Mit persönlichen Kompetenzen zum Traumjob nach der AHS-Matura - ein weiterer Baustein zum lehrlingsfreundlichsten Bundesland

v.l.: Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Vanesa Kalfic, AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer, Michael Zimmermann und Bildungsdirektor Rudolf Mair (Foto-Download JPG) (c) AMS/Martina Ebner

Das AMS Salzburg geht unter dem Titel „Erfolgreich nach der AHS-Matura“ mit einem neuen Angebot auf die AHS-Schulen zu. Im Jahr vor der Matura kann eine Unterrichtsstunde gebucht werden, in der die Arbeitsmarktexpert_innen die Vielzahl der Möglichkeiten nach der AHS-Matura aufzeigen. Acht Fragen, die sich alle Schüler_innen stellen sollten bzw. früher oder später ohnehin stellen müssen, werden gemeinsam erörtert. „Wer sich rechtzeitig über weiterführende Ausbildungen und Arbeitsperspektiven informiert, der spart sich Zeit, Umwege und Enttäuschungen“, so AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer über diese neue Orientierungshilfe. Die Auswahlmöglichkeiten am Arbeitsmarkt sind so groß wie nie: Im Bundesland Salzburg waren im Februar beim AMS 1.186 offene Lehrstellen und 258 Lehrstellensuchende gemeldet. Das heißt, ein/e Lehrstellensuchende/r steht fünf offenen Lehrstellen gegenüber.

Seit 2019 konnte das AMS Salzburg 3.183 erwachsene Personen am Weg zur Fachkraft begleiten. Sie haben nicht nur den Vorteil einer verkürzten Lehrzeit, sondern erhalten auch statt der Lehrlingsentschädigung eine kollektivvertragliche Entlohnung. Wer seine AHS-Matura mit einer Lehre ergänzt, wird zur begehrtesten Fachkraft.

Hilfe bei der Entscheidungsfindung

Rund 1.380 Schüler_innen befinden sich jedes Jahr im Durchschnitt in den Abschlussklassen der AHS. Derzeit absolvieren 248 AHS-Maturant_innen im Bundesland eine Lehre, 25 davon haben sich für die Duale Akademie entschieden.

Bildungsdirektor Dipl.-Päd Rudolf Mair: „Es ist wichtig, dass die höheren Schulen den Maturantinnen und Maturanten mehr Informationen über Ausbildungsbildungsmöglichkeiten nach der Matura geben. Diese Notwendigkeit zeigt die aktuelle IHS Studie ganz deutlich. Insgesamt geben 82 Prozent der Maturierenden an, unmittelbar vor ihrer Matura besondere Schwierigkeiten bei ihrer Entscheidung, was sie nach der Matura machen sollen, zu haben. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass lediglich 18 Prozent genaue Vorstellungen über den weiteren Bildungsweg haben. Über alle Maturierenden betrachtet, stellen die Unklarheit über die eigenen Interessen die häufigste Schwierigkeit dar (42 Prozent). Am zweit- und dritthäufigsten werden die Schwierigkeit einen Überblick über die Vielzahl an Möglichkeiten zu gewinnen (32 Prozent) und die Unklarheit über die eigene(n) Eignung bzw. Fähigkeiten (31 Prozent) genannt.“

„Mit unserem Angebot ‚Erfolgreich nach der AHS-Matura‘ führen wir alle zur Auswahl stehenden Angebote zusammen und geben den Schülerin_innen Werkzeuge und Strategien in die Hand, die bei der Entscheidungsfindung helfen“, erklärt Jacqueline Beyer.

