Aktuelles vom niederösterreichischen Arbeitsmarkt - Oktober 2024
LR Rosenkranz und AMS NÖ-Chefin Kern: Viele Vermittlungen trotz steigender Arbeitslosigkeit
„Die schwache wirtschaftliche Entwicklung setzt sich im dritten Quartal des Jahres fort. Die Konjunktur in der Industrie und im Bau ist weiter rückläufig. Auswirkungen zeigen sich nun auch seit längerer Zeit am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit steigt in Niederösterreich nun bereits seit 18 Monaten in Folge und ist gegenüber Oktober 2023 um 7,6% gestiegen. Im österreichweiten Vergleich (+11,0%) fällt der aktuelle Anstieg in Niederösterreich deutlich moderater aus.“
Arbeitsmarkt-Landesrat, Susanne Rosenkranz und
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern
Ende Oktober 2024 sind 41.067 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 2.884 oder 7,6% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Inklusive Schulungsteilnehmer_innen befanden sich 50.604 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+7,4% gegenüber dem Vorjahr).
Der Bestand an unselbständig Beschäftigten (geschätzt) in Niederösterreich liegt Ende Oktober bei 664.000 Personen. Davon waren 296.000 Frauen (+0,6%) und 368.000 Männer (-0,4%). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein gleichbleibendes Niveau.
Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 5,8% und damit 0,4%-Pkt. über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 6,9% (+0,6%-Pkt.).
Weiter viele Vermittlungen und hohe Nachfrage nach Arbeitskräften
„Im laufenden Jahr konnten bereits 66.012 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften durch das AMS NÖ besetzt werden. Rund 588.279 Vermittlungsvorschläge haben die AMS NÖ-Berater_innen den arbeitsuchenden Kund_innen heuer bereits gemacht. Außerdem konnten insgesamt 67.711 Jobsuchende ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden. Das sind um 0,8% mehr als im Vorjahr. Wir werden die anhaltende Arbeitskräftenachfrage intensiv nutzen. Das AMS in NÖ hat für alle Kund_innen ein Angebot: einen Job oder eine Qualifizierung! Ende Oktober haben 9.537Jobsuchende unsere Schulungsangebote genutzt, das sind um 6,8% mehr als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr.“
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern
Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+8,2% bzw. +1.456) als auch bei Männern (+7,0% bzw. +1.428) zugenommen.
Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+4,3% bzw. +605) wie Personen im Haupterwerbsalter (+9,2% bzw. +1.856). Am stärksten fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre mit einem Plus von 10,6% (auf 4.415 Personen) aus.
Nach Branchen steigt in der Warenherstellung (+12,6% bzw. +493), im Bauwesen (+9,6% bzw. +264) sowie in der Beherbergung und Gastronomie (+9,3% bzw. +312) die Arbeitslosigkeit überproportional stark. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit im Gesundheits- und Sozialwesen (+2,6% bzw. +75) sowie in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung) (+1,1% bzw. +71) weniger stark als im Durchschnitt von NÖ.
Leichte Erholung am Arbeitsmarkt im Jahr 2025
„Im Jahr 2024 wird die österreichische Wirtschaft laut rezenten Prognosen weiter schrumpfen. Es wird daher höchste Zeit, dass aus dem Bund Maßnahmen kommen, die die Wirtschaft ankurbeln und so dem Arbeitsmarkt guttun. Im kommenden Jahr muss eine deutliche Trendwende erfolgen. Wir werden jedenfalls gemeinsam mit dem AMS Niederösterreich und unseren Partnern den eingeschlagenen Weg fortsetzen.“
Arbeitsmarkt-Landesrat, Susanne Rosenkranz
Aktuell sind 14.857 freie Stellen beim AMS gemeldet. Das sind zwar um 9,1% weniger als im Oktober des Vorjahres, aber das Angebot liegt um über ein Viertel über dem Niveau vor fünf Jahren. Am Lehrstellenmarkt zeigt mit insgesamt 1.418 offenen Lehrstellen ein Rückgang um 7,6% gegenüber dem Vorjahr.
Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist unterschiedlich. So gibt es Branchen mit weiter steigender Arbeitskräftenachfrage, wie beispielsweise der öffentlichen Verwaltung (+29,2% bzw. +193) und Verkehr/Lagerei (+2,1% bzw. +14). Starke Rückgänge sind in der Warenherstellung (-19,5% bzw. -333) und im Handel/KFZ (-19,5% bzw. -711) zu beobachten.
Rückfragehinweis für die Redaktionen: AMS NÖ, Mag. Martina Fischlmayr; 0664/83 50 517
Diese Seite wurde aktualisiert am: 08. November 2024