Arbeitslosigkeit in Tirol leicht gestiegen

Baubranche stabil. Beschäftigung weiter auf Rekordniveau.


  • Veröffentlicht 01.02.2024
  • Bundesland Tirol

Mit Stichtag 31.01.2024 sind in Tirol 17.879 Personen arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr sind das um +646 Menschen mehr (+3,7 %). 44,3 % der arbeitslos vorgemerkten Personen haben bereits eine Einstellzusage von einem Betrieb und 76,0 % sind kürzer als 3 Monate arbeitslos. 
Österreichweit liegt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei +8,4 % und aktuell gibt es in Österreich 343.828 Arbeitslose. Bei 17.879 Arbeitslosen und geschätzten 367.000 unselbständig Beschäftigten (+4.000 Beschäftigte im Vorjahresvergleich) betrug die Arbeitslosenquote im Jänner 2024 in Tirol 4,6 %.  [Arbeitslose im Jänner 2019: 19.087 | 2020: 17.760 | 2021: 41.239 | 2022: 18.463 | 2023: 17.233 | 2024: 17.879]

Johannes Schranz, stv. Landesgeschäftsführer AMS Tirol: „Auch im Jänner war die Entwicklung am Tiroler Arbeitsmarkt stabil. Die Anzahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ist nur geringfügig höher als im Vorjahr. Der Mangel an Arbeits- und Fachkräften bleibt weiterhin die zentrale Herausforderung am Arbeitsmarkt.“

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Rekordbeschäftigung in Tirol (Beschäftigtendaten Dezember 2023)
Mit 369.128 aufrechten Dienstverhältnissen waren Ende Dezember 2023 so viele Menschen wie nie zuvor in Tirol unselbständig beschäftigt. Das sind um +4.987 mehr als im Vorjahr. Auffällig ist dabei, dass die Anzahl der Beschäftigten mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft im Vorjahresvergleich um +5.753 Personen gestiegen ist. Die stärkste Zuwanderung kommt dabei aus Deutschland (+1.369). Die Beschäftigung von Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft ist im Vorjahresvergleich hingegen um ‑766 gesunken.

Johannes Schranz: „Trotz des Beschäftigungsrekords bleibt die demographische Entwicklung eine Herausforderung am Tiroler Arbeitsmarkt. Die Gruppe der 20 bis 64-Jährigen im Haupterwerbsalter wird bis 2030 um rund 16.000 Personen sinken, gleichzeitig wächst die Tiroler Gesamtbevölkerung um 20.000 Personen.“ 

 Unabhängig von der Nationalität lässt sich ein leichter Rückgang der unselbstständigen Beschäftigung aktuell in der Arbeitskräfteüberlassung (-524) und im Einzelhandel (-466) beobachten. In der Baubranche ist die Beschäftigung hingegen stabil. Gestiegen ist die Beschäftigung in der Beherbergung und Gastronomie (+1.509), im Bereich Erziehung und Unterricht (+1.175), im Gesundheits- und Sozialwesen (+979) und in der öffentlichen Verwaltung (+878).  [unselbständige Beschäftigung im Dezember 2019: 357.995 | 2020: 313.257 | 2021: 353.716 | 2022: 364.141 | 2023: 369.128]
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  • Arbeitslosigkeit gestiegen ↑ +646 | +3,7 % auf 17.879 Personen
  • Beschäftigung gestiegen ↑ +4.000 | +1,0 % auf 367.000 unselbständig Beschäftigte
  • Arbeitslosenquote gestiegen ↑ +0,1 %-Punkte auf 4,6 %

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ÜBERBLICK: Der Tiroler Arbeitsmarkt im Jänner 2024
Arbeitslosigkeit in Tirol leicht gestiegen
Arbeitslosenquote: 4,6 %

Arbeitslosigkeit der Frauen gesunken, bei den Männern gestiegen
Mit Ende Jänner sind 4.850 Frauen und 13.029 Männer in Tirol arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um -0,3 % gesunken und bei den Männern um +5,3 % gestiegen. Die Arbeitslosenquote der Frauen liegt mit 2,7 % deutlich unter jener der Männer (6,4 %). Im Vorjahresvergleich bleibt die Arbeitslosenquote bei den Frauen unverändert. Bei den Männern ist sie hingegen um +0,3 %-Punkte gestiegen.

