Aktuelles vom niederösterreichischen Arbeitsmarkt - Juli 2021

Trendwende am nö. Arbeitsmarkt - Arbeitslosigkeit erstmals wieder unter Vorkrisenniveau


  • Veröffentlicht 02.08.2021
  • Bundesland Niederösterreich

Der Aufholprozess am Arbeitsmarkt geht weiter zügig voran. Mit Juli 2021 wurde ein wichtiges Etappenziel erreicht: Die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich liegt nun erstmals wieder unter dem Vorkrisenniveau.
„Zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie konnte die Anzahl an beim AMS Niederösterreich vorgemerkten Personen unter das Vorkrisenniveau von 2019 reduziert werden. Damit ist eine Trendwende gelungen! Nun gilt es diesen Aufwärtstrend weiterhin zu nutzen. Das AMS Niederösterreich wird die Vermittlungsstrategie unverändert fortführen, um die Arbeitslosigkeit weiter zu senken“, analysiert der Landesgeschäftsführer des AMS NÖ Sven Hergovich.
Aktuell sind Ende Juli mit 45.663 um 15.920 bzw. -25,9% weniger Personen auf Jobsuche als im Vorjahr und sogar um 983 bzw. 2,1% weniger als im Juli 2019. Im Zweijahresvergleich konnten bisher nur Niederösterreich und Kärnten den Bestand vor der Krise unterschreiten (Ö: 4,0%). Rechnet man die Schulungsteilnehmer_innen dazu, waren in NÖ gegenüber dem Vorjahresmonat mit 53.640 um 15.280 oder -22,2% weniger Personen beim AMS NÖ registriert.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, Alter und Dauer der Arbeitslosigkeit
Wie schon seit Monaten profitieren Männer von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung etwas stärker (-8.205 od. –26,4%) als Frauen (-7.715 od. –25,3%).
Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25-49 Jahre) Ende Juli im Jahresvergleich einen Rückgang um –28,7% und bei den Älteren (50plus) einen Rückgang von
-17,2%. Den mit Abstand stärksten Rückgang mit –42,2% gab es erfreulicher Weise bei den Jugendlichen, wo außerdem im Vergleich mit 2019 bereits ein klares Minus von 17% zu sehen ist.
In Niederösterreich sind Ende Juli 13.428 und damit 29,4% aller vorgemerkten Personen länger als 12 Monate arbeitslos. „Die drohende Verfestigung der Arbeitslosigkeit bleibt die größte Herausforderung am niederösterreichischen Arbeitsmarkt. Mit einem Plus von 14,4% bei der Langzeitarbeitslosigkeit liegen wir über dem Vorjahreswert. Österreichweit ist das Problem mit +26,7% noch weitaus größer. Der fortwährende Einsatz gegen Langzeitarbeitslosigkeit bleibt daher prioritär“, so Hergovich.

Veränderung nach Branchen und Bezirken
Nach Branchen gab es die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr in der Beherbergung und Gastronomie (-2.982), im Handel (-2.669), im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt ca. -2.500), in der Warenerzeugung (-1.662) sowie im Verkehr (-943) und im Baubereich (-816).
Nach Arbeitsmarktbezirken fällt weiterhin auf, dass sich die Situation im Most- und im Waldviertel am schnellsten entspannt: So ging die Arbeitslosigkeit im Mostviertel im Jahresvergleich um -34,3% und im Waldviertel um durchschnittlich -30,0% zurück.

Vermittlungsdrehscheibe auf Hochtouren: 45,5% mehr Stellenbesetzungen
Im Monat Juli 2021 wurden dem AMS Niederösterreich 8.015 neue Stellenangebote gemeldet. „Es stehen aktuell mit 17.433 im mehrjährigen Vergleich beispiellos viele offene Stellen für unsere Kund_innen zur Verfügung. Diese Entwicklung ist zum Gros der zügigen Erholung der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts nach den letzten eineinhalb Pandemiejahren geschuldet. Mit der raschen und konsequenten Vermittlungstätigkeit durch die Berater_innen des AMS Niederösterreich konnten im Juli 5.938 offene Stellen mit geeigneten Arbeitssuchenden besetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein kräftiges Plus von 45,5%“, betont Sven Hergovich.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. August 2021