Arbeitslosigkeit in Tirol leicht gestiegen
Arbeitslosenquote geringfügig über Vorjahresniveau. Beschäftigung steigt weiter.
Mit Stichtag 31.10.2023 sind in Tirol 18.038 Personen arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr sind das um +430 Menschen mehr (+2,4 %). 45,4 % der arbeitslos vorgemerkten Personen haben bereits eine Einstellzusage von einem Betrieb und 80,2 % sind kürzer als 3 Monate arbeitslos. Österreichweit liegt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei +6,0 % und aktuell gibt es in Österreich 264.232 Arbeitslose. Bei 18.038 Arbeitslosen und geschätzten 345.000 unselbständig Beschäftigten (+3.000 Beschäftigte im Vorjahresvergleich) betrug die Arbeitslosenquote im Oktober 2023 in Tirol 5,0 %.
[Arbeitslose im Oktober 2019: 20.409 | 2020: 28.338 | 2021: 17.783 | 2022: 17.608 | 2023: 18.038]
Johannes Schranz, stv. Landesgeschäftsführer AMS Tirol: „Die Lage am Tiroler Arbeitsmarkt ist weiterhin sehr stabil. Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit lässt sich größtenteils mit einem wachsenden Arbeitskräftepotenzial erklären. Die wirtschaftliche Schwächephase bildet sich in den Arbeitslosenzahlen bisher kaum ab.“
Weniger offene Stellen als im Vorjahr.
Ende Oktober waren beim AMS Tirol insgesamt 7.512 offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet. Im Vorjahresvergleich ist die Anzahl der offenen Stellen um -13,1 % bzw. -1.128 gesunken. Am stärksten rückläufig ist die Anzahl der offenen Stellen in der Arbeitskräfteüberlassung (-376), im Einzelhandel (-296), in der Beherbergung (-148) und in der Gastronomie (-103). Gestiegen ist die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen hingegen im Gesundheitswesen (+112), in Alten- und Pflegeheimen (+49) und im Bereich der Informationsdienstleistungen (+39).
[Offene Stellen (sofort verfügbar) im Oktober 2019: 5.444 | 2020: 4.338 | 2021: 8.300 | 2022: 8.640 | 2023: 7.512]
Johannes Schranz: „Die Anzahl der offenen Stellen geht zwar zurück. Im langjährigen Vergleich ist der Personalbedarf aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Unterstützung der Tiroler Unternehmen bei der Personalsuche wird auf absehbare Zeit eine große Herausforderung für das Arbeitsmarktservice Tirol bleiben.“
Dynamik am Arbeitsmarkt nimmt wieder zu.
Die Dynamik am Arbeits- und Stellenmarkt nimmt im Vorjahresvergleich wieder zu. 10.590 Personen haben sich im Laufe des Oktobers beim AMS Tirol arbeitslos vormerken lassen (+4,3 %). Erfolgreich in Arbeit vermittelt wurden im Oktober 2.776 Personen (-2,0 %), wovon 82,1 % kürzer als 3 Monate arbeitslos vorgemerkt waren. Die durchschnittliche Verweildauer in der Arbeitslosigkeit ist im Vorjahresvergleich von 74 auf 68 Tage gesunken. Offene Stellen zur sofortigen Besetzung wurden um +25,2 % mehr gemeldet als im Vorjahr. Bei den erfolgreichen Stellenbesetzungen kann ebenfalls ein deutlicher Anstieg um +29,4 % beobachtet werden.
Arbeitslosigkeit gestiegen ↑ +430 | +2,4 % auf 18.038 Personen
Beschäftigung gestiegen ↑ +3.000 | +0,9 % auf 345.000 unselbständig Beschäftigte
Arbeitslosenquote gestiegen ↑ +0,1 %-Punkte auf 5,0 %
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ZUSAMMENFASSUNG: Der Tiroler Arbeitsmarkt im OKTOBER 2023
Arbeitslosigkeit der Frauen gesunken, bei den Männern gestiegen
Mit Ende Oktober sind 9.440 Frauen und 8.598 Männer in Tirol arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um -0,6 % gesunken und bei den Männern um +6,1 % gestiegen. Die Arbeitslosenquote der Frauen ist mit 5,5 % aufgrund der Zwischensaison im Tourismus deutlich höher als jene der Männer (4,5 %). Im Vorjahresvergleich zeigt sich aber hier bei den Frauen ein leichter Rückgang um -0,1 %-Punkte, während die Arbeitslosenquote der Männer um +0,2 %-Punkte gestiegen ist.
