„Wir lassen niemanden am Arbeitsmarkt zurück!“
Facts & Figures zum Projekt Trendwende
Mit einem Minus von 13,2% ist in Niederösterreich dieses Jahr (bis einschließlich Ende November) die Langzeitarbeitslosigkeit deutlich stärker zurückgegangen als im ö-weiten Schnitt (-6,0%). Der Anteil an langzeitarbeitslosen Jobsuchenden (ein Jahr und länger in der Betreuung des Arbeitsmarktservice) ist in Niederösterreich im Jahresschnitt 2019 mit 19,7% aber weiterhin relativ hoch (9.819 Personen). „Unser besonderes Augenmerk gilt Personen, die aus unterschiedlichen Gründen große Hürden beim beruflichen Wiedereinstieg haben und langzeitarbeitslos werden. Daher werden wir für diese Kundinnen und Kunden unser Förderangebot deutlich ausweiten“, erklärt der Landesgeschäftsführer des AMS NÖ, Sven Hergovich.
In den Jahren 2018 und 2019 hat das AMS NÖ ein neues Beratungs- und Betreuungsangebot für Langzeitarbeitslose getestet. „Trendwende“, so der Projektname, startete im Jahr 2018 und wird nö-weit bis zum Jahreswechsel 2019/20 auf 21 Standorten für insgesamt 4.200 Personen ausgeweitet.
„Trendwende“: ein freiwilliges Angebot für Langzeitarbeitslose
Die Ursachen für erfolglose Jobsuche sind vielfältig: veraltete oder schlechte Ausbildung, mangelnde Deutschkenntnisse, gesundheitliche Probleme, Schulden, Betreuungspflichten etc. Führen die bisherige AMS-Unterstützung und Bewerbungen nicht zum gewünschten Ergebnis, so vermitteln die BeraterInnen diese KundInnen an das Projekt „Trendwende“. „Trendwende“ ist eine vom AMS NÖ zugekaufte Beratungs- und Betreuungseinrichtung, die folgendes bietet:
- Die Teilnahme am Projekt „Trendwende“ ist für Jobsuchende freiwillig!
- Die TeilnehmerInnen an diesem Programm wählen aus dem Beratungsangebot das für sie Passende aus.
- Die Palette beinhaltet Einzel- und Gruppencoaching sowie Workshops zu verschiedenen Themen: von der Gesundheit bis zum Klären von Alltagsanliegen oder –sorgen.
- Im Zentrum steht immer die Unterstützung bei der Bewerbung, die Suche nach dem passenden Arbeitsplatz und das Finden des „Hebels“, mit dem die Rückkehr ins Berufsleben gelingt.
Ergebnisse NÖ: nachgefragt und wenig Drop-Outs!
Im Jahr 2019 haben bisher 1.869 jobsuchende NiederösterreicherInnen an der „Trendwende“ teilgenommen:
- Mehr als zwei Drittel von ihnen waren Männer (1.253).
- 60% (1.115) konnten nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen.
- „Trendwende“ richtet sich an Jobsuchende im Haupterwerbsalter. 88% der TeilnehmerInnen im Jahr 2019 waren mindestens 45 Jahre alt.
- Die Drop-Out-Rate ist mit 9% gering! Von 959 Personen, die bisher mitgemacht haben, beendeten 85 ihre Teilnahme vorzeitig oder wurden ausgeschlossen (2).
- Eine anonyme Befragung ergab, dass 83% der niederösterreichischen TeilnehmerInnen mit dem neuen Angebot des AMS sehr zufrieden sind! Eine deutliche Mehrheit (70%) wusste nun besser, wie sie Arbeit suchen und sich bewerben müssen.
- Immerhin jede/r achte/r Trendwende-TeilnehmerIn stand am 92. Tag nach Projektabschluss wieder im Berufsleben oder befand sich mit Unterstützung des AMS NÖ am Weg dorthin sind: Sie nehmen an einer Schulung teil oder arbeiten in einem der 29 sozialintegrativen Unternehmen in Niederösterreich.
2020: Trendwende-Ausbau für 4.200 Personen
Das AMS NÖ wird das Projekt „Trendwende“ mit Jahreswechsel in ganz Niederösterreich flächendeckend anbieten: Per Jänner 2020 stehen in ganz Niederösterreich an 21 Standorten 4.200 Projekt-Plätze zur Verfügung. Die Kosten dafür werden knapp 5,7 Millionen Euro betragen und allein durch das AMS NÖ finanziert.
„Mit der schwächer werdenden Konjunktur wird im kommenden Jahr der Druck auf Jobsuchende steigen. Unsere Kundinnen brauchen auf einem heiß umkämpften Jobmarkt intensive Unterstützung. Mit dem Beratungs- und Betreuungsangebot `Trendwende´ bieten wir die Zeit und den Raum dazu – Ressourcen, die unseren Beraterinnen und Beratern leider nicht ausreichend zur Verfügung stehen“, erklärt Landesgeschäftsführer Sven Hergovich und ergänzt: „Wir lassen am Arbeitsmarkt niemanden zurück!“ Immerhin: Bis Ende November 2019 ist es in Summe 3.151 langzeitarbeitslosen Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern gelungen, am Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen.
Rückfragehinweis für die Redaktion:
AMS NÖ: Mag. Martina Fischlmayr; Tel.: +45 (0)50 904 300 120; 0664/83 50 517
Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020