Arbeitsmarkt Burgenland, Oktober 2024

Konjunkturaufschwung lässt auf sich warten: Arbeitslosigkeit steigt weiter und pendelt sich auf Niveau aus 2019 ein


  • Veröffentlicht 07.11.2024
  • Bundesland Burgenland

  • 7.339 Burgenländer_innen sind beim AMS Burgenland als arbeitslos vorgemerkt (+8,6% im Vorjahresvergleich). Zusätzlich sind 1.893 in Schulungen (+4,8%). Insgesamt suchen 9.232 Personen einen Job.
  • Bei der Zahl der Beschäftigten wird ein leichter Rückgang prognostiziert: 114.000 Beschäftigte (-0,3%).
  • Starke regionale Unterschiede in der Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den burgenländischen Bezirken: von +20% Veränderung zum Vorjahr in der Arbeitsmarktregion Oberpullendorf bis -1,6% in der Region Neusiedl am See.
  • Der Bestand an offenen Stellen sinkt um 12% im Vergleich zum Vorjahr.
  • Die Zahl der Lehrstellensuchenden steigt im Vorjahresvergleich (+30%), die Zahl der offenen Lehrstellen sinkt (-9,6%).

„Der Konjunkturaufschwung lässt weiterhin auf sich warten. Ende Oktober wurden um 8,6% mehr Arbeitslose im Burgenland registriert als im Vorjahr. Besonders die Zielgruppe der unter 25jährigen ist betroffen. Auch die Zahl der Lehrstellensuchenden ist gestiegen und liegt über dem Lehrstellenangebot. Eine direkte Chance auf eine Lehrstelle bieten die Lehrstellencastings, die in allen burgenländischen Bezirken ab Mitte Jänner stattfinden. Ziel des Kooperationsevents von Wirtschaftskammer, Bildungsdirektion und AMS ist es, Betriebe und Lehrstellensuchende zusammen zu führen. Wir hoffen, dass viele Betriebe teilnehmen. Eine Anmeldung ist ab sofort möglich,“ informiert Maga Helene Sengstbratl, Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland.

Arbeitslosigkeit: Stärkster prozentueller Anstieg bei Jugendlichen, gefolgt von Langzeitbeschäftigungslosen und ausländischen Beschäftigten
Nach Branchen betrachtet verzeichnen die Warenherstellung und der Handel die größten Anstiege.

7.339 Personen waren mit Stichtag Ende Oktober 2024 im Burgenland arbeitslos gemeldet. Das sind um 8,6% mehr als im Oktober des Vorjahres. Österreichweit stieg die Zahl der Arbeitslosen um 11,0% noch stärker auf insgesamt 293.301 Personen im Vergleich zum Vorjahr.

Geschlechtsspezifisch wurde Ende Oktober ein stärkerer Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Frauen mit +9,3% verzeichnet, bei den Männern waren es +8,0%. Insgesamt waren zum Stichtag mehr Männer (3.829) als Frauen (3.510) beim AMS gemeldet.

Nach Alter ist bei Jugendlichen bis 25 Jahren (+21%) der prozentual stärkste Anstieg zu beobachten. Bei den Langzeitbeschäftigungslosen steigt die Arbeitslosigkeit um +13% im Vergleich zum Oktober des Vorjahres.

Nach Branchen verzeichnet der Handel absolut betrachtet mit 1.281 Personen die meisten Arbeitslosen. In der Warenherstellung gibt es 784 Arbeitslose, 769 sind es im Tourismus, gefolgt vom Bau mit 643 Arbeitslosen. Die größten prozentualen Zuwächse verzeichnet die Warenherstellung mit +16% Arbeitslosigkeit. Im Ranking folgt mit +9,4% der Handel und mit 7,1% das Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Bau mit 7,0%.

Arbeitslosigkeit in den burgenländischen Bezirken: starke regionale Unterschiede kennzeichnend.

Stärkster Anstieg in der Arbeitslosigkeit wird in Oberpullendorf verzeichnet (+20%). In Neusiedl am See ist die Zahl der Arbeitslosen sogar leicht gesunken.

Branchenentwicklung offene Stellen:
Handel und Bau mit den meisten offenen Stellen

Der Bestand der dem AMS Burgenland gemeldeten offenen Stellen lag zum Stichtag Ende Oktober bei 1.301 Stellen (-12% im Vorjahresvergleich). 

Der Bestand der offenen Stellen absolut betrachtet ist vor allem im Handel und bei den Arbeitskräfteüberlassern (je -27 offene Stellen) sowie im Gesundheits-/Sozialwesen (-21) und in der Warenherstellung (-7) rückläufig.

Bei den offenen Lehrstellen gibt es ein Minus von -9,6% und bei den Lehrstellensuchenden ein Plus von 30%. Derzeit sind 122 offene Lehrstellen beim AMS gemeldet – dem gegenüber stehen 159 Lehrstellensuchende (jeweils sofort verfügbar).

Diese Seite wurde aktualisiert am: 07. November 2024