Arbeitsmarkt Burgenland: 28% mehr Arbeitslose als im August 2019
Seit April sinkt die Arbeitslosigkeit Monat für Monat leicht, zuletzt um 300. Dennoch suchen im Vergleich zum Vorjahr zusätzliche 2.100 Menschen eine Arbeitsstelle. Corona wirkt weiterhin stark auf den Arbeitsmarkt ein.
Derzeit suchen 9.700 BurgenländerInnen einen Job. Zusätzliche 1.500 Personen besuchen eine Aus- oder Weiterbildung. Die Arbeitslosigkeit ist im Corona-August um 2.100 gestiegen.
„Die großartige Arbeitsmarktsituation hat im März ein jähes Ende gefunden. Die Wirtschaft erholt sich seither wieder langsam. Das bringt neue Jobs, auf die unsere AMS-BeraterInnen intensiv vermitteln.“ informiert AMS-Landesgeschäftsführerin Mag.a Helene Sengstbratl.
Dennoch gibt es auch Positives zu berichten, denn immerhin 1.085 Menschen haben im August wieder Arbeit gefunden.
Kurzarbeit: 100 Millionen Marke geknackt
Am 1. September wurden in Summe 100 Millionen Euro an burgenländische Kurzarbeitsbetriebe ausbezahlt.
Seit Beginn der Corona-Kurzarbeit vor sechs Monaten hat das AMS Burgenland für 3.000 Erstanträge und 1.000 Verlängerungen 100
Millionen Euro ausbezahlt.
„Wir haben die 100 Millionen Euro Marke geknackt. Bei 40.000 Beschäftigten hat das AMS beigetragen, dass sie ihren Job behalten konnten“, fasst Helene Sengstbratl zusammen.
Die derzeit geltende Kurzarbeit läuft mit 30. September aus. Ab 1. Oktober bis Ende März kommenden Jahres beginnt eine neue Etappe mit geänderten Bedingungen. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten weiterhin 80 bis 90% des Nettogehalts. Neu ist, dass die Mindestarbeitszeit 30% betragen wird und dass maximal 80% gearbeitet werden darf. Die Zeit in Kurzarbeit soll auch für Weiterbildungen genutzt werden.
Der August-Arbeitsmarkt im Detail im Vergleich zum August 2019
Das Burgenland verzeichnet im August 9.679 Arbeitslose, das sind um 2.123 mehr als im entsprechenden Vorjahreswert. Österreichweit zeichnet sich ein ähnliches Bild: im August 2020 ein Plus von fast 93.000 arbeitslosen Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Insgesamt stieg die Zahl der Arbeitslosen österreichweit auf 371.893 Personen.
Im Burgenland trifft die Krise alle Regionen stark: heraus stechen Neusiedl/See (+44% Arbeitslose im Vergleich zum Vorjahr) sowie Mattersburg (+33%).
Unterschiede gibt es zwischen Frauen (+26,8% Arbeitslose) und Männern (+29,6%). Besonders bei den AusländerInnen (+46%) ist der Zuwachs stark überdurchschnittlich.
Arbeitslosigkeit nach Berufen: Büro und Fremdenverkehr
weiterhin am stärksten betroffen
Alle Berufe verzeichnen einen starken Anstieg in der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr, absolut betrachtet verzeichnen folgende Berufe den stärksten Anstieg: Büro- (+369 Arbeitslose), Fremdenverkehrs- (+289), Handels- (+267) und Hilfsberufe (+265).
Die Nachfrage nach Arbeitskräften besonders bei Hilfsberufen gesunken
Im Vergleich zum Vorjahr wurden 3,2% bzw. 45 Stellen weniger gemeldet. Bei den Hilfsberufen (-54) und den Verkehrsberufen (-27) ist der Rückgang stark. Gestiegen hingegen ist die Nachfrage am Bau (+51).
Diese Seite wurde aktualisiert am: 02. September 2020