Der steirische Arbeitsmarkt: Juli 2024

41.305 Steirerinnen und Steirer sind mit Ende Juli 2024 von Arbeitslosigkeit betroffen oder nehmen an einer Schulung teil (+14,2 Prozent). Die Aussichten bezüglich der weiteren Entwicklung der Arbeitslosigkeit in unserem Bundesland sind pessimistisch.


  • Veröffentlicht 01.08.2024
  • Bundesland Steiermark

„Leider sind konjunkturelle Impulse in der Steiermark nicht zu erkennen“, betont AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. Wöchentlich verdichten sich die Hinweise vor allem aus der Autozuliefererindustrie, dass in den nächsten zwölf Monaten eine hohe Anzahl an Mitarbeiter_innen abgebaut werden muss. „Damit wird die Arbeitslosigkeit im gesamten Jahr 2024 deutlich über dem Wert von 2023 liegen und dürfte sich angesichts der pessimistischen Meldungen im nächsten Jahr weiter erhöhen. Für eine Trendwende gibt es aktuell keinerlei Hinweise und das Wirtschaftswachstum ist einfach zu schwach“, blickt Snobe einer schwierigen Zeit entgegen.

So waren mit Stand Ende Juli 33.345 Personen als arbeitslos beim AMS Steiermark vorgemerkt, das ist im Vorjahresvergleich ein Zuwachs von 3872 Personen oder 13,1 Prozent. Einschließlich der 7960 Teilnehmen an Schulungen sind derzeit 41.305 Steirerinnen und Steirer ohne Beschäftigung (+14,2 Prozent). Das Plus bei der Arbeitslosigkeit fällt bei den Männern mit 15,7 Prozent deutlich stärker aus als bei den Frauen mit 10,4 Prozent. Gleich um ein Viertel steigt die Zahl der arbeitslosen Personen im Bereich Herstellung von Waren, aber auch in Verkehr und Lagerei (+22,4 Prozent) sowie im Handel (+15,5 Prozent) werden deutliche Zuwächse registriert. Bei der geschätzten unselbständigen Beschäftigung wird indes ein leichter Rückgang von 0,5 Prozent auf 554.000 Personen verzeichnet. Die geschätzte Arbeitslosenquote klettert um 0,7 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Der Bestand an sofort verfügbaren offenen Stellen, die dem AMS seitens der Unternehmen gemeldet werden, sinkt um rund 2500 oder 16,3 Prozent auf 12.831 offene Stellen.

Angesichts der herausfordernden Lage arbeitet das AMS Steiermark zurzeit gemeinsam mit den Sozialpartnern und dem Land an einer Stiftungslösung nach dem Arbeitslosenversicherungsgesetz für den steirischen Autozuliefererbereich. Angelernten oder niedrig qualifizierten ehemaligen Beschäftigten der Autozulieferindustrie soll unter Beteiligung der Unternehmen ein Weiterbildungsangebot gemacht werden, um in Branchen, wo auch künftig ein Fachkräftebedarf bestehen wird, wechseln zu können. Dieser Transformationsprozess gehört gestaltet und gefördert.

 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. August 2024