Salzburg mit zweitniedrigster Arbeitslosenquote in Österreich
Mit 4,5 Prozent hat das Bundesland Salzburg – nach Oberösterreich mit 3,6 Prozent – die zweitniedrigste Arbeitslosenquote Österreichs (vorläufig geschätzt, die genauen Daten liegen zur Monatsmitte vor). Österreichweit liegt die Quote bei 6,2 Prozent.
Ende April sind 12.370 Personen im Bundesland arbeitslos gemeldet, um 1.103 Personen mehr als vor einem Jahr (+ 9,8 Prozent). „Wir gehen in Salzburg von einem sehr hohen Beschäftigungsniveau aus, allerdings ist der Arbeitsmarkt stark an Saisonbeschäftigungen geknüpft. Allein in der Branche Beherbergung und Gastronomie gibt es Ende April 4.320 arbeitslose Menschen“, kann AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer den Anstieg am Auslaufen der Wintersaison festmachen. 69 Prozent der Arbeitslosen aus dieser Branche (das sind 2.962 Personen) haben jedoch bereits eine (Wieder-)Einstellzusage.
Von Arbeitslosigkeit sind im Bundesland Salzburg Ende April 6.032 Frauen und 6.338 Männer betroffen. Den 10.089 offenen Stellen stehen lediglich 8.113 Arbeitssuchende ohne Einstellzusage zur Verfügung. Dasselbe Bild zeigt sich bei den offenen Lehrstellen: 231 Lehrstellensuchende stehen den 1.252 offenen Lehrstellen gegenüber.
Neuerlich Rückgang der Langzeitbeschäftigungslosigkeit
Dass die Wirtschaft das gesamte Arbeitskräftepotenzial erkannt hat, zeigt der Rückgang der Langzeitbeschäftigungslosen um 24 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (österreichweit beträgt der Rückgang 21,3 Prozent). Trotz dieser erfreulichen Entwicklung, steht für Beyer fest: „Jede Person, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen ist, ist eine zu viel!“ Ende April sind 1.529 Menschen länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet, das sind 12 Prozent der insgesamt im Bundesland Salzburg vorgemerkten Arbeitslosen.
Mehr als die Hälfte der Langzeitbeschäftigungslosen ist älter als 50 Jahre. Davon wiederum haben 80 Prozent (genau 687 Personen) auch noch gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen. Eine intensive Betreuung, die auf die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt abzielt, ist beispielsweise durch die berufliche Rehabilitation des AMS Salzburg möglich. Sie kommt Menschen und Betrieben zugute. So kann etwa ein Arbeitstraining vereinbart werden, bei dem der/die Arbeitnehmer_in zwar im Betrieb mitarbeitet, aber über das AMS angemeldet ist. Auch eine sogenannte Arbeitserprobung, die Eingliederungshilfe, eine Arbeitsassistenz oder eine Lehrstellenförderung sind wesentliche Instrumente, die in Fällen von gesundheitlichen Einschränkungen zur Verfügung gestellt werden können.
Die Ausbildung spielt ebenfalls eine große Rolle. Fast die Hälfte der Langzeitbeschäftigungslosen im Bundesland Salzburg haben als höchsten Bildungsabschluss lediglich die Pflichtschule. „Eine Fachausbildung kann Arbeitslosigkeit entgegenwirken, denn Personen mit fehlender Ausbildung sind häufiger und länger davon betroffen“, weiß die Arbeitsmarktexpertin Beyer.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. Mai 2023