Berufsbegleitendes Studium: Weiterbildung neben dem Job

• Vereinbarkeit von Studium und Beruf: Berufsbegleitende Studiengänge orientieren sich an den Bedürfnissen von Berufstätigen. Vorlesungen finden oft abends oder an Wochenenden sowie online statt.
• Vielfältige Studienangebote: Berufsbegleitende Studiengänge werden in vielen Fachrichtungen angeboten, von Betriebswirtschaft über Technik und Informatik bis hin zu Gesundheitswissenschaften.
• Kombination von Theorie und Praxis: Studierende profitieren von praxisnahen Inhalten, die direkt in den Berufsalltag integriert werden können.

Ein berufsbegleitendes Studium kann neben dem Job absolviert werden. Für Berufstätige ist diese Art des Studiums aufgrund der zeitlichen Vereinbarkeit besonders geeignet.

Im Unterschied zum Vollzeitstudium finden die Lehrveranstaltungen bei berufsbegleitenden Studiengängen meist abends oder am Wochenende statt. Ein berufsbegleitendes Studium kann auch als Fernstudium komplett online abgehalten werden.

Um Job und Studium gut vereinbaren zu können, gibt es verschiedene Modelle eines berufsbegleitenden Studiengangs:

• Präsenzstudium:
  Die Lehrveranstaltungen finden direkt an der jeweiligen Hochschule statt, es ist somit eine physische Anwesenheit der Studierenden erforderlich. Berufsbegleitende Präsenzstudiengänge sind meist als Abendstudium oder Wochenendstudium organisiert.
• Fernstudium:
  Ein Fernstudium kann zeit- und ortsunabhängig und daher auch an ausländischen Hochschulen absolviert werden. Die Studieninhalte werden online vermittelt, auch Prüfungen werden größtenteils online abgelegt.
  Bei der Wahl eines Fernstudiums ist es wichtig, auf die Akkreditierung des Studiengangs zu achten. Das bedeutet, dass der Studiengang bestimmten Qualitätsstandards und Anforderungen entspricht. Mit einem akkreditierten Studiengang haben Studierende die Gewissheit, dass die Ausbildung auch anerkannt wird.
• Blended-Learning:
  Diese Studienform ist eine Kombination aus Fernstudium und Präsenzstudium, Studieninhalte werden sowohl online als auch in Präsenzveranstaltungen vermittelt.
• Duales Studium:
  Ein dualer Studiengang besteht aus einer akademischen Ausbildung an einer Hochschule und aus praktischer Berufserfahrung in einem Partnerunternehmen. Diese Studienform kombiniert im Lehrplan somit Theorie und Praxis.

Um ein Studium besser mit einer Vollzeitbeschäftigung vereinbaren zu können, sind berufsbegleitende Studiengänge häufig auch als Teilzeitstudium aufgebaut. Dabei wird die Anzahl der Kurse pro Semester reduziert.

In Österreich gibt es zahlreiche Hochschulen und andere Einrichtungen, die berufsbegleitende Studiengänge anbieten. Wir listen Ihnen einige wichtige Anbieter und Hochschulen:

• Fachhochschule Technikum Wien: ist spezialisiert auf technische Studiengänge wie angewandte Elektronik und AI Engineering, die Vollzeit, dual oder berufsbegleitend studiert werden können.
• FH Wien der WKW (Fachhochschule für Management und Kommunikation): bietet praxisorientierte Bachelor- und Masterstudiengänge in Betriebswirtschaft oder Medienmanagement an, die sowohl berufsbegleitend als auch als Vollzeitstudium angeboten werden. 
• Wirtschaftsuniversität Wien (WU): berufsbegleitende Masterprogramme in Bereichen wie Marketing und Finance.
• Fachhochschule Campus Wien: bietet flexible Studiengänge in den Bereichen Technik, Gesundheitswesen und Sozialwissenschaften.
• Hamburger Fernhochschule am BFI Wien: bietet berufsbegleitende Studiengänge in Bereichen wie Betriebswirtschaft, Bank- und Finanzwirtschaft an.
• IMC Fachhochschule Krems: bietet Programme in Gesundheitsmanagement, Betriebswirtschaft und angewandten Wissenschaften an.
• Donau-Universität Krems: ist spezialisiert auf postgraduale Weiterbildung mit berufsbegleitenden Masterstudiengängen in verschiedenen Fachrichtungen.
• Hochschule Burgenland: bietet viele Studien- und Hochschullehrgänge in den Bereichen Wirtschaft, IT, Energie & Umwelt sowie Gesundheit & Soziales an, die Vollzeit oder berufsbegleitend absolviert werden können.
• FH Oberösterreich: Fokus auf Technik, Wirtschaft und Gesundheitswesen mit flexiblen berufsbegleitenden Programmen.
  
