AMS Bischofshofen: Zum Jahresende beträgt die Arbeitslosenquote 4,5 Prozent

Trotz schwacher Konjunktur gibt es aber auch positive Signale am Pongauer Arbeitsmarkt .


  • Veröffentlicht 09.01.2025
  • Bundesland Salzburg

Ende Dezember sind im Pongau 1.881 Personen arbeitslos gemeldet, dies ist der idente Wert zum Dezember 2023. Damit ist der Pongau der einzige Bezirk im Land ohne aktuellen Zuwachs in der Arbeitslosigkeit.

Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbereichen boomt der Wintertourismus (Rückgang der Arbeitslosenzahlen in der „Beherbergung und Gastronomie“ um 9,2 Prozent) in der Region und sorgt auch in anderen Wirtschaftsbereichen für anhaltende Beschäftigung und Rückgang der Arbeitslosigkeit, wie im Bau mit minus 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, ein Zeichen, dass weiterhin Investitionen getätigt werden.

Die Arbeitskräftenachfrage, die Zahl der offenen, sofort verfügbaren Stellen, liegt mit 1.155 zwar deutlich unter dem Vergleichswert des Vorjahres (minus 445 bzw. 27,8 Prozent), den „Lichtblick“ untermauern die Zugänge an offenen Stellen im Dezember mit einem Plus von 57,3 Prozent sowie die Abgänge, die Zahl der besetzten Stellen, die im Dezember 1.205 Stellen betrug. 

Im Pongau sind 40.200 Personen unselbstständig beschäftigt (vorläufig geschätzt), fast gleich wie im Vergleichsmonat des Vorjahres, dies führt zu einer Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent (vorläufig geschätzt, genaue Daten liegen zur Monatsmitte vor). Die Arbeitsmarktwirkung des Wintertourismus für die Region unterstreicht Thomas Burgstaller, Leiter des AMS Bischofshofen, beim Vergleich zum Vormonat November: ein Plus von etwa 4.000 Beschäftigten, ein Rückgang der Arbeitslosenquote von 2,5 Prozentpunkte sowie eine Entlastung des Arbeitslosenregisters von gut einem Drittel. Im Bundesland Salzburg beträgt die Arbeitslosenquote 4,6 Prozent, bundesweit 8,3 Prozent.

Nach Personengruppen und Wirtschaftsbereichen

Die Arbeitslosigkeit nahm im Vergleich zum Vorjahr bei den Frauen geringfügig zu (+1,5  Prozent) auf 550 Personen – und hier vor allem in der Branche Handel mit 23 arbeitslosen Frauen mehr (+22,3 Prozent auf 126), bei den Männern betrug der Rückgang minus 0,6 Prozent – auf 1.331 – und hier ist es der Bau, der mit einem Minus von 9,4 Prozent (bzw. 67 Personen auf 649) gegenüber dem Vorjahr für die positive Entwicklung sorgt. Rückgänge verzeichnet auch das frauendominierte Gesundheits- und Sozialwesen mit minus 13,2 Prozent auf 66 Vorgemerkte.

Wo Licht ist, ist auch Schatten, betrachtet man die weiteren Zuwächse in der Arbeitslosigkeit, in der Herstellung vom Waren mit Plus 12,5 Prozent bzw. 23 Personen auf 207 Arbeitsuchende oder in der Arbeitskräfteüberlassung mit plus 20,9 Prozent bzw. 14 Personen auf 81.

Von der Zunahme sind alle Altersgruppen betroffen, bei den Frauen und Männern im Alter 50 plus ein Anstieg von 4,1 Prozent auf 512 Personen gegenüber dem Vorjahresdezember; „Jugendliche haben in wirtschaftlich schwierigen Zeiten neben Personen ohne Ausbildung meist das Nachsehen und sind am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffen und kommen – bei reduzierter Nachfrage - schlechter wieder in die Arbeitsmarkt“, weiß Thomas Burgstaller. So stieg im Dezember die Jugendarbeitslosigkeit um 17,0 Prozent auf 268 junge Menschen. Gemessen an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt der Anteil von Personen, die nur über einen Pflichtschulabschluss verfügen, 49 Prozent. Bei Jugendlichenliegt dieser Anteil bei 43 Prozent. Der Leiter des Arbeitsmarktservice Bischofshofen fordert von diesen Personengruppen noch mehr ein, Arbeitslosigkeit bei geringerer Nachfrage mit Qualifizierung zu überbrücken, um den beruflichen Status zu stärken, aber auch, um sich für die ökologischen Entwicklungen fit zu machen. Aktuell nehmen 304 Personen an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teil, ein Viertel mehr als noch im Dezember des Vorjahres.

Ende Dezember sind 162 Menschen länger als ein Jahr arbeitslos vorgemerkt. Das bedeutet einen Anstieg von 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

Von den 1.881 arbeitslosen Menschen im Bundesland haben 874 bereits wieder eine Einstellzusage, das sind etwa 46,5 Prozent der vorgemerkten Arbeitslosen. „548  Personen davon entstammen der Bauwirtschaft, die nach witterungsbedingter Unterbrechung wieder in  ihrer Branche die Arbeit aufnehmen werden“, so Thomas Burgstaller. 

Salzburger Lehrstellenmarkt

Auch bei den sofort zur Verfügung stehenden Lehrstellen ist ein Rückgang bemerkbar. Ende Dezember stehen 36 Lehrstellensuchende (+38,5 Prozent) den 129 sofort verfügbaren offenen Lehrstellen (-42,9) gegenüber. Thomas Burgstaller hält aus den Zahlen fest, „dass es sich um keine Abkehr der Lehrausbildung in wirtschaftlichen schwierigen Zeiten handelt, denn der Blick auf das Angebot der erst zu einem späteren Zeitpunkt verfügbaren Lehrstellen, zeigt in Plus von 74 auf 172 Lehrstellenausschreibungen.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 09. Januar 2025