ARBEITSMARKT BURGENLAND, JUNI 2024


  • Veröffentlicht 01.07.2024
  • Bundesland Burgenland

Weiterhin Schlechtwetter am Arbeitsmarkt

  • Die Konjunkturschwäche ist bei den steigenden Arbeitslosenzahlen nun deutlich spürbar. Mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit ist laut Synthesis frühestens Anfang 2025 zu rechnen.
  • 7.068 Burgenländer_innen sind beim AMS als arbeitslos vorgemerkt (+8,4% im Vorjahresvergleich). Zusätzlich sind 1.658 in Schulungen (+3,3%). Insgesamt suchen 8.726 Personen einen Job.
  • Die Beschäftigten stagnieren bei 115.000 Beschäftigte (-0,2%) (Schätzung).
  • Die Arbeitslosigkeit steigt in allen burgenländischen Bezirken: von +2,3% in Oberpullendorf bis +18% in Stegersbach/Jennersdorf.
  • Der Bestand an offenen Stellen sinkt (-6,9% im Vergleich zum Vorjahr).
  • Die Zahl der Lehrstellensuchenden (-7,5%) sowie die Zahl der offenen Lehrstellen (-7,2%) geht zurück.

„Aufgrund der gestiegenen Arbeitslosenzahlen setzen wird intensiv auf Vermittlung. Arbeitslose Personen werden bei Interesse in Klimaberufen ausgebildet, ab Herbst starten wieder Kurse im Pflegebereich.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist im internationalen Vergleich niedrig, jetzt aber deutlich angestiegen. Mit der Ausbildungspflicht bis 18 und der Ausbildungsgarantie bis 25 Jahre gibt es ein gutes Auffangnetz für Jugendliche, die keine Stelle finden. Das AMS unterstützt zum Beispiel mit arbeitsplatznahen Qualifizierungen oder Facharbeiter_innenintensivausbildungen", so AMS-Landesgeschäftsführerin Mag.a Helene Sengstbratl. 

Arbeitslosigkeit: Stärkster prozentueller Anstieg bei Jugendlichen und Ausländern.

7.068 Personen waren mit Stichtag Ende Juni 2024 im Burgenland arbeitslos gemeldet. Das sind um 8,4% mehr als im Juni des Vorjahres. Österreichweit stieg die Zahl der Arbeitslosen etwas stärker um +10% auf insgesamt 264.018 Personen im Vergleich zum Vorjahr.

Geschlechtsspezifisch gibt es branchenbedingt im Burgenland einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Männern (+10%) als bei den Frauen (+6,5%). Insgesamt waren zum Stichtag 3.676 Männer und 3.392 Frauen arbeitslos gemeldet.

Nach Alter ist bei Jugendlichen bis 25 Jahren (+27%) ein relativ starker Anstieg zu beobachten. Ausländische Beschäftigte sind mit +16% ebenfalls übermäßig stark betroffen. Bei den Langzeitbeschäftigungslosen steigt die Arbeitslosigkeit um +10% im Vergleich zum Juni des Vorjahres ebenfalls an.

Nach Branchen verzeichnet prozentuell die Warenherstellung (792 Arbeitslose im Juni/+27% im Vorjahresvergleich) vor dem Bau (657/+22%) und dem Handel (1.257/+13%) den größten Zuwachs an Personen ohne Job.

Absolut betrachtet stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten in den Branchen Warenherstellung (+170 mehr Arbeitslose), im Handel (+146) sowie im Bau (+118 mehr Arbeitslose).

 Zunahme der Arbeitslosigkeit in allen burgenländischen Bezirken.

In allen burgenländischen Bezirken waren Ende Juni mehr Personen ohne Job gemeldet als im Juni 2023. Am stärksten angestiegen ist die Arbeitslosigkeit in den Arbeitsmarktregionen Stegersbach/Jennersdorf (+18%) und Eisenstadt (+13%). Am geringsten stieg die Arbeitslosigkeit in Oberpullendorf (+2,3%) und Oberwart (+3,7%). 

Der Bestand der dem AMS Burgenland gemeldeten offenen Stellen lag zum Stichtag Ende Juni bei 1.722 Stellen (-6,9% im Vorjahresvergleich).

Die Bestandszahl der offenen Stellen ist vor allem am Bau (-45 Stellen) sowie in der Warenherstellung (-22) und im Handel (-19 Stellen) zurückgegangen. Ein Plus an offenen Stellen verzeichnen nur die Arbeitskräfteüberlasser (+27 Stellen) sowie die öffentliche Verwaltung (+5 Stellen).

Bei den offenen Lehrstellen gibt es ein Minus von -7,2%, die Zahl der Lehrstellensuchenden sind um -7,5% zurückgegangen. Derzeit sind 129 Lehrstellen beim AMS gemeldet – dem gegenüber stehen 99 Lehrstellensuchende (jeweils sofort verfügbar). 

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Juli 2024