Aktuelles vom niederösterreichischen Arbeitsmarkt - September 2024
LR Rosenkranz und AMS NÖ-Chefin Kern: Schwache Konjunktur macht sich am Arbeitsmarkt bemerkbar
„Die schwache Wirtschaftskonjunktur macht sich am Arbeitsmarkt bemerkbar. In Niederösterreich steigt die Arbeitslosigkeit nun bereits 17 Monate in Folge. Mit einem Plus von 7,8% liegt der Anstieg in Niederösterreich allerdings unter dem österreichweiten Schnitt von +11,1%. Gleichzeitig stehen weiterhin viele Jobangebote zur Verfügung. Positiv ist allerdings, dass in den ersten drei Quartalen dieses Jahres ist mit 62.631 um 1,5% mehr Jobsuchende der Wiedereinstieg ins Erwerbsleben als im selben Zeitraum des Vorjahres gelungen.“
Arbeitsmarkt-Landesrat, Susanne Rosenkranz und
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern
Ende September 2024 sind 40.612 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 2.937 oder 7,8% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Inklusive Schulungsteilnehmer_innen befanden sich 50.046 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+8,0% gegenüber dem Vorjahr).
Der Bestand an unselbständig Beschäftigten (geschätzt) in Niederösterreich liegt Ende September bei 660.000 Personen. Davon waren 295.000 Frauen (+0,2%) und 365.000 Männer (-1,2%). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein rückläufiges Niveau um 0,6%.
Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 5,8% und damit 0,4%-Pkt. über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 6,6% (+0,6%-Pkt.).
Mehr Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung
„In den letzten fünf Jahren ist es dem AMS in Niederösterreich gelungen, die Langzeitarbeitslosigkeit am stärksten von allen Bundesländern zu senken. Bis Ende September 2024 haben heuer bereits 1.615 ehemals Langzeitarbeitslose wieder eine Arbeit aufgenommen – um 8,6% mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Langzeitarbeitslosigkeit ist kein Schicksal, das wir für unsere Kund_innen hinnehmen werden! Erst recht nicht, wenn die Konjunktur eingetrübt ist und der Arbeitsmarkt weniger Einstiegschancen bietet. Unser Motto lautet weiterhin: Jede und jeder bekommt ein Angebot – Job oder Qualifizierung.“
AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern
Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+6,8% bzw. +1.214) als auch bei Männern (+8,6% bzw. +1.723) zugenommen.
Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+5,8% bzw. +798) wie Personen im Haupterwerbsalter (+8,7% bzw. +1.740). Am stärksten fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre mit einem Plus von 10,0% (auf 4.408 Personen) aus.
Nach Branchen steigt im Bauwesen (+15,2% bzw. +398), in der Beherbergung und Gastronomie (+12,9% bzw. +395), im Bereich Handel/KFZ (+10,3% bzw. +726) sowie in der Warenherstellung (+10,0% bzw. +390) die Arbeitslosigkeit überproportional stark. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit in der öffentlichen Verwaltung (+6,1% bzw. +114) und im Gesundheits- und Sozialwesen (+2,1% bzw. +63) weniger stark als im Durchschnitt von NÖ. In den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung) (-0,3 % bzw. -19) kann bereits eine leichte Reduktion beobachtet werden.
Aus – und Weiterbildung ist Schlüssel zum Erwerbseinstieg
„Trotz eines leichten Rückgangs bei der Zahl der offenen Stellen bleibt das Angebot an freien Arbeitsplätzen nach wie vor hoch. Um sicherzustellen, dass Arbeitssuchende die richtigen Qualifikationen für diese Positionen mitbringen, bietet das AMS NÖ ein umfangreiches und vielfältiges Programm an Qualifizierungsmaßnahmen, das gezielt darauf abzielt, Angebot und Nachfrage optimal zu vereinen. Ergänzend dazu unterstützt das Land NÖ Beschäftigte mit einem breiten Spektrum an Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen, um ihnen zusätzliche Karrierechancen zu eröffnen und ihre beruflichen Perspektiven nachhaltig zu stärken.“
Arbeitsmarkt-Landesrat, Susanne Rosenkranz
Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin intensiv nach Arbeitskräften. Aktuell sind 15.506 freie Stellen beim AMS gemeldet. Das sind zwar um 10,7% weniger als im September des Vorjahres, aber das Angebot liegt um über ein Fünftel über dem Niveau vor fünf Jahren. Am Lehrstellenmarkt zeigt mit insgesamt 1.253 offenen Lehrstellen ein Rückgang um 8,4% gegenüber dem Vorjahr.
Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist unterschiedlich. So gibt es Branchen mit weiter steigender Arbeitskräftenachfrage, wie beispielsweise der öffentlichen Verwaltung (+37,5% bzw. +238) und Verkehr/Lagerei (+24,6% bzw. +156). Starke Rückgänge sind in der Warenherstellung (-23,5 % bzw. -415), in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-15,9% bzw. -688) und im Handel/KFZ (-15,6% bzw. -580) zu beobachten.
Rückfragehinweis für die Redaktionen: AMS NÖ, Mag. Martina Fischlmayr; 0664/83 50 517
Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Oktober 2024