Beschäftigungsplus für 2024 in Wien erwartet

Die Zahl der beim AMS Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im Dezember 2023 im Jahresvergleich um 7,4 Prozent auf 124.764 angestiegen, die der AMS-Kundinnen und Kunden in Schulung um 5,1 Prozent auf 33.992. Die Summe beider Gruppen ist um 6,9 Prozent größer geworden.

Im Jahresvergleich ist die Zahl der Über-50-Jährigen, die arbeitslos oder in Schulung sind, um 1,9 Prozent gewachsen, die der Unter-25-Jährigen um 10,4 Prozent.

Nach wichtigen Branchen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit im Dezember im Jahresvergleich im Bau um 7,6 Prozent und in der Warenproduktion um 9,7 Prozent gestiegen, im Einzelhandel ist sie um 4,3 Prozent und in Hotellerie und Gastronomie um 9,4 Prozent gestiegen.

Der Wiener AMS-Chef Winfried Göschl rechnet damit, dass die Arbeitsmarktlage in diesem Jahr stabil bleibt. „Ich gehe fest davon aus, dass die Beschäftigung in Wien auch 2024 weiter steigt – ob sich die Arbeitslosigkeit dabei tendenziell eher auf- oder abwärts bewegt, wird stark davon abhängen, wie sich das Arbeitskräftepotenzial entwickelt.“ Das sei von mehreren Faktoren abhängig, etwa vom Zuzug nach Wien und von der Frauenerwerbsquote.

An eine Verfestigung der Krise im Bau glaubt Göschl nicht. „Viele Vorhaben wurden aufgrund der Preisexplosionen aufgeschoben, aber nicht abgesagt“, ist der AMS-Wien-Chef überzeugt. „In Projekte im Sinne der Nachhaltigkeit und Energiewende werden weiterhin auch viele öffentliche Mittel fließen.“ Dazu gehören etwa Fassadensanierungen oder Heizungstausch.

Auch der Einzelhandel werde von den hohen Abschlüssen bei den KV-Verhandlungen und der Abschaffung der kalten Progression letztlich profitieren, sagt Göschl.

Eine Gruppe unter den Arbeitsuchenden gibt es allerdings, die Göschl auch weiterhin Sorgen bereitet: „Schwierig bleibt der Arbeitsmarkt für die gering Qualifizierten – vor allem jene, denen jede Anschlussfähigkeit für Ausbildungen fehlt. Ihnen werden wir in diesem Jahr besonders unser Augenmerk schenken.“