• MCI Management Center Innsbruck: bietet praxisnahe Bachelor- und Masterstudiengänge in Management und Entrepreneurship an.
• FH Joanneum Graz: bietet sowohl duale Studiengänge als auch berufsbegleitende Studiengänge an.
• Ferdinand Porsche FernFH: bietet Fernstudiengänge in Betriebswirtschaft und Wirtschaftspsychologie an, die sich gut mit einer beruflichen Tätigkeit kombinieren lassen.
• Privatuniversität Schloss Seeburg: ist bekannt für flexible Studienmodelle in Betriebswirtschaft und Management.

Ein berufsbegleitendes Studium ist für Berufstätige eine optimale Weiterbildungsmöglichkeit, die viele Vorteile bietet:

• Karrierechancen: Ein zusätzlicher akademischer Abschluss kann die Karrierechancen und den Zugang zu höheren Positionen verbessern.
• Netzwerkaufbau: Berufsbegleitende Studiengänge bieten die Möglichkeit, wertvolle berufliche Kontakte zu knüpfen.
• Praxisnähe: Das Gelernte kann direkt in der beruflichen Praxis angewandt werden.
• Flexibilität: Die Studienpläne sind für Berufstätige konzipiert, um sie mit beruflichen Verpflichtungen vereinbaren zu können.
• Finanzielle Unabhängigkeit: Wird das Studium parallel zu einer Vollzeitstelle abgeschlossen, kann der gewohnte Lebensstandard während des Studiums aufrechterhalten werden. 
• Persönliche Weiterentwicklung: Die Herausforderung eines berufsbegleitenden Studiums fördert nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern auch persönliche Fähigkeiten wie Zeitmanagement, Selbstdisziplin und Organisationstalent.

Neben dem Job zu studieren, kann sehr stressig sein. Wir zeigen Ihnen, welche Herausforderungen ein berufsbegleitendes Studium bringen kann: 

• Balance zwischen Studium, Beruf und Privatleben: Alle Verpflichtungen zu vereinbaren, kann bei einem Studium, das berufsbegleitend absolviert wird, phasenweise sehr schwierig sein. Die Doppelbelastung durch Arbeit und Studium kann zu hohem Stress oder sogar Erschöpfung führen.
• Finanzielle Belastung: Neben den Lebenshaltungskosten müssen auch Studiengebühren und eventuell zusätzliche Materialien finanziert werden. Diese Kosten können im Fall einer Reduzierung der Arbeitszeit belastend sein.

• Durchhaltevermögen und Selbstdisziplin: Besonders bei Fernstudiengängen ist ein hohes Maß an Selbstdisziplin erforderlich, um den Lernstoff eigenständig zu erarbeiten und Fristen einzuhalten. 

