AMS Bischofshofen: Saisonbedingter Anstieg der Arbeitslosenquote auf 5,6 Prozent, Arbeitsmarkt hat an Stabilität verloren

Die Arbeitslosigkeit im Pongau klettert, nach dem Auslaufen der Sommer-Tourismussaison, auf eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent, (in Salzburg 4,7 Prozent und der Österreichschnitt beträgt derzeit 6,9 Prozent).


  • Veröffentlicht 18.11.2024
  • Bundesland Salzburg

Mit Stichtag Ende Oktober sind im Pongau 2.175 Personen beim AMS arbeitslos vorgemerkt, das sind um 122 (+5,9 Prozent) mehr als im Vorjahr und um 732 bzw. 50,7 Prozent mehr als im Vormonat September. Bei den Männern liegt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei 12,6 Prozent (um 112 auf 1.004 Personen), bei den Frauen ist er deutlich geringer, um 0,9 Prozent (um 10 auf 1.171). „Die Zunahme der Arbeitslosigkeit macht sich in allen Altersgruppen bemerkbar, betrifft überproportional ausländische Bürger_innen und nahezu alle Wirtschaftsbereiche im Pongau“, skizziert Thomas Burgstaller, Leiter des Arbeitsmarktservice Bischofshofen, die aktuellen Daten. 

Arbeitslosigkeit nach Wirtschaftszweigen 

Die wirtschaftlich herausfordernde Situation zeigt zunehmend ihre Auswirkungen,  so liegt die Arbeitslosigkeit in der „Herstellung von Waren“ bei 117 Betroffenen (+7,3 Prozent), in der Arbeitskräfteüberlassung bei 52 betroffenen Personen (+33,3 Prozent), im „Baunebengewerbe“ stieg frühzeitig die Zahl der bereits von Arbeitslosigkeit betroffen Menschen auf 76, ein Plus von 35,7 Prozent, jeweils zum Vergleich des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosigkeit im Handel bleibt hoch mit 213 (+7,6 Prozent) Personen.

Die Wintersaison steht vor dem Start, von den 1.104 (-1,2 Prozent) arbeitslosen Personen in der Beherbergung und Gastronomie verfügen 82 Prozent bereits über eine Einstellzusage.  

Im Pongau sind 36.656 Personen unselbstständig beschäftigt. Das sind um 0,1 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. 

Stellenmarkt

Die Zahl der sofort verfügbaren, offenen Stellen ist gegenüber dem Vorjahr um 9,6 Prozent auf 1.090 gesunken. Der Rückgang zieht sich über die Warenherstellung (-32,7 Prozent auf 107 offene Stellen), den Handel (-18,1 Prozent auf 186 offene Stellen) bis zur Arbeitskräfteüberlassung (-2,6 Prozent auf 113 offene Stellen). „Es fehlt die Dynamik der vergangenen beiden Jahre – die Nachfrage in vielen Wirtschaftsbereichen und es zeigt sich eine Anpassung der Personalbedarfe an die Auftragssituation, was zum Anstieg aber auch zum reduzierten Abbau der Bestands- Arbeitslosigkeit führt“ beschreibt Thomas Burgstaller die aktuelle Lage am Stellenmarkt. Ungebrochen stark ist hingegen die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Beherbergung und Gastronomie und in der Seilbahnwirtschaft für den Start in die Wintersaison. Aktuell sind beim AMS Bischofshofen noch mehr als 1.000 Stellen gemeldet.

Einen Schwerpunkt setzt das „Service für Unternehmen“ des AMS Bischofshofen mit den überregionalen Vermittlungen aus dem Osten Österreichs, mit dem europäischen Netzwerk der Arbeitsmarktverwaltungen und dem Lehr- und Ausbildungshotel in Radstadt, wo wieder Job-Events angesagt sind. Thomas Burgstaller: „Wir werben aus diesen Kooperationen mehr als hundert zusätzliche Fachkräfte für die Wintersaison an.“ 

Auch die Zahl an offenen, sofort verfügbaren Lehrstellen nahm im Oktober ab. 186 offene Lehrstellen, das ist ein Minus von 18,8 Prozent (-43) gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres sind gelistet. Ihnen stehen 32 sofort verfügbare Lehrstellensuchende (+17 Jugendliche) gegenüber.

Aus- und Weiterbildung

41 Prozent der sich auf Arbeitsuche befindlichen Personen verfügen über keine Berufsausbildung und haben es unter anderem in wirtschaftlichen schwierigen Zeiten schwer, längerfristig im Beschäftigungssystem zu bleiben. „Deshalb forcieren wir stetig den   Aufbau von qualifikatorischen Kompetenzen - bis zur Fachkraft“, so Thomas BurgstallerAktuell befinden 424 arbeitslose Personen in einer vom AMS in Auftrag gegeben Aus und Weiterbildung ein Plus zum Vorjahresvergleich von 91 Personen bzw. 27,3 Prozent. 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 18. November 2024