Der Kärntner Arbeitsmarkt im Juni 2024

„Der Trend am Kärntner Arbeitsmarkt setzt sich im Juni fort: Wir verzeichnen weiterhin einen hohen Beschäftigtenstand sowie im Vergleich zu den anderen Bundesländern erneut die niedrigste Zunahme der Arbeitslosigkeit (K: +5,3%, Ö: +10,3%). Auch bei den Personengruppen bleibt die Entwicklung analog den Vormonaten: Abnahme der Arbeitslosigkeit bei Langzeitarbeitslosen (über ein Jahr vorgemerkt) um -1,7% und Anstieg bei den Jugendlichen um +20,2%. Damit sind aktuell noch um 13,1% weniger Jugendliche beim AMS Kärnten vorgemerkt als im Juni 2019, vor der Pandemie. Auf Ebene der offenen Stellen nehmen weiterhin insbesondere die Leasingstellen ab (-1.305). Nach Branchen betrachtet verzeichnen wir im Baubereich den gleich niedrigen Stand an Arbeitslosen wie im Juni 2023 und im Metall-/Elektrobereich nach wie vor mehr offene Stellen als vorgemerkte Arbeitslose. Auf Ebene der AMS Regionalstellen konnte die Arbeitslosigkeit in Hermagor und Völkermarkt reduziert werden“, sagt Mag. Peter Wedenig, Landesgeschäftsführer des AMS Kärnten.


  • Veröffentlicht 01.07.2024
  • Bundesland Kärnten

Monatsüberblick

Unselbständige Beschäftigung

Die Beschäftigung wird aktuell auf 229.000 Beschäftigte geschätzt und ist damit gegenüber dem Vorjahresmonat stabil hoch. Österreichweit wird die Beschäftigung leicht steigend zum Vorjahresmonat prognostiziert (3.990.000 Beschäftigte/ Veränderung +0,1 %).

Arbeitslosenquote

Für Juni 2024 liegt die geschätzte Arbeitslosenquote bei 5,5 % und liegt um 0,3 %-Punkte höher als im Vorjahresmonat. Die Quote der Männer (5,7 %) ist höher als jene der Frauen (5,3 %). Der Österreichschnitt beträgt 6,2 % (0,5 %-Punkte mehr als im Vorjahresmonat).

Arbeitslose Frauen und Männer

Im Juni 2024 steigt die Zahl der Personen auf Arbeitssuche um 680 bzw. 5,3 % auf 13.399 gegenüber dem Vorjahresmonat. Inklusive der Schulungsteilnehmer_innen verzeichnet Kärnten 16.222 arbeitslose Personen. Die absolute Zunahme bei den Vorgemerkten betrifft vor allem die Berufsgruppen Handel, Metall/Elektro und Büro. Einzig der Gesundheitsbereich (-3,0 %) verzeichnet einen Rückgang in der Arbeitslosigkeit. Im Einzelnen bewegen sich die prozentuellen Rückgänge bzw. Zunahmen in den Regionalstellen zwischen -12,0 % in Hermagor und 17,3 % in Feldkirchen. Mit +618 bzw. +9,3 % Männer steigt die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresmonat auf 7.284 Personen. Die stärkste absolute Zunahme der Männerarbeitslosigkeit findet sich im Bereich Metall/Elektro, Hilfsberufe und Büro. Die Frauenarbeitslosigkeit konzentriert sich weiterhin auf die Bereiche Büro, Fremdenverkehr und Reinigung.  

Die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen ist leicht steigend. 5.092 Arbeitslose über 50 Jahre sind derzeit beim AMS Kärnten vorgemerkt. Dies bedeutet einen Anstieg um 3,2 % zum Vorjahresmonat (Österreichschnitt +8,0 %). Mit 1,7 % weniger langzeitarbeitslosen Personen über ein Jahr verzeichnet Kärnten 3.201 Langzeitarbeitslose im aktuellen Monat (Österreichschnitt +9,3%).

Arbeitslose Jugendliche

In Kärnten sind 1.251 Jugendliche bis 25 Jahre aktuell beim AMS Kärnten vorgemerkt. Zum Vorjahresmonat bedeutet dies eine Zunahme um 20,2 % bzw. 210 Personen. Damit befindet sich Kärnten über dem Österreichschnitt
(+13,4 %). Eine größere absolute Zunahme in der Jugendarbeitslosigkeit verzeichnen die Bereiche Handel, Büro und Metall/Elektro.

Stellenmarkt

Die Zahl an offenen Stellen sinkt nochmals im Juni 2024, um 29,1 % auf 6.322. Der Rückgang betrifft alle Berufsgruppen mit Ausnahme des Gesundheitsbereichs. Insbesondere betrifft die Abnahme die Arbeitskräfteüberlassung im Bereich Metall/Elektro aber auch die Bereiche Fremdenverkehr, Handel und Technik nehmen ab.

Lehrstellenmarkt

Im Juni 2024 gibt es 350 Lehrstellensuchende (+38/+12,2 %), dem stehen 631 offene Lehrstellen gegenüber. Kärntenweit wird ein Minus von 69 bzw. 9,9 % offenen Lehrstellen zum Vorjahresmonat verzeichnet. Rund zwei Drittel der offenen Lehrstellen werden in den Bereichen Fremdenverkehr, Handel und Metall/Elektro nachgefragt. Der Lehrstellenandrang ist mit 0,6 im Vergleich zum Vorjahresmonat leicht gestiegen (Juni 2023: 0,4).

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Juli 2024