Aktuelles vom niederösterreichischen Arbeitsmarkt - Jänner 2025
LR Rosenkranz und AMS NÖ-Chefin Kern: Erneut Anstieg bei Arbeitslosigkeit, jedoch mit rückläufiger Tendenz
„Die Arbeitslosigkeit steigt in Niederösterreich im Jänner 2025 bereits 21 Monate in Folge an, jedoch mit deutlich rückläufiger Tendenz in den letzten beiden Monaten. Mit 55.326 arbeitslos vorgemerkten Personen sind dies um 2,1% mehr als im vorherigen Jahr. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit österreichweit mit 6,4% wesentlich stärker. Bei der Anzahl an unselbständigen Beschäftigungsverhältnissen sehen wir derzeit eine Stagnation. In diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten setzen wir unsere gemeinsamen Maßnahmen und unser Engagement im Kampf gegen Arbeitslosigkeit mit Nachdruck weiter fort.“
Arbeitsmarkt-Landesrat, Susanne Rosenkranz und
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern
Ende Jänner 2025 sind 55.326 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 1.116 oder 2,1% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Inklusive Schulungsteilnehmer_innen befanden sich 65.122 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+2,6% gegenüber dem Vorjahr).
Der Bestand an unselbständig Beschäftigten (geschätzt) in Niederösterreich liegt Ende Jänner bei 637.000 Personen. Davon waren 290.000 Frauen (+0,3%) und 347.000 Männer (-0,3%). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein gleichbleibendes Niveau.
Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 8,0% und damit 0,2%-Pkt. über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 8,6% (+0,5%-Pkt.).
„Während sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit aktuell einbremst, sehen wir im Handel mit einem Plus von 6,3% kaum eine Entspannung. Wir erwarten, dass je nach konkreter Kündigungsfrist sich ehemalige KIKA-Leiner-Mitarbeiter_innen in den kommenden Wochen und Monaten beim AMS in Niederösterreich arbeitslos melden werden. Wir werden sie vom ersten Tag an mit intensiver Beratung, Vermittlung und Qualifizierung unterstützen. Für jene, die keine Aussicht auf einen raschen beruflichen Wiedereinstieg haben, halten wir in Kooperation mit dem Land NÖ die Angebote der Arbeitsstiftung bereit.“
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern
Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+3,7% bzw. +771) als auch bei Männern (+1,0% bzw. +345) zugenommen.
Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+1,5% bzw. +239) wie Personen im Haupterwerbsalter (+2,0% bzw. +602). Am stärksten fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre mit einem Plus von 4,3% (auf 5.803 Personen) aus – erstmals nach 16 Monaten wieder im einstelligen Prozentbereich.
Nach Branchen steigt in der Warenherstellung (+9,2% bzw. +453), im Handel (+6,3% bzw. +535) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (+5,2 % bzw. +158) die Arbeitslosigkeit überproportional stark. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit in der öffentlichen Verwaltung (+0,9% bzw. +23) weniger stark als im Durchschnitt von NÖ bzw. sinkt die Arbeitslosigkeit im Bereich Verkehr/Lagerei (-4,7% bzw. -129), im Bauwesen (-4,0% bzw. -387) und in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung) (-0,5% bzw. -44).
„Trotz einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in den letzten beiden Jahren suchen niederösterreichische Unternehmen kräftig nach potenziellen Mitarbeitern. Mit 12.849 offenen Stellen und 1.107 verfügbaren Lehrstellen steht ein großes Angebot an freien Stellen zur Verfügung, denn das sind weiterhin um 26% mehr als im Vorpandemiejahr 2019. Hier bietet das AMS NÖ eine breite Palette an Qualifizierungsmaßnahmen an, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Darüber hinaus bietet das Land NÖ unterschiedliche Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen für Beschäftigte an. Mit maßgeschneiderter Beratung Unternehmen und Beschäftigte in eine nachhaltige Zukunft begleiten können, ist eine der zentralen Aufgaben der kommenden Monate.“
Arbeitsmarkt-Landesrat, Susanne Rosenkranz
Aktuell sind 12.849 freie Stellen beim AMS gemeldet. Das sind um 9,2% weniger als im Jänner des Vorjahres. Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist unterschiedlich. So gibt es Branchen mit steigender Arbeitskräftenachfrage, wie beispielsweise in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung) (+6,8% bzw. +203). Rückgänge sind beispielsweise im Tourismus (-19,9% bzw. -200), im Bauwesen (-18,6% bzw. -229), in der Warenherstellung (-13,3% bzw. -195) und im Handel (-12,3% bzw. -323) zu beobachten.
Rückfragehinweis für die Redaktionen: AMS NÖ, Mag. Martina Fischlmayr; 0664/83 50 517
Diese Seite wurde aktualisiert am: 03. Februar 2025