"Was Tom kann, kann Lisa auch!“: Neue AMS-Kampagne rückt Frauen in technischen Berufen ins Rampenlicht

Zum Weltfrauentag am 8. März startet das AMS Steiermark seine Frühjahrskampagne „Was Tom kann, kann Lisa auch!“: Präsentiert werden Frauen, die mit AMS-Unterstützung in handwerkliche und technische Berufe einsteigen – etwa über arbeitsplatznahe Ausbildungen. Bei diesem Modell können Unternehmen künftige Fachkräfte direkt im Betrieb qualifizieren.


  • Veröffentlicht 05.03.2025
  • Bundesland Steiermark

„Technisches Verständnis kann man sich erarbeiten – das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun“, betont Jasmin Tatsch aus Bruck an der Mur. Die 23-Jährige schließt im heurigen September ihre Lehre als Werkstofftechnikerin bei Voestalpine Böhler Aerospace ab. Ihre Aufgabe ist es, Flugzeugteile auf Risse, Einschlüsse und andere Materialfehler zu überprüfen – eine verantwortungsvolle Tätigkeit, bei der höchste Präzision gefragt ist. Ermöglicht wird der berufliche Neustart der gelernten Einzelhandelskauffrau über eine arbeitsplatznahe Ausbildung: Gefördert vom Land Steiermark und dem AMS Steiermark, bietet dieses Modell arbeitsuchenden Personen Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung, andererseits gibt sie Unternehmen die Chance, dringend benötigtes Fachpersonal gezielt im eigenen Betrieb zu qualifizieren.

2024 begannen 1344 Personen über das AMS Steiermark eine arbeitsplatznahe Qualifizierung oder Stiftungsausbildung, darunter 902 Frauen und 442 Männer. „Unternehmen haben dabei volles Mitspracherecht: Sie suchen unter geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern ihre künftige Arbeitskraft aus, gemeinsam werden die konkreten Inhalte der Schulung geplant“, erläutert die stellvertretende AMS-Landesgeschäftsführerin Yvonne Popper-Pieber. „Nach der Ausbildung erfolgt zumeist die Übernahme in ein Dienstverhältnis.“ Dieser erfolgversprechende Weg zu Fachkräften ist etwa über das AMS-Programm „FiT – Frauen in Handwerk und Technik“ möglich. „Berufe haben kein Geschlecht: Beim Einstieg in diese eher von Männern dominierten Branchen erwarten Frauen gute Gehälter und ausgezeichnete berufliche Perspektiven“, sagt Popper-Pieber.

Petra Tinnacher (links) und Alexandra Einzinger (FC: KLZ/Hanschitz)
Petra Tinnacher (links) und Alexandra Einzinger (FC: KLZ/Hanschitz)

„Auf jeden Fall nicht unterkriegen lassen und sein Ding durchziehen und sich selbst und auch anderen zeigen: Auch eine Frau schafft diesen Job!“, bekräftigt Alexandra Einzinger. Nach zwei abgeschlossenen Lehren im Einzelhandel und im Büro ist die 33-Jährige nun endlich im Berufsleben „angekommen“ – die zweifache Mutter absolviert erfolgreich eine Metalltechnik-Lehre beim Unternehmen Posch in Leibnitz. „Wir versuchen immer wieder Mädels als Lehrlinge zu gewinnen, weil Frauen zusätzlich zu ihrer fachlichen Kompetenz auch gut für das Betriebsklima sind“, ist auch Posch-Geschäftsführerin Petra Tinnacher überzeugt.

„Gemeinsam schulen wir Ihre künftigen Fachkräfte!“, richtet sich Popper-Pieber an die steirische Wirtschaft. „Betriebe mit Interesse an einer arbeitsplatznahen Ausbildung nehmen am besten Kontakt mit dem Service für Unternehmen ihrer regionalen AMS-Geschäftsstelle auf.“ Für Tatsch steht jedenfalls fest: Frauen haben die gleichen technischen Talente wie Männer. Ihr Rat an junge Frauen: „Lasst euch nicht von Klischees oder Unsicherheiten abhalten. Ich habe selbst lange gezögert, aber es war die beste Entscheidung, den Sprung zu wagen!“

 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 05. März 2025