Deutliche Entspannung am niederösterreichischen Arbeitsmarkt hält weiter an
Im gesamten Euro-Raum setzt sich das hohe Wirtschaftswachstum fort. Die robuste Entwicklung des internationalen Umfeldes schlägt sich in einer starken Ausweitung der Exporte nieder, von der die heimische Sachgüterindustrie profitiert. Zur derzeit guten wirtschaftlichen Stimmung trägt auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt bei. Dies führt auch Ende Mai zu erfreulichen Arbeitsmarktdaten in NÖ:
- Allzeitbeschäftigungshöchststand
- Arbeitslosigkeit nimmt um knapp 13% so stark ab wie zuletzt im März 2007
- Niedrigste Mai-Arbeitslosenquote (6,9%, geschätzt) seit fünf Jahren
- Deutlich unter dem Vorjahresniveau liegende Jugendarbeitslosigkeit
- Entspannung bei den über 50-jährigen Arbeitslosen und Langzeitarbeitslosen
- Kräftiges Plus an gemeldeten offenen Stellen und Lehrstellen
In Niederösterreich stehen Ende Mai 46.578 Arbeitslose bei den AMS-Geschäftsstellen in Vormerkung. Dies entspricht einem Minus von 6.793 Personen oder 12,7% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres und das ist nicht nur die prozentmäßig die höchste Abnahme im heurigen Jahr, sondern die höchste seit März 2007. In Summe sind Ende Mai 57.011 Menschen entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS NÖ (-10,3%). Die (geschätzte) Arbeitslosenquote im Mai 2018 sank in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahr um 1,1%-Pkt. auf 6,9% (Österreich: 7,1%) und somit etwa auf das Niveau von vor fünf Jahren.
„Der Mai brachte in allen Teilbereichen eine weitere Entspannung auf dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt. Von Jänner bis Mai dieses Jahres haben die AMS NÖ-BeraterInnen den arbeitsuchenden KundInnen bereits über 225.300 Vermittlungsvorschläge gemacht und somit die Konjunkturchancen für die vorgemerkten Arbeitslosen voll genutzt. Das sind um 24% mehr Vermittlungsvorschläge als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Und der Erfolg kann sich sehen lassen: So ist in NÖ heuer bereits um 15,5% mehr Langzeitarbeitslosen (über 1 Jahr) bzw. um 8,8% mehr älteren Arbeitslosen der Wiedereinstieg ins Erwerbsleben gelungen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres“, analysiert AMS NÖ-Chef Karl Fakler die aktuelle Arbeitsmarktlage.
Wie schon seit Monaten profitieren Männer von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung etwas stärker (-4.330 od. -14,9%), aber auch bei den Frauen hat sich die Situation deutlich verbessert (-2.463 od. -10,2%).
Bei InländerInnen geht die Arbeitslosigkeit um 12,6% (auf 37.475), bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 13,2% (auf 9.103) zurück.
Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Jugendlichen ist im Vorjahresvergleich um 18,9% und damit weiterhin sehr deutlich gesunken (-1.003). Bei den Älteren (50plus) konnte die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 7,6% (-1.469) auf 17.820 und bei den Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen um 5,3% (-800) auf 14.378 gesenkt werden.
Sehr gute Beschäftigungssituation
Die gute Konjunktur führt weiterhin zu Beschäftigungshöchstständen. Die hohe Beschäftigungsdynamik des Vorjahres verstärkte sich seit Beginn dieses Jahres abermals: Der Beschäftigtenstand lag im April in NÖ bei 620.405 und wies – im Vergleich mit dem Vorjahr – eine Zunahme von 2,4% (+14.597 Personen) auf. Das ist der größte Anstieg der Beschäftigung seit Juli 1992. Auch im Mai 2018 rechnet das AMS NÖ mit einem Anstieg von rund 14.000 auf insgesamt 626.000 Beschäftigungsverhältnisse.
Ein besonders starkes Beschäftigungsplus*) gibt es in der Altersgruppe 50Plus mit 6,1% (abs. +10.205). Beim Beschäftigungszuwachs können Männer (+8.851 od. 2,6%) wieder stärker profitieren als Frauen (+5.746 od. 2,1%). Die InländerInnenbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig schwächer an (+6.700) als die der AusländerInnen (7.900).
*) aktuelle Zahlen: April 2018
Sehr erfreuliche Entwicklung am Stellenmarkt
Die gute Konjunktur zeigt sich auch bei der Entwicklung der Zahl an gemeldeten offenen Stellen, die mit 11.866 um 36,3% über dem Vorjahreswert liegt. Auch auf dem Lehrstellenmarkt ist die wirtschaftliche Erholung sichtbar: So liegt Ende Mai die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen um 25% über dem Wert des Vorjahres (+127).
Diese Seite wurde aktualisiert am: 11. März 2020