AMS Bischofshofen: Auswirkungen der Konjunkturschwäche lässt die Arbeitslosenquote leicht steigen

„Auch wenn die Konjunkturindikatoren auf einen baldigen positiven Trend hinweisen, belastet die wirtschaftliche Eintrübung den Pongauer Arbeitsmarkt auch Ende Mai. Die Arbeitslosigkeit steigt quer durch alle Zielgruppen an. In der Baubranche, im Handel, in der Arbeitskräfteüberlassung und in der Verkehrswirtschaft steigt die Arbeitslosigkeit im zweistelligen Prozentbereich", erläutert Thomas Burgstaller, Leiter des AMS Bischofshofen die aktuelle Arbeitsmarktlage. Die Arbeitslosenquote im Arbeitsmarktbezirk Pongau beträgt Ende Mai 4,7 Prozent (Bundesland Salzburg 3,9 Prozent, Österreich 6,4 Prozent).


  • Veröffentlicht 20.06.2024
  • Bundesland Salzburg

Die Zahl an offenen Stellen ist weiterhin rückläufig, die Betriebe signalisieren Zurückhaltung bei Neueinstellungen, dies betrifft vor allem arbeitsuchende Menschen ohne Ausbildung sowie Menschen, die bereits von längerer Arbeitslosigkeit betroffen sind, erläutert Thomas Burgstaller.

1.845 Personen sind beim AMS Bischofshofen Ende Mai arbeitslos vorgemerkt, um 156 Personen (+9,2 Prozent) mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Die Arbeitslosigkeit nahm bei den Männern um 7,3 Prozent auf 863 Personen zu, bei den Frauen um 11,0 Prozent auf 982 Personen. Von der Zunahme der Arbeitslosigkeit sind alle Altersgruppen betroffen. 393 Männer und Frauen absolvieren während der Phase ihrer Arbeitslosigkeit eine Aus- und Weiterbildung, ein Anstieg um 29,7 Prozent zum Mai des Vorjahres. Somit sind per Ende Mai im Pongau 2.238 Personen auf Arbeitssuche (+12,3 Prozent). 

Auch die Ausbildung spielt bei der Arbeitslosigkeit eine maßgebliche Rolle. „Die Zahl der arbeitslosen Menschen, die lediglich die Pflichtschule besucht haben, hat im Vergleich zum Vorjahr um 104 Personen bzw. 16,9 Prozent zugenommen. 723 Personen, das sind knapp 40 Prozent der arbeitslosen Personen im Bezirk, haben lediglich einen Pflichtschulabschuss. Diese Personengruppe ist häufiger und länger von Arbeitslosigkeit bedroht“, weiß Thomas Burgstaller. „Seit 2019 haben wir als 650 Personen am Weg zur Fachkraft begleitet, daran halten wir auch 2024 und 2025 in der arbeitsmarktpolitischen Strategie des AMS Bischofshofen fest“, so Thomas Burgstaller mit Blick auf die Herausforderung der Transformation/Anpassung der Anforderungen an Arbeitskräfte in der Digitalisierung und Ökologisierung. 

Die meisten Arbeitslosen gibt es mit 898 Personen in der Beherbergung und Gastronomie (+7,0 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr). Besonders stark betroffene Branchen sind auch der Handel mit 186 arbeitslosen Personen (+9,4 Prozent) und die „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ mit 114 arbeitslosen Personen (+40,7 Prozent). 

Im Pongau waren Ende Mai 37.090 Personen unselbstständig beschäftigt, um 55 Menschen (+0,1 Prozent) mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. 

Stellenmarkt – Beschäftigung – nach Wirtschaftsabteilungen

„Aktuell ist die Zahl der Personen in der Arbeitslosigkeit, die über keine Einstellzusage verfügen, geringer als die Zahl der sofort zur Besetzung gemeldeten offenen Stellen (1.317, -23,1 Prozent) im AMS Bischofshofen“, weiß Thomas Burgstaller. Die Zahl der Arbeitslosen gliedert sich in 826 Personen (+16,5 Prozent), die bereits wieder über eine Beschäftigungszusage verfügen, dies sind fast ausschließlich Arbeitskräfte aus der Tourismuswirtschaft sowie 1.019 Personen (+4,0 Prozent), die am Arbeitsmarkt sofort verfügbar sind.  

Die größten Stellenrückgänge gibt es in der im „Handel“ mit minus 137 Stellen bzw. -43,8 Prozent zum Mai des Vorjahres auf 176 gemeldete Stellen, aber auch in der „Beherbergung- und Gastronomie„ mit minus 14,5 Prozent bzw. -71 auf 418 Stellen und in der „Warenherstellung“ (-63 bzw -31,7 Prozent) auf 136 Stellen. „dies sind empfindliche Rückgänge, dieses Minus deckt sich mit der  Beschäftigungsentwicklung“, weiß Thomas Burgstaller.

Weiterhin große Lücke am Pongauer Lehrstellenmarkt 

20 sofort verfügbare Lehrstellensuchende Jugendliche (+zwei Personen) stehen 202 offenen, sofort verfügbaren Lehrstellen (-50) aus allen Wirtschaftsabteilungen zur Verfügung. „Sich bereits frühzeitig damit zu beschäftigen, welche Kompetenzen man hat, was in den verschiedenen Berufen verlangt wird oder welche Arbeit zu einem passt, schafft einen Vorsprung beim Karrierestart oder bei einem angestrebten beruflichen Veränderungswunsch“, weist Thomas Burgstaller auf die Wichtigkeit der umfassenden Berufsorientierung hin. Die Berufs- und Bildungsberatung im BIZ (BerufsInfoZentrum) ist eine kostenlose Dienstleistung des AMS Bischofshofen und auch ohne Terminvereinbarung zugänglich. Details dazu findet man im Internet unter www.ams.at  

Diese Seite wurde aktualisiert am: 26. Juni 2024