Mechatroniker Lehre

Während früher die Bereiche Mechanik und Elektronik separat betrachtet und erlernt wurden, sind diese Sparten in der heutigen Zeit oftmals nicht mehr voneinander zu trennen. Daher haben Spezialist_innen mit der Kombinationsausbildung „Mechatronik“ am Arbeitsmarkt gute Jobchancen. Erfahren Sie hier alles über den Ablauf der Lehre, Tätigkeitsbereiche, Berufs- und Gehaltsaussichten.

Was macht ein Mechatroniker?

Das Berufsbild Mechatroniker_in ist vielschichtig, abwechslungsreich und durchaus fordernd. Es vereint mechanische, elektrische und elektronische Anwendungen mit Errungenschaften der modernen Informationstechnologie. Mechatroniker_innen sind für die Erzeugung, Implementierung, Programmierung, Wartung und Reparatur von mechanischen, elektronischen, hydraulischen sowie informationstechnologischen Maschinen und Bauteilen zuständig. Ein umfangreiches Wissen ist daher Grundvoraussetzung, um in diesem Job Fuß fassen zu können.

Voraussetzungen

Welche Voraussetzungen braucht man als Mechatroniker_in? Welche Stärken sollte man vorweisen und was muss man können, um in diesem Beruf arbeiten zu können? 

Formale Voraussetzungen

  • Absolvierung der neunjährigen Schulpflicht
  • Hauptzielgruppe:Jugendliche im Alter zwischen 15 und 19 Jahren

Persönliche Voraussetzungen

  • technisches Verständnis
  • Interesse an Physik und Mathematik
  • logisches und analytisches Denkvermögen
  • hohe Lernbereitschaft
  • körperliche Fitness, Beweglichkeit
  • Geschick, Fingerfertigkeit
  • ausgeprägte Auge-Hand Koordination
  • Teamfähigkeit
  • Kommunikationsgeschick

Duales Lehrsystem

Die Mechatroniker Ausbildung wird als duale Lehre absolviert. Rund 20% der Gesamtausbildung finden als Theorieunterricht in einer Berufsschule statt. Der überwiegende Teil wird als praktische Ausbildung in einem Betrieb abgehalten.

Wie ist die Lehre aufgebaut?

Die Mechatroniker Lehre ist ein Modullehrberuf. Das bedeutet, dass es ein Grundmodul sowie darauf aufbauend ein Hauptmodul gibt. Auf Wunsch kann zusätzlich noch ein Spezialmodul in Angriff genommen werden, um die Ausbildung weiter zu vertiefen. 

Folgende sechs Hauptmodule stehen zur Auswahl:

  1. Alternative Antriebstechnik
  2. Automatisierungstechnik
  3. IT-, Digitalsystem- und Netzwerktechnik
  4. Elektromaschinentechnik
  5. Fertigungstechnik
  6. Medizingerätetechnik

Die Spezialmodule sind:

  • Robotik
  • SPS-Technik
  • Additive Fertigung (Additive Manufacturing, AM)
  • Digitale Fertigungstechnik

Die Module sind unterschiedlich miteinander vereinbar. Im AMS Berufslexikon finden Sie eine Liste der Kombinationsmöglichkeiten.

Wie lange dauert die Lehrzeit als Mechatroniker_in?

Das Grundmodul „Mechatronik“ erstreckt sich über eine Dauer von zwei Jahren. Die Ausbildung im Hauptmodul dauert nochmals eineinhalb Jahre. Damit beträgt die Gesamtdauer der Lehrausbildung dreieinhalb Jahre. Bei der zusätzlichen Absolvierung eines Spezialmoduls beläuft sich die Lehrzeit auf insgesamt vier Jahre.

Was verdienen Mechatroniker_innen im ersten Lehrjahr?

Das Mechatroniker Lehrlingsgehalt spielt sich im oberen Bereich ab und beläuft sich auf rund €800 im ersten Lehrjahr. Zu erwähnen ist, dass das Lehrlingseinkommen schneller ansteigt als in vielen anderen Lehrberufen, wodurch insbesondere gegen Ende der Lehrzeit bereits ein beachtlicher Verdienst erzielt wird. 

Tätigkeitsbereiche

Nun wollen wir näher auf die wichtigsten Tätigkeitsbereiche von Mechatroniker_innen eingehen. Eine vollständige Auflistung sämtlicher Tätigkeiten ist an dieser Stelle nicht möglich, da je nach Modulwahl unterschiedliche Sparten abgedeckt und demnach ein Einsatz in verschiedenen Bereichen möglich ist.

Mechatroniker_innen arbeiten zum Beispiel in:

  • Werkstätten
  • Produktionshallen
  • Konstruktionsbüros
  • Industrieanlagen

Mechatroniker_innen sind zuständig für:

  • Konstruktion
  • Instandsetzung
  • Programmierung
  • Prüfung
  • Wartung
  • Service

von Maschinen, Fertigungsanlagen, Medizingeräten, IT- und Kommunikationssystemen, Mess- und Prüfanlagen, im Fahrzeug- und Gerätebau, in der Automatisierungstechnik, der Robotik, etc.

Aber auch organisatorische Tätigkeiten, wie die Planung von Arbeitsmitteln, (technischen) Arbeitsschritten, Methoden und Abläufen gehören zum Tätigkeitsfeld. Außerdem sind sie eigenverantwortlich für die Einhaltung von Qualitäts-, Sicherheits- und Umweltstandards zuständig und haben Dokumentationsnachweise zu erbringen.

Karrierechancen

Die Jobaussichten sind generell gut, da die Kombination aus mechanischer, elektronischer und informationstechnologischer Komponente aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken ist. Allerdings gibt es Unterschiede bezüglich Lehrstellenverfügbarkeit und Berufschance, je nach gewähltem Modul. 

Auch die Gehaltsaussichten können allgemein als durchaus ansprechend bewertet werden.Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb von Unternehmen sind gegeben. Ebenso ist eine selbstständige Berufsausübung denkbar.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. August 2024