Weiterhin starker Engpass am Tiroler Lehrstellenmarkt
Im Vergleich zum sehr hohen Vorjahresniveau ist die Anzahl der sofort verfügbaren offenen Lehrstellen um -8,9 % auf 1.445 gesunken. Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist um +2,3 % auf 406 leicht gestiegen. Das sind 406 sofort einsatzbereite Lehrstellensuchende gegenüber 1.445 sofort verfügbaren Lehrstellen. Nach Branchen betrachtet werden die meisten Lehrlinge aktuell im Einzelhandel (488), in der Beherbergung (263) und im Baunebengewerbe (178) gesucht.
[Offene Lehrstellen (sofort verfügbar) im Oktober 2019: 916 | 2020: 1.012 | 2021: 1.442 | 2022: 1.587 | 2023: 1.445 Lehrstellensuchende (ohne Einstellzusage, sofort verfügbar) im Okt. 2019: 364 | 2020: 492 | 2021: 441 | 2022: 397 | 2023: 406]
Höherqualifizierung bestes Mittel gegen Arbeitslosigkeit
39,9 % der Ende Oktober vorgemerkten Arbeitslosen haben maximal Pflichtschulabschluss. Diese Menschen waren hauptsächlich in Hilfsberufen tätig und haben weder einen Lehrabschluss noch höhere Schulausbildung. Die Arbeitslosenquote von Menschen mit maximal Pflichtschulausbildung lag im September 2023 zuletzt bei 9,1 %. Bei Personen mit abgeschlossener Lehrausbildung liegt dieser Wert mit 3,0 % und bei Akademiker_innen mit 1,5 % deutlich darunter.
Mit Stichtag 31.10.2023 befinden sich 2.266 Personen in Schulungsmaßnahmen des AMS Tirol. Das sind im Vorjahresvergleich um +47 Personen oder +2,1 % mehr.
[Schulungsteilnehmer_innen im Oktober 2019: 2.261 | 2020: 2.189 | 2021: 2.631 | 2022: 2.219 | 2023: 2.266]
Arbeitslosigkeit am Bau und im Handel überdurchschnittlich gestiegen
In der Beherbergung und Gastronomie ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um lediglich +0,2 % auf 7.366 Personen gestiegen, wovon 77,8 % bereits eine Einstellzusage von einem Betrieb haben. Überdurchschnittlich stark gestiegen ist die Arbeitslosigkeit in der Arbeitskräfteüberlassung (+ 16,5 %), in der Baubranche (+6,8 %) und im Handel (+4,1 %).Von den aktuell 18.038 arbeitslos vorgemerkten Personen waren 40,8 % zuletzt in der Beherbergung und Gastronomie unselbstständig beschäftigt. 12,1 % haben im Handel und 8,0 % in der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, und dabei hauptsächlich in der Arbeitskräfteüberlassung und in der Gebäudereinigung gearbeitet.
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Beschäftigtendaten September 2023
Mit 355.824 aufrechten Dienstverhältnissen waren Ende September 2023 so viele Menschen wie nie zuvor in Tirol unselbständig beschäftigt. Das sind um +4.021 mehr als im Vorjahr. Dieser Zuwachs ist zur Gänze auf die anhaltend starke Zuwanderung von Arbeitskräften aus dem Ausland zurückzuführen. Die Anzahl der Beschäftigten mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft ist im Vorjahresvergleich um +4.837 Personen gestiegen. Besonders stark war der Beschäftigungszuwachs aus dem Ausland in der Beherbergung und Gastronomie (+1.483), in der Warenherstellung (+740) und im Handel (+531). Zugewandert sind besonders viele Menschen aus Deutschland (+1.071), Ungarn (+1.021), Syrien (+390), der Ukraine (+355) und Kroatien (+305).
Die Beschäftigung von Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft
ist im Vorjahresvergleich um - 816 gesunken. Die Beschäftigung von Inländer_innen nimmt beispielsweise in der öffentlichen Verwaltung (+325) und im Gesundheits- und Sozialwesen (+263) weiterhin zu. Im Einzelhandel (-656) und in der Warenherstellung (-651) sind hingegen deutlich weniger Österreicher_innen unselbstständig beschäftigt als noch vor einem Jahr.
Unabhängig von der Nationalität lässt sich ein leichter Rückgang der Beschäftigung aktuell in der Baubranche (-215) und im Einzelhandel (-367) beobachten. Gestiegen ist die Beschäftigung hingegen in der Beherbergung und Gastronomie (+1.402), in der öffentlichen Verwaltung (+781) und im Gesundheits- und Sozialwesen (+735).
[unselbständige Beschäftigung im September 2019: 343.600 | 2020: 338.893 | 2021: 346.587 | 2022: 351.803 | 2023: 355.824]
Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. November 2023