Acht wichtige Fragen für vier unterschiedliche Lerntypen

Im Vordergrund stehen acht Fragen nach den Interessen, den eigenen Ansprüchen und eigenen Fähigkeiten – einfach, nutzerfreundlich und kompakt aufbereitet. Hand in Hand werden dazu nützliche Tools und Links vorgestellt wie Interessenstests, Karrierevideos, Förderungen, Beratungen, Berufsinfomessen und die verschiedenen Berufsbilder. „Wer sich bereits frühzeitig damit beschäftigt, welche Skills in den verschiedenen Berufen verlangt werden, welche Jobangebote zu einem passen oder in welcher Firma man vielleicht später arbeiten möchte, dem wird die zukunftsweisende Entscheidung, in welche Richtung die Karriere gehen soll, viel leichter fallen“, weiß Jacqueline Beyer. In der Unterrichtsstunde werden aber auch Verdienstmöglichkeiten, Schnupperangebote, Ausbildungsstellen und Jobangebote präsentiert.

Während der auditive Lerntyp hauptsächlich durch Zuhören wichtige Informationen aufnimmt, kann der visuelle Lerntyp am bestem beim Lesen oder Anschauen von Filmen lernen. Der motorische Lerntyp will selbst anpacken, der kommunikative Lerntyp begreift am einfachsten bei Unterhaltungen. „Unsere acht Fragen sprechen jeden individuellen Lerntyp an – sei es durch das Anschauen von kurzen Filmen, dem Lesen von Infobroschüren, beim Besuch von Messen oder in der Diskussion mit Lehrpersonen, Mitschüler_innen oder Berater_innen“, erklärt Jacqueline Beyer.

Zahlreiche Möglichkeiten, unabhängige Beratung

Für AHS-Maturant_innen gibt es noch eine Vielzahl an weiteren Möglichkeiten. Die Duale Akademie wird im Bundesland Salzburg für elf verschiedene Berufe in den fünf Bereichen Sales & Market, Technics, Logistics Management, Banking & Finance sowie IT & Software angeboten. Neu hinzugekommen sind für das kommende Ausbildungsjahr Metalltechnik, Kunststofftechnik, Betriebslogistikkaufmann/frau und IT Systemtechnik. Kollegs vermitteln die fachlichen Inhalte einer berufsbildenden höheren Schule (BHS) in unterschiedlichen Fachbereichen. ­­­Fachhochschulen ermöglichen eine wissenschaftlich fundierte Berufsausbildung in Form von Bachelor- und Masterstudien mit starkem Praxisbezug. In Pädagogischen Hochschulen werden Lehrer_innen ausgebildet. Auch ein Universitätsstudium steht offen.

„Das Land Salzburg mit den Partnern der Salzburger Allianz für Wachstum und Beschäftigung setzen sich seit November 2018 zum Ziel, Salzburg zum lehrlingsfreundlichsten Bundesland zu entwickeln. Die Zielgruppe der Maturantinnen und Maturanten stellt für uns ein erhebliches Potential für die Lehrausbildung dar. Die gestiegene Quote zeigt das eindrucksvoll, daher setzen wir ganz bewusst auch in diesem Bereich einen Orientierungsschwerpunkt, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Die Maßnahmen der Berufsorientierung, des Karriere-Checks sowie die Duale Akademie spielen dabei eine wesentliche Rolle. Mein Dank gilt allen Partnern der Gruppe für die hervorragende Zusammenarbeit“, betont Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer.

„Egal, wofür sich die AHS-Maturannt_innen entscheiden, wichtig ist eine umfassende Information vor Beginn einer Ausbildung und das Herausfinden der eigenen Kompetenzen“, bestätigt die AMS-Landesgeschäftsführerin. Informationen zu allen zur Verfügung stehen Ausbildungsmöglichkeiten und allen Berufen gibt es in den BerufsInfoZentren (BIZ) des AMS – persönlich, telefonisch oder online. Die Beratungen sind unabhängig und stehen kostenlos zur Verfügung. Die BerufsInfoZentren des AMS wurden wegen ihrer hohen Professionalität bereits zum dritten Mal in Folge mit dem IBOBB-Qualitätssiegel für unabhängige Beratung und Information ausgezeichnet.  IBOBB steht für „Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf“ und umfasst alle Maßnahmen zur schulischen Bildungs- und Berufsorientierung.