Equal Pay Day im Bundesland Salzburg am 24. Oktober

AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer macht auf den Equal Pay Day aufmerksam, der im Bundesland Salzburg bereits am 24. Oktober erreicht wird. „Je früher im Jahr dieser Tag stattfindet, desto höher sind leider die geschlechterspezifischen Einkommensunterschiede“, erklärt Arbeitsmarktexpertin Jacqueline Beyer. Ab diesem Tag arbeiten die Frauen bis Ende des Jahres – statistisch gesehen – gratis. Zu diesem Zeitpunkt haben Männer bereits jenes Einkommen erreicht, wofür Frauen bis Jahresende noch weiterarbeiten müssen. Das sind 69 Tage Gratisarbeit!


  • Veröffentlicht 22.10.2024
  • Bundesland Salzburg

Am größten ist der Unterschied – und somit früher der Equal Pay Day, in Vorarlberg (7. Oktober), am geringsten ist der Unterschied zwischen den Einkommen der Geschlechter in Wien (22. November). Österreichweit wird der Equal Pay Day erst acht Tage später als im Bundesland Salzburg, und zwar am 1. November, erreicht. 

Diese Differenz beim Einkommen hat langfristige Konsequenzen. Frauen bekommen in Folge weniger Pension als Männer und sind deutlich häufiger von Armutsgefährdung und Altersarmut betroffen als Männer. Hinzu kommt, dass Frauen oft in Berufen mit niedrigeren Erwerbseinkommen arbeiten, einen Großteil der unbezahlten Care-Arbeit leisten sowie häufiger teilzeitbeschäftigt sind als Männer. Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, altersgerechte Arbeitsorganisation, Entlastung bei Pflegeverpflichtungen und Gesundheitsmanagement werden immer wichtiger. In den Frauenberufszentren des AMS werden Frauen durch Beratung unterstützt und moviert. „Das AMS unterstützt mit einschlägigen Beratungen, um Frauenarmut vorzubeugen und die Kompetenzen der Frauen zu stärken“, sagt Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer. Auch verschiedene Qualifizierungsmöglichkeiten, die danach ein höheres Einkommen garantieren, wie beispielsweise das FiT-Programm (Frauen in Technik), stehen zur Verfügung.

Um der Benachteiligung der Frauen am Arbeitsmarkt entgegenzuwirken, haben sich die Frauenberufszentren des AMS Salzburg unter der Leitung von Frau & Arbeit als wichtiger Partner etabliert. Sie sind darauf spezialisiert, arbeitslose Frauen bei der Berufsorientierung und bei Fragen zu Ausbildung, Höher- und Weiterqualifizierung, Jobsuche und Kinderbetreuung zu unterstützen. Im Vorjahr haben insgesamt 1.455 Teilnehmerinnen in den Beratungs- und Betreuungseinrichtungen sowie 312 Teilnehmerinnen in den Workshops Unterstützung und Hilfe gefunden. „Aufgrund der zusätzlichen Förderung des Landes Salzburg können heuer voraussichtlich 2.000 Frauen im FBZ ihre Potenziale weiterentwickeln", freut sich Jacqueline Beyer. Der Erfolg der FrauenBerufsZentren spricht für sich: Jede zweite Frau konnte am Arbeitsmarkt Fuß fassen.

Verglichen werden bei der Berechnung des Equal Pay Days die durchschnittlichen Jahres-Bruttobezüge der Arbeitnehmer_innen mit ganzjährigen Bezügen und Vollzeitbeschäftigung. Diese Daten werden zu Jahresende auf Basis der Vorjahresdaten publiziert. Der Equal Pay Day 2024 wurde also auf Basis der Daten von 2022 (Statistik Austria) berechnet. Frauen aus dem Bundesland Salzburg verdienen demnach durchschnittlich 18,7 Prozent weniger als Männer. „Die erfreuliche Nachricht ist, dass die Einkommensschere zwischen den Geschlechtern im Vergleich zum Jahr 2022 um 0,54 Prozentpunkte schmäler geworden ist. Ein erster, kleiner Schritt in die richtige Richtung“, so Jacqueline Beyer. 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 22. Oktober 2024