Aktuelles vom niederösterreichischen Arbeitsmarkt - Juni 2021
Kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsmarktlage
Nach gut einem Jahr der Anspannung setzt sich nun die Erholung auf dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt zügig fort. Nach vorläufiger Schätzung nahm die Zahl der unselbständig Beschäftigten im Juni erneut stark zu (+19.000 od. +3%). Zugleich ist die Arbeitslosigkeit in NÖ weiter rückläufig.
Aktuell sind Ende Juni mit 46.003 um 18.221 bzw. -28,4% weniger Personen auf Jobsuche als im Vorjahr. Rechnet man die Schulungsteilnehmer_innen dazu, waren in NÖ gegenüber dem Vorjahresmonat mit 55.209 um 16.922 oder -23,6% weniger Personen beim AMS NÖ registriert.
Es sind jedoch noch immer 1.326 (oder 3,0%) mehr Menschen auf Jobsuche als vor Corona (Juni 2019). Im Vormonat betrug der Abstand zu 2019 aber noch 3.663 (od. 8,1%) Personen. Das ist nach Kärnten der geringste Anstieg aller Bundesländer im Zweijahresvergleich (Ö: 9,2%). „Um die aktuelle Dynamik am Arbeitsmarkt optimal zu nutzen, wird das AMS Niederösterreich die intensive Vermittlungsstrategie fortführen. So haben die AMS NÖ-Berater_innen unseren arbeitsuchenden Kund_innen seit Jahresbeginn bereits über 327.000 Vermittlungsvorschläge gemacht und über 48.000 Niederösterreicher_innen haben seit Beginn des Jahres wieder einen Job gefunden“, analysiert der Landesgeschäftsführer des AMS NÖ Sven Hergovich.
Die voraussichtliche Arbeitslosenquote für Juni 2021 beträgt in NÖ 6,6% (Juni 2020: 9,3%) und ist somit genau auf dem Niveau vom Juni 2019 und weit niedriger als in den Jahren davor.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, Alter und Dauer der Arbeitslosigkeit
Wie schon seit Monaten profitieren Männer von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung etwas stärker (-9.543 od. -29,0%) als Frauen (-8.678 od. -27,7%).
Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25-49 Jahre) Ende Juni im Jahresvergleich einen Rückgang um -31,6% und bei den Älteren (50plus) einen Rückgang von
-17,9%. Den höchsten Rückgang gibt es mit -50,1% bei den Jugendlichen.
Weniger Optimismus lässt allerdings nach wie vor die Situation bei der Langzeitarbeitslosigkeit zu. In Niederösterreich sind Ende Juni 14.385 und damit 31,3% aller vorgemerkten Personen langzeitarbeitslos. „Zwar liegt der Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit mit einem Plus von 47,9% deutlich unter dem österreichweiten Ergebnis von +80%. Dennoch widmen wir in unserem Bundesland dem Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit unsere ganze Kraft“, so der AMS NÖ-Chef.
Veränderung nach Branchen und Bezirken
Nach Branchen gab es die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr in der Beherbergung und Gastronomie (-3.880), im Handel (-2.945), im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt ca. -2.800), in der Warenerzeugung (-1.794) sowie im Baubereich (-1.165).
Nach Arbeitsmarktbezirken fällt weiterhin auf, dass sich die Situation im Most- und im Waldviertel am schnellsten entspannt: So ging die Arbeitslosigkeit im Mostviertel im Jahresvergleich um -40,4% und im Waldviertel um durchschnittlich -36,4% zurück.
Stellenmarkt
Im Monat Juni 2021 wurden dem AMS Niederösterreich 8.425 neue Stellenangebote gemeldet. „Um den steigenden Arbeitskräftebedarf der niederösterreichischen Unternehmen zu decken, bleibt die rasche und konsequente Vermittlung das vorrangige Ziel im AMS Niederösterreich. So verzeichnete das AMS Niederösterreich allein im Juni mit 6.671 Stellenbesetzungen, ein Plus gegenüber dem Vorjahr um 65,1%“, berichtet Sven Hergovich.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Juli 2021