Aktuelles vom niederösterreichischen Arbeitsmarkt - Dezember 2024
LR Rosenkranz und AMS NÖ-Chefin Kern: Steigende Arbeitslosenzahlen und mehr Arbeitsaufnahmen zu Jahresende
„Im Jahresdurchschnitt 2024 zeigt sich in Niederösterreich im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Höhe von 8,3%. Österreichweit fällt der Anstieg mit einem Plus von 10,0% deutlich stärker aus. Zum aktuellen Zeitpunkt Ende Dezember 2024 sind gegenüber dem Vorjahr um 3,8% mehr Personen arbeitslos gemeldet. Laut rezenten Prognosen erwarten wir im kommenden Jahr nur ein schwaches Wirtschaftswachstum von 0,7% - zu gering, um an einer rückläufigen Entwicklung in der Arbeitslosigkeit beitragen zu können.“
Arbeitsmarkt-Landesrat, Susanne Rosenkranz und
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern
Ende Dezember 2024 sind 52.975 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 1.923 oder 3,8% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Inklusive Schulungsteilnehmer_innen befanden sich 61.908 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+4,4% gegenüber dem Vorjahr).
Der Bestand an unselbständig Beschäftigten (geschätzt) in Niederösterreich liegt Ende Dezember bei 640.000 Personen. Davon waren 292.000 Frauen (+0,6%) und 348.000 Männer (-0,6%). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein gleichbleibendes Niveau.
Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 7,6% und damit 0,3%-Pkt. über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 8,3% (+0,5%-Pkt.).
AMS: Jobsuchenden Sicherheit bieten und gute Angebote machen
„Qualifizierung für die Zukunft ist Schlüsselangebot für alle, die sich am Arbeitsmarkt neuorientieren müssen. 2024 haben knapp 4.000 Jobsuchende aus Niederösterreich eine Fachkräftequalifizierung gestartet, um rund 10% mehr als im Jahr davor. Unsere Aufgabe ist es, gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten den Menschen Sicherheit zu geben und passende Angebote bereit zu halten – einen Job oder passende Qualifizierung. 75.406 Jobsuchende aus Niederösterreich sind im Lauf dieses Jahres wieder ins Berufsleben eingestiegen. Das sind um 734 Personen mehr als ein Jahr zuvor.“
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern
Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+6,7% bzw. +1.346) als auch bei Männern (+1,9% bzw. +577) zugenommen.
Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+2,7% bzw. +469) wie Personen im Haupterwerbsalter (+3,2% bzw. +899). Am stärksten fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre mit einem Plus von 10,5% (auf 5.844 Personen) aus.
Nach Branchen steigt in der Warenherstellung (+9,2% bzw. +448), in der Beherbergung und Gastronomie (+7,9% bzw. +302) sowie im Handel/KFZ (+7,8% bzw. +652) die Arbeitslosigkeit überproportional stark. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung) (+1,5% bzw. +129) weniger stark als im Durchschnitt von NÖ bzw. sinkt die Arbeitslosigkeit im Bauwesen (-6,2% bzw. -490) und im Bereich Verkehr/Lagerei (-1,0% bzw. -25).
2024: 75.909 offenen Stellen besetzt
„Trotz eines Rückgangs der Zahl der offenen Stellen im Jahr 2024 um 14,1% bleibt das Angebot an freien Arbeitsplätzen nach wie vor hoch. Im Vergleich zum Niveau vor der Pandemie 2019 liegt dieses um 29,9% über dem Niveau vor fünf Jahren. Außerdem wurden im heurigen Jahr rund 75.909 offene dem AMS NÖ gemeldete Stellen erfolgreich mit einer passenden Arbeitskraft besetzt. Um Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt optimal zu vereinen, unterstützt das Land NÖ Beschäftigte mit einem breiten Spektrum an Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen, um ihnen zusätzliche Karrierechancen zu eröffnen und ihre beruflichen Perspektiven nachhaltig zu stärken.“
Arbeitsmarkt-Landesrat, Susanne Rosenkranz
Aktuell sind 12.760 freie Stellen beim AMS gemeldet. Das sind um 9,6% weniger als im Dezember des Vorjahres. Am Lehrstellenmarkt zeigt sich mit insgesamt 1.119 offenen Lehrstellen ein Rückgang um 12,9% gegenüber dem Vorjahr.
Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist unterschiedlich. So gibt es Branchen mit weiter steigender Arbeitskräftenachfrage, wie beispielsweise der öffentlichen Verwaltung (+26,0% bzw. +175). Starke Rückgänge sind in der Beherbergung und Gastronomie (-19,5% bzw. -196), in der Warenherstellung (-17,1% bzw. -249), in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung) (-12,4% bzw. -410) und im Handel/KFZ (-10,4% bzw. -294) zu beobachten.
Rückfragehinweis für die Redaktionen: AMS NÖ, Mag. Martina Fischlmayr; 0664/83 50 517
Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. Januar 2025