Keine Entspannung am Pongauer Arbeitsmarkt: Ende Februar sind 1.758 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen
Die Arbeitslosenquote im Bezirk liegt Ende Februar bei 4,2 Prozent (vorläufig geschätzt, die genauen Zahlen liegen Mitte des Monats vor), das sind um 0,3 Prozentpunkte mehr als im Vergleich zum Vorjahr, im Bundesland Salzburg bei 4,4 Prozent. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 8,1 Prozent.
Trotz gestiegener Arbeitslosenquote ist die Zahl der unselbständig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um 242 unselbstständige Beschäftigungsverhältnisse gestiegen (+0,6 Prozent) und liegt im Bezirk Ende Februar bei 40.484 (landesweit beträgt das Wachstum 0,6 Prozent).
Das anhaltende Nachlassen der Wirtschaftsleistung in Österreich wirkt sich negativ auf die Arbeitslosenzahlen aus und lässt die Arbeitslosigkeit weiter steigen. So sind beim AMS Bischofshofen Ende Februar 1.758 arbeitslose Personen vorgemerkt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 151 Personen bzw. 9,4 Prozent. Bei den Frauen stieg die Arbeitslosigkeit um 13,2 Prozent (+58) auf 497 arbeitslose Personen, bei den Männern um 8,0 Prozent auf 1.261 Personen.
Alle Altersgruppen sind von der Zunahme der Arbeitslosigkeit betroffen. Im Vergleich zum Vorjahr sind um ein Fünftel mehr Langzeitbeschäftigungslose, also jene Personen, die seit mehr als einem Jahr ohne Job sind, gemeldet. Betroffen sind 152 Menschen, das ist um 11,8 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.
Dauer der Arbeitslosigkeit – Ausbildung
Eine lange Dauer der Arbeitslosigkeit entwertet auch frühere berufliche Ausbildungen und Erfahrungen. Menschen, die über längere Zeit ohne Beschäftigung sind, haben selbst bei gleicher Qualifikation deutlich schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. „Daher ist es für das AMS von entscheidender Bedeutung, Langzeitbeschäftigungslosigkeit zu verhindern bzw. auch abzubauen und den Betroffenen die Möglichkeit zu geben, wieder am Erwerbsleben teilnehmen zu können“, so Thomas Burgstaller, der Leiter des Arbeitsmarktservice Bischofshofen.
831 arbeitslose Personen haben lediglich die Pflichtschule besucht (47 Prozent der vorgemerkten Arbeitslosen). „Eine Höherqualifikation ist ein wesentliches Element zur Verhinderung von langfristiger Arbeitslosigkeit“, weiß Thomas Burgstaller. Unternehmen suchen vor allem qualifizierte Fachkräfte, die Nachfrage nach Menschen ohne Ausbildung ist weiter rückläufig. Von den 976 sofort verfügbaren gemeldeten Stellen im AMS Bischofshofen (-244 bzw. -20,0 Prozent) sind nur 47,4 Prozent bzw. 464 Stellenmeldungen ohne Qualifikationsanforderung, ein Rückgang zum Februar 2024 um 118 Stellen bzw. 20,3 Prozent.
In Aus- und Weiterbildung standen zum Stichtag Ende Februar 412 Personen, ein Plus von 7,0 Prozent bzw. 29 Menschen
Der Blick in die Wirtschaftsabschnitte der Region
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in nahezu allen Wirtschaftsabschnitten gestiegen. Positive Ausnahmen sind die „Beherbergung und Gastronomie“ mit einem Rückgang von 6,1 Prozent bzw. zehn Personen auf 153 Arbeitsuchende und das „Gesundheits- und Sozialwesen“ mit einem Rückgang von 12,1 Prozent (-sieben Personen) auf 51 Personen.
In der „Herstellung von Waren“ gibt es einen deutlichen Zuwachs von 50 Prozent bzw. 70 Personen auf 210 Männer und Frauen. Der Bau registriert ein Plus von 2,7 Prozent (+29 Personen) auf noch 615 arbeitslose Personen - bei näherer Betrachtung zeigt sich ein Rückgang von 17,1 Prozent im Hochbau auf 136 Personen und ein Anstieg von 9,6 Prozent bzw. 36 Personen in der „vorbereitenden Baustellenarbeit, Baunebengewerbe“ auf 412 Personen. Witterung und verzögerte Baustellenbeginne sind, laut Thomas Burgstaller vom AMS, beeinflussende Faktoren dieser Entwicklung.
Weniger offene Stellen
Am deutlichsten zeigt sich Ende Februar der Rückgang in der Arbeitskräftenachfrage, der Stellenmeldung, in der „Beherbergung- und Gastronomie“ mit minus 143 Stellen bzw. 43,6 Prozent auf 185 Stellen im Bestand sowie in der „Herstellung von Waren“ mit minus 37 Stellen bzw. 25,2 Prozent auf 110 Stellen. Im Zugang der Stellenmeldungen bilanziert der Februar mit minus 12,1 Prozent auf 566 Stellenmeldungen unter dem Vorjahresvergleichsmonat, dies zeigt für Thomas Burgstaller dass noch keine Aufbruchstimmung in Sicht ist.
Lehrstellenmarkt
Bei den sofort verfügbaren, offenen Lehrstellen verzeichnet der Pongau mit -17,4 Prozent einen großen Rückgang. Nachdenklich stimmt Thomas Burgstaller, dass gerade in Branchen/Berufen, die immer händeringend Lehrlinge suchen - wie die Beherbergung und Gastronomie, Metall- und Elektroberufe, der Handel - der Rückgang 36 Lehrstellenausschreibungen beim AMS umfasst. Ende Februar stehen 157 sofort verfügbare Lehrstellen 24 Lehrstellensuchenden gegenüber.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 18. März 2025