Ein berufsbegleitendes Studium erfolgreich zu meistern, erfordert eine gute Planung und Organisation. Wir haben einige Tipps, die Ihnen dabei helfen:

• Effektives Zeitmanagement betreiben: Erstellen Sie einen realistischen Zeitplan, der sowohl Arbeits- als auch Studien- und Lernzeiten berücksichtigt.
• Prioritäten setzen: Identifizieren Sie die wichtigsten Aufgaben.
• Lernumgebung optimieren: Schaffen Sie sich eine angenehme Lernumgebung. 
• Netzwerk aufbauen: Tauschen Sie sich mit Studierenden aus, um Herausforderungen im Studium nicht alleine meistern zu müssen.
• Realistische Ziele setzen: Setzen Sie sich daher erreichbare Ziele, um das Studium mit anderen Verpflichtungen vereinbaren zu können.
• Flexibel bleiben: Selbst sehr realistische Pläne können nicht immer eingehalten werden. Passen Sie Ihre Pläne an, wenn unvorhergesehene Ereignisse eintreten. 
• Unterstützung durch Arbeitgeber holen: Informieren Sie Ihren Arbeitgeber über Ihr Studium und besprechen Sie mögliche flexible Arbeitszeitmodelle.
• Pausen einplanen: Pausen sind wichtig, um Erschöpfung zu vermeiden und die Produktivität zu steigern. 

Mit einem berufsbegleitenden Studium können sich Berufstätige weiterqualifizieren, ohne die bestehende Wochenarbeitszeit reduzieren zu müssen. Dadurch bleibt die finanzielle Unabhängigkeit aufrecht und der gewohnte Lebensstandard kann beibehalten werden. In manchen Fällen kann das theoretische Wissen des Studiums direkt mit der Praxis im Job verknüpft werden.

Gleichzeitig erfordert das Studieren neben dem Job ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Zeitmanagement, da Beruf, Studium und Privatleben miteinander vereinbart werden müssen. Um diese Balance leichter zu meistern, ist es wichtig, das Studium gut zu planen und sich realistische Ziele zu setzen.

Wie lange dauert ein Bachelor berufsbegleitend?

Die Mindeststudienzeit vieler berufsbegleitender Bachelor-Studiengänge beträgt sechs Semester (3 Jahre) und ist damit mit der Regelstudienzeit eines Vollzeitstudiums gleichzusetzen. Die Studiendauer ist jedoch stark von individuellen Faktoren wie Zeitmanagement und Selbstdisziplin sowie von der Vereinbarkeit mit dem Beruf abhängig.

Was ist der Unterschied zwischen berufsbegleitend und dual?

Der Hauptunterschied zwischen berufsbegleitendem und dualem Studium liegt darin, dass Studierende beim berufsbegleitenden Studium im bestehenden Job arbeiten und parallel dazu studieren. Bei einem dualen Studium werden theoretische Studieninhalte an einer Hochschule mit praktischen Phasen in Partnerbetrieben kombiniert. Absolvierende eines dualen Studiums erhalten sowohl einen akademischen Hochschul- als auch einen Berufsabschluss.

Wie viel darf man arbeiten, wenn man Teilzeit studiert?

In Österreich gibt es für Studierende neben einem Teilzeitstudium keine Begrenzung der wöchentlichen Arbeitszeit. Das heißt, ein Teilzeitstudium kann auch neben einem Vollzeitjob absolviert werden. Ausnahmen bestehen, sofern das Studium an Förderungen wie beispielsweise Studienbeihilfe oder Bildungsteilzeit geknüpft ist. Bezieher_innen müssen die Zuverdienstgrenze von € 16.455 (Stand 2024) bzw. eine Reduzierung der wöchentlichen Normalarbeitszeit einhalten.

Welche Möglichkeiten zur Studienfinanzierung gibt es in Österreich?

In Österreich gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Studienfinanzierung. Dazu zählen die Studienbeihilfe, das Selbsterhalterstipendium und das Studienabschlussstipendium. Studierende, die ein Studium schnell absolvieren, können ein Leistungsstipendium beantragen. Berufstätige können Bildungskarenz oder Bildungsteilzeit vereinbaren. Im Fall der Bildungskarenz erhalten Studierende vom AMS nach Erfüllung der Voraussetzung ein Weiterbildungsgeld. Während der Bildungsteilzeit steht Bildungsteilzeitgeld zu.