Der oö. Arbeitsmarkt im November 2024
In den nächsten Monaten wird in OÖ ein weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet. In den aktuellen Arbeitsmarktzahlen sind die medial bekannten Freisetzungen noch nicht erfasst. Trotzdem hat OÖ mit 4,9% derzeit noch die niedrigste Arbeitslosenquote aller Bundesländer. Die Existenzsicherung der betroffenen Personen hat absolute Priorität; flankierende Maßnahmenpakete sind in Vorbereitung.
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Eckdaten
Die Arbeitslosenquote betrug in Oberösterreich im November 4,9% (Österreichschnitt: 7,1%) und lag damit um 0,8 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres. Die Zahl der Beschäftigten lag bei 698.000 Personen (-3.929 bzw. -0,6% weniger als im Vorjahr). Die Zahl der Arbeitslosen lag höher als vor einem Jahr (+5.882; +19,6% auf 35.884 Personen). In Schulungen befinden sich 10.509 Personen (+1,7% gegenüber dem Vorjahr).
Haupttrends
Die Arbeitslosigkeit stieg bei den Frauen (+2.650; +20,3%) mehr als bei den Männern (+3.232; +19,1%). In altersmäßiger Hinsicht findet sich bei den Jugendlichen (unter 25 Jahre) ein geringerer Anstieg (+447; +11,0%), bei Personen über 55 Jahre stieg die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr deutlicher um +19,5% (+1.206 Personen).
Stellenmarkt
Ende November standen beim AMS OÖ 19.398 offene Stellen zur Verfügung, um 4.685 bzw. -19,5% weniger als im Vorjahr. Zudem waren 1.571 sofort verfügbare Lehrstellen (-276 bzw. -14,9%) und 841 sofort verfügbare Lehrstellensuchende (+222; +35,9% gegenüber dem Vorjahr) gemeldet.
„Die wirtschaftlichen Verwerfungen treffen den oberösterreichischen Arbeitsmarkt in fast allen Bereichen. Aufgrund der industriellen Rezession zeigen sich durch einen Dominoeffekt mittlerweile auch deutliche Auswirkungen auf andere Branchen, vor allem in jenen Bezirken, die stark von exportorientierten Industriezweigen abhängig sind.
Klein- und Mittelbetriebe haben bisher freigewordenes Personal aufgenommen. Die rund 20.000 offenen Stellen zeigen, dass bei einer gewissen Flexibilität Beschäftigungsmöglichkeiten – etwa in den Bereichen Logistik, Gesundheits- und Pflegeberufe und Handwerk – bestehen.
Zukunftsorientierte Maßnahmen könnten jetzt die Arbeitsplatznahe Qualifizierung oder das Fachkräftestipendium sein, um den Arbeitskräftebedarf von morgen abzusichern. Diese AMS-Angebote sind eine Unterstützung für Unternehmen und Arbeitsuchende gleichermaßen.“
Iris Schmidt, M.A., Landesgeschäftsführerin
Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. Dezember 2024