„Standing Ovation“ für die Mitarbeiterinnen des Bauchladens

Heute wurde die neu eingebaute Steh- und Bewegungshilfe „Standing Ovation“ im Bistro Bauchladen feierlich eingeweiht. Die innovative Lösung ermöglicht es Frauen mit körperlichen Beschwerden, ihre Tätigkeit über den gesamten Arbeitstag hinweg besser zu bewältigen. Der Bauchladen gehört zum sozialökonomischen Betrieb frauenanderskompetent und begleitet arbeitslose Frauen auf ihrem Weg zurück in einen guten Job und schafft durch gezielte Maßnahmen einen inklusiven und unterstützenden Arbeitsplatz.


  • Veröffentlicht 24.02.2025
  • Bundesland Salzburg

Bei der offiziellen Einweihung waren unter anderem Landesrat Ing. Christian Pewny, Jacqueline Beyer, Landesgeschäftsführerin des AMS Salzburg, Mag. Gernot Wesner, Leiter der Sozialministeriumservice Landesstelle Salzburg, Peter Lammer und Bernhard Tichy, die Entwickler des Systems, sowie Wolfgang Katsch, Geschäftsführer der anderskompetent gmbh, anwesend. Zur Feier des Tages öffnete der Bauchladen seine Küche für interessierte Gäste, die die neue Mobilitätshilfe direkt in Aktion erleben konnten.

Unterstützung für alle – nicht nur für Menschen mit Einschränkungen

Die Steh- und Bewegungshilfe „Standing Ovation“ bringt nicht nur für Menschen mit körperlichen Beschwerden Erleichterung, sondern bietet einen Mehrwert für alle Mitarbeiterinnen im Bauchladen. Durch die ergonomische Entlastung hilft das System, typische Belastungen durch langes Stehen oder Sitzen zu reduzieren und kann langfristig gesundheitliche Schäden sowie berufsbedingte Abnützungen verhindern.

„Wir freuen uns außerordentlich - gemeinsam mit frauenanderskompetent - den Bauchladen und Salzburg ein großes Stück weiter barrierefrei gemacht zu haben und dass wir damit eine Anlaufstelle schaffen konnten, in welcher Menschen mit und ohne körperliche Einschränkungen gleichermaßen einen wertvollen Beitrag leisten können und dürfen! Mit dieser von SMS und AMS finanzierten Anlage wird Inklusion nicht nur versucht, sondern gelingt und so hoffen wir, dass die Mitarbeiterinnen dieses Pionier-Bistros es schaffen, vielen Menschen Hoffnung und Inspiration zu geben!“, sagen Peter Lammer und Bernhard Tichy, Entwickler von „Standing Ovation“.

„Die Gastronomie kämpft mit Mitarbeiter_innenmangel – unter anderem auch, weil sich die körperlichen Voraussetzungen der Mitarbeiter_innen verändern. Dafür braucht es nicht einmal eine Mobilitätseinschränkung, das ganz normale Älterwerden genügt schon. Nach einem langen Arbeitstag spüre sogar ich, wie sehr Innovationen wie ‚Standing Ovation‘ mir im wahrsten Sinne des Wortes wieder Schwung geben können. Mit der richtigen Anpassung des Arbeitsplatzes können Menschen langfristig mit Leidenschaft in ihrem Beruf arbeiten. Wir möchten ein Zeichen setzen, dass die Branche nur dann zukunftsfähig bleibt, wenn wir die Arbeitsbedingungen neu denken. Das macht den Beruf wieder attraktiv – für unsere Mitarbeiter_innen und für die gesamte Branche“, sagt Andie Auer, Betriebsleiter und Bereichsleiter Gastronomie.

„Ein Arbeitsplatz ist weit mehr als nur ein Ort zum Arbeiten – er gibt Struktur, Zugehörigkeit und das gute Gefühl, einen Beitrag leisten zu können. ‚Standing Ovation‘ macht genau das möglich: Es sorgt nicht nur für mehr Barrierefreiheit, sondern auch für neue Perspektiven. Denn es geht nicht darum, ob jemand noch in einen Job ‚passt‘ – sondern darum, wie wir Arbeitsbedingungen so gestalten können, dass sie zu den Menschen passen. Wer wieder teilnehmen kann, gewinnt damit auch Selbstwert und Eigenständigkeit zurück. Das ist für uns gelebte Inklusion“, sagt Susanne Erhart, Betriebsleiterin von frauenanderskompetent.

