder -9,9 %) als auch bei den 5.936 Männern (-504 Personen oder -7,8 %) kam es zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit.
nach Alter:
Nach Altersgruppen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit bei allen Altersgruppen gesunken. Bei den 212 Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren sank die Arbeitslosigkeit um 17,5 % oder -45 Personen. Bei den 1.301 arbeitslosen 20- bis 24-Jährigen kommt es zu einem Rückgang um 7,0 % oder -98. Bei den 6.845 Personen zwischen 25 und 49 Jahren ging die Arbeitslosigkeit um 10,0 % oder -758 zurück. Bei den 4.231 Personen über 50 Jahren sank die Arbeitslosigkeit um 7,4 % oder -337 Personen.
nach Herkunftsland:
Von den insgesamt 12.589 arbeitslosen Personen sind 3.401 Personen AusländerInnen. Das sind um 424 Personen oder -11,1 % weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahrs.
nach Ausbildung:
39,9 % der insgesamt 12.589 arbeitslosen Personen haben nur maximal eine Pflichtschulausbildung. Der Anteil der betroffenen Personen mit Lehrausbildung beträgt 35,2 %. 9,8 % der arbeitslosen Personen besitzen eine höhere Ausbildung, 7,5 % einen akademischen Abschluss.
Langzeitarbeitslosigkeit:
Bei den 955 länger als 1 Jahr vorgemerkten Arbeitslosen ist ein Rückgang um 281 Personen oder -22,7 % zu verzeichnen. Die Zahl der 6 Monate und länger Vorgemerkten ging um 344 Personen oder -13,6 % auf 2.178 zurück.
Dynamik:
Tirol verzeichnet einen Zugang in die Arbeitslosigkeit von 3.783 Personen, das sind um 606 oder -13,8 % weniger als im Vorjahresvergleich.
nach Regionen:
Nach Regionen betrachtet geht die Arbeitslosigkeit in sechs Arbeitsmarktbezirken zurück, in zwei steigt sie. In Lienz ging die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen um-15,6 % oder -156 Personen zurück. Es folgen Innsbruck (-14,6 % oder -866), Schwaz (-12,0 % oder -174), Kitzbühel (-4,9 % oder -37), Landeck (-3,4 % oder -49) und Imst (-2,9 % oder -36). Im Bezirk Reutte steigt die Arbeitslosigkeit mit +23,5 % oder 72 Personen an. Ein leichter Zuwachs an arbeitslosen Personen ist ebenfalls in Kufstein mit +0,5 % oder +8 Personen festzustellen.
nach Wirtschaftsklasse:
Die größten Rückgänge nach Wirtschaftsabschnitten betrachtet gab es bei Beherbergung und Gastronomie mit -359 Personen oder-9,7 %. Es folgt der Abschnitt Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit einem Rückgang von 229 Personen oder -15,4 % – davon entfallen -127 Personen (was einem Minus von 20,1 % entspricht) auf die Gebäudereinigung, Garten- und Landschaftsbau und -37 Personen oder -7,1% auf die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften. Die Arbeitslosigkeit im Abschnitt Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen sinkt um 104 Personen oder -4,6 %. Davon entfallen -142 Personen (was einem Minus von 8,4 % entspricht) auf den
Einzelhandel und +32 Personen oder +7,5 % auf den Großhandel.
nach Beruf:
Nach ausgewählten Berufsobergruppen ist der markanteste Rückgang bei den Fremdenverkehrsberufen mit -398 Personen oder -11,4 %, bei den Reinigungsberufen mit -205 Personen oder -20,4 % und bei den Hilfsberufen mit -146 oder -9,3 % feststellbar.
Schulung:
Mit Stichtag 30.6.2019 befanden sich 1.896 Personen in Schulungs- und Ausbildungsaktivitäten des AMS Tirol. Das ist im Vorjahresvergleich um 123 Person oder -6,1 % weniger.
Stellenmarkt:
Im Laufe des aktuellen Monats Juni wurden dem AMS Tirol 3.241 Stellen gemeldet, das ergibt einen Rückgang um 314 Stellen oder-8,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zum Stichtag 30.6.2019 betrug der Bestand an sofort verfügbaren offenen Stellen 6.923, ein Zuwachs um 255 Stellen oder +3,8 %. Die Laufzeit bis zur Besetzung einer freien Stelle beträgt 39 Tage.
Lehrstellenmarkt:
Ende Juni 2019 waren insgesamt 2.033 Lehrstellen zur Besetzung gemeldet (Zuwachs um 69 oder +3,5 %). Davon standen 731 (-18 oder -2,4 %) für sofortige, 1.302 Lehrstellen (+87 oder +7,2 %) für zukünftige Vermittlung bereit. Lehrstellensuchend ließen sich insgesamt 548 Personen registrieren, das sind im Vorjahresvergleich um 8 Personen oder +1,5 % mehr.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020