ARBEITSMARKT BURGENLAND, JUNI 2023

• 6.519 Burgenländer_innen sind beim AMS Burgenland vorgemerkt (+4,4% im Vorjahresvergleich), zusätzlich sind 1.605 in Schulungen (+0,1%). Insgesamt suchen 8.124 Personen einen Job.
• Die Beschäftigung steigt weiterhin (Schätzung: +2.000 Personen).
  
• Regional gibt es deutliche Unterschiede: während die Zahl der
  Arbeitslosen in Oberwart um 16% und in Oberpullendorf um 11% anstieg, sank die Zahl der Arbeitslosen in Mattersburg um 7%.
• Nach dem Boom an offenen Stellen im Jahr 2022 geht die Zahl um ein Drittel zurück (Juni 2023 im Vgl. zu Juni 2022), liegt aber immer noch 26% über dem Juni 2020.
• Aktuell gibt es mehr offene Lehrstellen (139) als Lehrstellensuchende (107).

„Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Stagnation ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit als moderat einzustufen. Die Zahl der Arbeitslosen im Burgenland liegt immer noch unter der Vor-Corona-Zeit. Spürbar zurückgegangen ist die Nachfrage an Personal. Bei längerfristiger Betrachtung ist die Zahl der offenen Stellen aber immer noch deutlich höher als im Juni vor der Pandemie. Der Arbeitskräftemangel ist und bleibt größte Herausforderung am Arbeitsmarkt. Bundesminister Kocher hat bei den arbeitsmarktpolitischen Zielen daher nachgeschärft: Das AMS wird u.a. noch stärker gefordert, Unternehmen beraterisch zu unterstützen und Arbeitskräfte gezielter zu fördern und auszubilden,“ kommentiert AMS-Landesgeschäftsführerin Mag.a Helene Sengstbratl die aktuelle Arbeitsmarktlage.

Arbeitslosigkeit:

Stärkerer Anstieg bei Männern. Weiterhin Rückgang bei den Langzeitbeschäftigungslosen.  6.519 Personen waren mit Stichtag Ende Juni 2023 im Burgenland arbeitslos gemeldet. Das sind um 4,4% mehr als im Juni des Vorjahres. Österreichweit stieg die Zahl der Arbeitslosen (+4,5%) auf insgesamt 239.301 Personen.

Geschlechtsspezifisch gibt es im Burgenland einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Männern (+7,2%) als bei den Frauen (+1,7%). Insgesamt waren zum Stichtag 3.335 Männer und 3.184 Frauen arbeitslos gemeldet.

Nach Alter zeigt weiterhin eine positive Entwicklung bei Älteren ab 50 Jahren (-1,5%). Bei Jugendlichen ist ein Anstieg von 5% zu beobachten. Besonders erfreulich bleibt die Entwicklung bei den Langzeitbeschäftigungslosen mit einer Abnahme um -21% im Vergleich zum Juni des Vorjahres.

Regionen: Unterschiedliche Entwicklungen in der Arbeitslosigkeit 

Regional gibt es deutliche Unterschiede in der Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Stark angestiegen ist die Zahl der Arbeitslosen in Oberwart (+16%) und in Oberpullendorf (+11%). In Mattersburg nahm die Zahl der Vormerkungen ab: Ende Juni waren um 7,2% weniger Personen beim AMS arbeitslos gemeldet als im Juni des Vorjahres.

Branchenentwicklung:

Arbeitslosigkeit am Bau und im Tourismus gestiegen, gleichzeitig gehen in diesen Branchen auch die offenen Stellen zurück  Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Juni im Vorjahresvergleich am stärksten im Tourismus (+69 Arbeitslose) und am Bau (+75).  

Die Zahl der offenen Stellen ist insgesamt stark rückläufig und getrieben vor allem vom Tourismus (-305 Stellen im Vorjahresvergleich) und der Baubranche (-158). Der Bestand der dem AMS Burgenland gemeldeten offenen Stellen lag zum Stichtag bei 1.849 Stellen (-32% im Vorjahresvergleich). Das Niveau ist immer noch sehr hoch: Vor Corona, im Juni 2019, verzeichnete das AMS Burgenland 1.467 offene Stellen.

Bei den offenen Lehrstellen gibt es ein Minus von -32%. Ebenso auch bei den Lehrstellensuchenden (-22%). Ende Juni waren 139 Lehrstellen dem AMS gemeldet - dem gegenüber stehen nur 107 Lehrstellensuchende (jeweils sofort verfügbar). Damit gibt es derzeit einen deutlichen Lehrstellenüberhang.