Gefördert durch öffentliche Mittel

Die Umsetzung der neuen Mobilitätshilfe wurde durch Mittel des Sozialministeriumservice sowie des AMS Salzburg finanziert.

„Im Bundesland Salzburg waren im Jahr 2024 mehr als 70 Prozent der Langzeitbeschäftigungslosen - das sind jene Personen, die mehr als ein Jahr ohne Job sind - älter als 45 Jahre. Davon wiederum haben mehr als vier Fünftel auch noch gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen. Diese Menschen sind jedoch in Zeiten des Fachkräftemangels ein wertvolles Potential für die Wirtschaft, auf das man nicht verzichten darf. Aus diesem Grund haben wir nun im sozialökonomischen Betrieb Bauchladen in Salzburg die Steh- und Arbeitshilfe 'Standing Ovation' installiert. Dieses wegweisende Gerät entlastet gezielt die Beine und ermöglicht es Menschen mit körperlichen Einschränkungen wieder einen stehenden Beruf auszuüben. 'Standing Ovation' fördert nicht nur Inklusion, sondern dient auch der Prävention: Es beugt belastungsbedingten Beschwerden durch langes Stehen oder Sitzen vor und hilft, Abnutzungserscheinungen sowie typische Berufskrankheiten zu vermeiden. Wir gehen mit diesem innovativen Gerät nicht nur neue Wege für Frauen am zweiten Arbeitsmarkt, sondern möchten die Betriebe auch auf dieses Gerät aufmerksam machen und laden sie ein, sich vor Ort von der Sinnhaftigkeit und dem Mehrwert dieser Innovation zu überzeugen.  'Standing Ovation' zeigt, wie altersgerechtes Arbeiten funktionieren kann. Speziell im Hinblick auf die Anhebung des Frauenpensionsantrittsalters wird der Anspruch, länger gesund zu arbeiten, immer wichtiger. Neben Fragen der Arbeitszeit und Arbeitsorganisation können hier technische Hilfsmittel wie ergonomische Bürosessel oder eben die Stehhilfe 'Standing Ovation' von unschätzbarem Wert sein. Ich freue mich über diesen großen Schritt zur Inklusion in der Arbeitswelt, der uns damit gelungen ist“, freut sich AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer.

„Arbeit ist das zentrale Element für ein selbstbestimmtes Leben. Menschen mit Behinderungen erfahren Barrieren, wenn ihre Umgebungen nicht entsprechend gestaltet sind. Um Inklusion am Arbeitsmarkt zu gewährleisten, ist daher die Schaffung von passenden Rahmenbedingungen wesentlich. Es gilt die Vielfalt an Menschen mit ihren individuellen Fähigkeiten und Stärken zu nutzen, dazu müssen diese Unterschiede wie im Beispiel von Standing Ovation mitgedacht werden“, meint Mag. Gernot Wesner, Landesstellenleiter des Sozialministeriumservice.

„Standing Ovation vereint Inklusion, Prävention und Therapie zu einem ganzheitlichen System und hilft Menschen dabei, ihre berufliche Situation zu verbessern. Die Erfindung ermöglicht es Menschen mit Behinderungen oder körperlichen Einschränkungen wieder aktiv in das Berufsleben einzusteigen. Auch trägt das System dazu bei, steh- und sitztypischen Belastungen entgegenzuwirken und somit Abnutzungserscheinungen sowie typische Berufskrankheiten vorzubeugen oder vielmehr sogar zu verhindern. Ich bin überzeugt, dass Standing Ovation nicht nur eine praktische Lösung bietet, sondern auch einen wichtigen Schritt in Richtung einer gesünderen und aktiveren Gesellschaft darstellt“, ist Landesrat Ing. Christian Pewny überzeugt. 

„Mit dieser innovativen Lösung sind wir gemeinsam mit dem AMS Salzburg eines der ersten Unternehmen in Österreich, das diese Erfindung des Salzburgers Peter Lammer in der Gastronomie einsetzt. Oft braucht es innovative Teams und Kooperationspartner für unsere Mission, Menschen eine Zukunft mit Perspektive zu ermöglichen“, ergänzt Mag. Wolfgang Katsch, Geschäftsführer anderskompetent.

Mit der Einführung von Standing Ovation setzt der Bauchladen ein starkes Zeichen für gesundes Arbeiten und Inklusion am Arbeitsplatz. Die innovative Unterstützung trägt dazu bei, dass Mitarbeiterinnen ihre Aufgaben mit mehr Komfort und weniger Belastung bewältigen können – ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltig gesunden Arbeitsumgebung.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 04. März 2025