Saisoneffekt bremst Abbau der Arbeitslosigkeit

Das Geschehen auf dem Salzburger Arbeitsmarkt war im April von der Saisonarbeitslosigkeit im Tourismus geprägt.


  • Veröffentlicht 02.05.2018
  • Bundesland Salzburg

Fahne "Zimmer frei"

"Entgegen dem bisherigen Jahresverlauf wurde der Trend deutlich rückläufiger Vorgemerktenzahlen durch die saisonale Arbeitslosigkeit im Fremdenverkehr stark eingebremst“,  beschreibt Siegfried Steinlechner, Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice Salzburg, die aktuelle Lage auf dem Salzburger Arbeitsmarkt, "allerdings zeigt die gute Entwicklung in den übrigen Branchen, dass es sich dabei um einen Einmaleffekt handelt“, so der AMS-Chef weiter.

Der heuer frühe Ostertermin, der die Arbeitslosigkeit im März günstig beeinflusste, wirkte sich umgekehrt im April statistisch negativ aus. Im Vergleich mit dem Vorjahr, als die späteren Osterfeiertage die Saisonbeschäftigung noch einmal aufleben lassen hatte, ist die Zahl der Arbeitslosen im Hotel- und Gastgewerbe jetzt um 7,0 Prozent bzw. 380 Personen auf 5.802 gestiegen. Da mittlerweile auch die Zahl der arbeitslos vorgemerkten (+61,1% bzw. +337 auf 889 Personen), in Schulung befindlichen (+69,8% bzw. +220 auf 535 Personen) und der lehrstellensuchenden (+78,7% bzw. +37 auf 84 Personen) Asylberechtigten auf dem Arbeitsmarkt stark ansteigt, kam der Rückbau der Arbeitslosigkeit beinahe zum Erliegen.

Insgesamt waren Ende April 15.952 Personen beim AMS Salzburg arbeitslos vorgemerkt. Das ist im Vorjahresvergleich ein leichtes Minus von 0,8 Prozent bzw.  minus 123 Personen (Österreich: -8,6%). Gleichzeitig nahmen 2.692 Personen an Schulungen teil, das ist ein Rückgang von 2,5 Prozent. Arbeitslose und Schulungsteilnahmen addiert, waren 18.644 Personen ohne Arbeit, ein Minus von 1,0 Prozent (Österreich: -7,1%).

Bei einer – noch ohne Vorliegen exakter Beschäftigungsdaten – vorläufig geschätzten Zunahme der unselbständigen Beschäftigung um rund siebentausend auf 251.000 Dienstverhältnisse, ergibt sich eine Arbeitslosenquote von 6,0 Prozent. Gleichauf mit Vorarlberg und der Steiermark die zweitniedrigste Quote bundesweit nach Oberösterreich (Österreich: 7,7 Prozent).

Vom erwähnten saisonalen Geschehen abgesehen, geht die Arbeitslosigkeit in allen großen Wirtschaftsklassen deutlich zurück: im Bauwesen um minus 24,4 Prozent, bei den Wirtschaftsdienstleistungen um minus 12,6 Prozent (darunter Arbeitskräfteüberlassung -12,6%, Gebäudebetreuung -13,7%), in der Warenherstellung um minus 8,1 Prozent und im Handel um minus 5,4 Prozent.

Die Zahl der Arbeitslosen ab 50 Jahre war genau im Schnitt der Gesamtarbeitslosigkeit um 0,8 Prozent rückläufig, während bei der Jugendarbeitslosigkeit bis 24 Jahre ein deutliches Minus von 7,5 Prozent verzeichnet werden konnte.

Die Langzeitarbeitslosigkeit stagniert bei plus 0,1 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf konnte aber deren Zahl um 22 auf aktuell 1.242 betroffene Personen verringert werden.

Auch bei Betrachtung der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht spiegelt sich der Saisoneffekt wider: Bei Frauen ist die Arbeitslosenzahl um 3,4 Prozent auf gesamt 8.081 Personen gestiegen, während die Zahl männlicher Arbeitsloser um 4,7 Prozent auf 7.871 Personen gesunken ist.

Nicht zuletzt die Bezirksstatistik ist von der saisonalen Entwicklung geprägt: Während die Tourismusregionen im Süden Salzburgs durchgehend Zuwächse zu verzeichnen hatten, sind die Arbeitslosenzahlen im nördlichen Zentralraum spürbar gesunken. Im Detail: Tennengau minus 12,6 Prozent auf 1.114 Personen, Flachgau minus 7,3 Prozent auf 2.446 Personen, Stadt Salzburg minus 5,9 Prozent auf 4.806 Personen. Dagegen verzeichneten der Pongau plus 9,8 Prozent auf 3.182 Personen, der Pinzgau plus 6,1 Prozent auf 3.782 Personen und der Lungau plus 5,4 Prozent auf 622 Personen.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020