Dritte „Erlebniswelt Lehre“ am 9. Jänner 2025

Die Bilanz des Erfolgsformats spricht für sich: Bei den bisherigen Messen wurden zahlreiche Schnuppertermine vereinbart, einige Lehrverhältnisse sind daraus entstanden. Eine dieser Erfolgsgeschichten betrifft die Dachstein Tourismus AG, die jedes Jahr an der „Erlebniswelt Lehre“ teilnimmt. Josef Lanner hat dabei das Unternehmen genauer kennengelernt und sich danach für eine Lehre als Seilbahntechniker entschieden. Er ist mittlerweile im zweiten Lehrjahr. 

Die Dachstein Tourismus AG bildet gemeinsam mit der OÖ. Seilbahnholding derzeit neun Lehrlinge aus, die jeweils vier Lehrjahre durchlaufen. Insgesamt 400 Mitarbeiter_innen werden in der Wintersaison beschäftigt, etwa 80 davon in der Region Dachstein West, quasi auf der Salzburger Seite. 

„Die Berufsinfoveranstaltung ‚Erlebniswelt Lehre‘ ist eine tolle Sache, weil man mit den potenziellen Kandidat_innen ins Reden kommt“, weiß Philipp Hofstätter, der die Lehrlingsausbildung für das Unternehmen seit 2022 komplett auf neue Füße gestellt hat. Die Seilbahnerei ist eine Nische, der Lehrberuf verbindet wie kein anderer Beruf so viele Sparten der Technik miteinander“, erklärt er. 

Hofstätter selbst ist 27 Jahre alt und bereits Lehrlingsbeauftragter, das heißt er hat die Ausbildungsleitung der gesamten Organisation über. Er hat mittlerweile einen strukturierten Lehrplan erarbeitet, in dem klar festgelegt ist, dass Lehrlinge alle Bereiche und alle Seilbahnsysteme durchlaufen sowie auch alle Standorte der Organisation kennenlernen. Das von ihm erarbeitete Dokument umfasst knapp 50 Seiten. Für die hochmotivierten Lehrlinge ist bis Ende des ersten Lehrjahres auch der Einstieg in eine Doppellehre als Betriebselektriker_in möglich. „Aber da muss das erste Berufsschulzeugnis wirklich top sein“, schmunzelt Hofstätter. Durch die Doppellehre ist der Weg Richtung Vorarbeiter_in geebnet und in weiterer Folge bietet sich auch der_die Betriebsleiter_in an. 

„Sehr viele bleiben nach der Lehre im Betrieb, eigentlich fast alle“, erzählt Hofstätter. Unter den Lehrlingen ist auch Josef Lanner, der durch zunächst durch seine Eltern - Grundbesitzer neben einer Piste in Annaberg - und dann durch die „Erlebniswelt Lehre“ des AMS mit der Dachstein Tourismus AG in Verbindung gekommen ist. „Der Beruf hat mich schon als Kind interessiert, ich bin in der Liftstation gesessen und hab mir alles angeschaut“, erzählt er. Sein Vater hat mehr als 30 Jahre dort gearbeitet, sein Bruder ist Raupenfahrer, bei der „Erlebniswelt“ wurde der Erstkontakt aufgebaut. Nach drei Schnuppertagen war der Berufswunsch klar. „Niemand ist hier der Meinung, dass die Lehrlinge ganz unten in der Hierarchie sind. Wir sind alle auf Augenhöhe, jeder kann mit jedem reden“, erzählt Lanner. „Als Lehrling bin ich überall mit dabei“, ist er begeistert.

Hofstätter ist jedenfalls von der „Erlebniswelt Lehre“ begeistert. „Die Zusammenarbeit mit dem AMS trägt bereits Früchte bei der Suche nach Lehrlingen“, sagt er: „Kleine regionale Lehrlingsmessen machen für uns mehr Sinn.“