Mit 4,6 Prozent weist das Bundesland Salzburg die zweitniedrigste Arbeitslosenquote Österreichs auf

Die Arbeitslosigkeit nahm im Vergleich zum Vorjahr bei den Frauen stärker zu (+12,2 Prozent) auf 4.790 Personen – und hier vor allem in der Branche Handel mit 117 arbeitslosen Frauen mehr (+12,9 Prozent) – als bei den Männern (+4,9 Prozent) auf 8.452 Personen. Von der Zunahme sind fast alle Altersgruppen betroffen, nur bei den 50- bis 54-Jährigen wird ein leichter Rückgang an arbeitslosen Menschen verzeichnet (-3,8 Prozent). Die größte Sorge bereitet AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer die Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit, den höchsten Anstieg gibt es bei den Unter-25-Jährigen mit 15,1 Prozent.

5.464 arbeitslose Personen haben lediglich die Pflichtschule besucht (das sind 41,3 Prozent der vorgemerkten Arbeitslosen). „Eine fundierte Ausbildung beugt langfristiger Arbeitslosigkeit vor“, betont Jacqueline Beyer den enormen Stellenwert einer Ausbildung. 

Ende Dezember sind 1.994 Menschen länger als ein Jahr arbeitslos vorgemerkt. Das bedeutet zu Jahresende einen Anstieg von 24,9 Prozent bzw. 398 Langzeitbeschäftigungslosen im Vergleich zum Vorjahr. Von den 13.242 arbeitslosen Menschen im Bundesland haben 3.681 bereits wieder eine Einstellzusage, das sind etwa 27,8 Prozent der vorgemerkten Arbeitslosen. „Alleine 2.015 Personen davon werden in die Baubranche zurückkehren“, so die Landesgeschäftsführerin. 

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in fast allen Bezirken gestiegen, und zwar zwischen 12,2 Prozent in Salzburg-Umgebung und 1,5 Prozent in Tamsweg. Lediglich in Bischofshofen liegt sie mit 1.881 arbeitssuchenden Menschen exakt auf dem Vorjahresniveau.  

Die meisten Arbeitslosen sind im Bau mit 2.606 Personen, im Handel mit 2.025 Personen und in der „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ mit 1.975 Personen zu finden. In diese Branche fallen die Arbeitskräfteüberlassung (923 arbeitslose Personen) und die Gebäudebetreuung (715 arbeitslose Personen). Die Arbeitslosigkeit in der Baubranche ist Ende Dezember leicht rückläufig. 

Bei den sofort verfügbaren, offenen Stellen verzeichnet Salzburg mit -23,5 Prozent den größten Rückgang von ganz Österreich. Ende Dezember sind im Bundesland 7.145 (-2.199 weniger als im Vorjahr) offene Stellen beim AMS Salzburg gemeldet. Besonders eklatant ist der Rückgang in den Branchen Handel (-28,6 Prozent bzw. -485 auf 1.212 offene Stellen), Beherbergung und Gastronomie (-23,1 Prozent bzw. -454 auf 1.511 offene Stellen) und „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ (-20,2 Prozent bzw. -448 auf 1.771 offene Stellen).

Salzburger Lehrstellenmarkt

Auch bei den sofort zur Verfügung stehenden Lehrstellen ist ein Rückgang bemerkbar. Ende Dezember stehen 402 Lehrstellensuchende (+30,5 Prozent) den 660 sofort verfügbaren offenen Lehrstellen (-37,3 Prozent) gegenüber. Lehrstellen werden in allen Bezirken und Branchen weniger. Der größte Einbruch ist in Zell am See zu verzeichnen, wo es 111 Lehrstellen weniger gibt, das ist ein Minus von 44,8 Prozent auf 137 offene Lehrstellen. Hier sind vor allem die Branchen Beherbergung und Gastronomie sowie Handel vom Einbruch betroffen. Obwohl ein Rückgang der offenen Lehrstellen zu verzeichnen ist, gibt es Ende Dezember im Bundesland Salzburg noch immer 258 mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende. 

„Die ‚Erlebniswelt Lehre‘ des AMS Hallein ist seit drei Jahren eine der wichtigsten Plattformen für die Tennengauer Betriebe, um künftige Fachkräfte zu rekrutieren“, weiß Arbeitsmarktexpertin Jacqueline Beyer. Sie findet von 9.00 bis 15.30 Uhr im Ziegelstadel Hallein (Pernerweg 1) statt. 26 Betriebe präsentieren ihre Lehrberufe und Ausbildungsmöglichkeiten. Rund 600 Besucher_innen werden erwartet und können erste Handgriffe und ihre Fähigkeiten gleich selbst ausprobieren und somit hautnah in die „Erlebniswelt Lehre“ eintauchen.