Der steirische Arbeitsmarkt: Oktober 2021
37.611 Steirerinnen und Steirer sind derzeit arbeitslos gemeldet oder befinden sich in einer Schulung. Die Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent lag in unserem Bundesland zuletzt vor 35 Jahren, also 1986, auf einem ähnlich niedrigen Niveau.
Der Bestand an arbeitslos gemeldeten Menschen in der Steiermark erreicht Ende Oktober 2021 den niedrigsten Wert seit zehn Jahren! Mit 29.076 arbeitslosen Personen per Ende Oktober muss man bis ins Jahr 2011 zurückblicken – damals waren 28.943 Menschen als arbeitslos beim AMS vorgemerkt. Seit es Aufzeichnungen über den Arbeitsmarkt gibt, lag die Zahl der arbeitslosen Menschen Ende Oktober immer höher als im September, weil sich erste saisonale Effekte in der Steiermark auf den Bestand der Arbeitslosen auswirken. Heuer verzeichnen wir erstmals einen Rückgang um 2,4 Prozent. Freilich: Werden die Teilnehmer_innen an Schulungen dazugezählt, befinden sich die Werte etwas höher, weil sich erfreulicherweise immer mehr Arbeitsuchende für eine notwendige Zusatzausbildung oder eine Umschulung in einen Mangelberuf entscheiden. Einschließlich der aktuell 8535 Teilnehmenden an Ausbildungen sind damit derzeit 37.611 Steirerinnen und Steirer ohne Job.
„Die aktuellen Entwicklungen spielen wirklich verrückt. Wir halten weiterhin bei fast 17.000 offenen Stellen und vermitteln auf Hochdruck“, betont AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. „Die Beschäftigung hat mit geschätzt 543.000 Personen einen Rekordwert erreicht und die Arbeitslosenquote beträgt in diesem Oktober 5,1 Prozent. Wir mussten 35 Jahre, ins Jahr 1986, zurückblicken, um einen ähnlich niedrigen Oktober-Wert für die Arbeitslosenquote zu finden.“
Das alles darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Herausforderungen am heimischen Arbeitsmarkt nach wie vor immens sind, wie Snobe erläutert: „Die Langzeitbeschäftigungslosigkeit liegt mit 11.324 Betroffenen ebenfalls historisch hoch, die Differenz zwischen den fachlichen Anforderungen der Unternehmen und dem bestehenden Potential der Arbeitsuchenden ist sehr groß. Die Betriebe suchen mit hoher Anstrengung nach zusätzlichem Personal und das AMS ist gefordert, sie dabei zu begleiten. Alleine während der ‚AMS Business Tour‘ vom 11. bis 29. Oktober besuchten die AMS-Mitarbeiter_innen 907 steirische Unternehmen. Viele wichtige Branchen und Bereiche wie der Tourismus, der Transport, das technische Handwerk und die Pflege müssen Geschäftseinschränkungen befürchten, weil die Engpässe bei Arbeitskräften anhalten.“
Wie volatil der Arbeitsmarkt trotzdem bleibt, zeigen die Lieferkettenprobleme, die mittlerweile zum größten Kurzarbeits-Risiko geworden sind. Von den aktuell knapp 11.600 Beschäftigten in mehr als 900 Betrieben in Kurzarbeit kommt der größte Teil aus der Autozulieferindustrie. Dort sorgt nicht mehr das Coronavirus für Schwierigkeiten, sondern wirken sich die fehlenden Materialien in der Fertigung entsprechend aus.
Kleine Datei, 688.8 KB (PDF)
Kleine Datei, 705.9 KB (PDF)
Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. November 2021