Höherqualifizierung bestes Mittel gegen Arbeitslosigkeit
39,9 % der Ende Jänner vorgemerkten Arbeitslosen haben maximal einen Pflichtschulabschluss. Diese Menschen waren hauptsächlich in Hilfsberufen tätig und haben weder einen Lehrabschluss noch höhere Schulausbildung. Die Arbeitslosenquote von Menschen mit maximal Pflichtschulausbildung lag zuletzt bei 11,8 %. Bei Personen mit abgeschlossener Lehrausbildung liegt dieser Wert mit 4,4 % und bei Akademiker_innen mit 1,5 % deutlich darunter. 
Mit Stichtag 31.01.2024 befinden sich 2.338 Personen in Schulungsmaßnahmen des AMS Tirol. Das sind im Vorjahresvergleich um +206 Personen oder +9,7 % mehr. [Schulungsteilnehmer_innen im Jänner 2019: 2.134 | 2020: 2.120 | 2021: 2.194 | 2022: 2.528 | 2023: 2.132 | 2024: 2.338]

Arbeitslosigkeit im Handel und in der Warenherstellung gestiegen
Überdurchschnittlich stark gestiegen ist die Arbeitslosigkeit in der Arbeitskräfteüberlassung (+17,8 %), im Handel (+11,1 %) und in der Warenherstellung (+9,0 %). In der Beherbergung und Gastronomie ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr lediglich um +3,2 % auf 1.434 Personen gestiegen. In der Baubranche ist die Arbeitslosigkeit weiter stabil (-0,1 %). Von den aktuell 17.879 arbeitslos vorgemerkten Personen waren 34,5 % zuletzt in der Baubranche beschäftigt. 12,7 % haben im Handel und 9,6 % in der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, und dabei hauptsächlich in der Arbeitskräfteüberlassung und in der Gebäudereinigung, gearbeitet.

Langzeitbeschäftigungslosigkeit rückläufig
Aktuell sind in Tirol 1.621 Personen langzeitbeschäftigungslos. Im Vorjahresvergleich ist die Langzeitbeschäftigungslosigkeit in Tirol um -5,4 % gesunken (Ö: -0,0 %). 63,2 % dieser arbeitsmarktfernen Personen haben gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen oder eine Behinderung, 56,1 % sind älter als 50 Jahre und 50,3 % haben maximal einen Pflichtschulabschluss. Weniger offene Stellen als im Vorjahr Ende Jänner waren beim AMS Tirol insgesamt 6.748 offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet. Im Vorjahresvergleich ist die Anzahl der offenen Stellen um -14,7 % bzw. -1.162 gesunken. Im Vergleich mit früheren Jahren ist der Personalbedarf dennoch weiterhin hoch. Am stärksten rückläufig ist die Anzahl der offenen Stellen in der Beherbergung (-323), im Einzelhandel (-284) und in der Gastronomie (- 239). [Offene Stellen (sofort verfügbar) im Jänner 2019: 5.733 | 2020: 5.760 | 2021: 3.309 | 2022: 9.312 | 2023: 7.910 | 2024: 6.748]

Weiterhin starker Engpass am Tiroler Lehrstellenmarkt
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der sofort verfügbaren offenen Lehrstellen um +28,1 % auf 1.176 gestiegen. Die meisten Lehrlinge werden im Einzelhandel (453), in der Beherbergung (215) und im Baunebengewerbe (136) gesucht. Im Vorjahresvergleich ist die Anzahl der offenen Lehrstellen im Einzelhandel (+96,1 %) besonders deutlich gestiegen. Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist leicht gestiegen (+2,5 %). Das sind 375 sofort einsatzbereite Lehrstellensuchende gegenüber 1.176 sofort verfügbaren Lehrstellen. [Offene Lehrstellen (sofort verfügbar) im Jänner 2020: 715 | 2021: 443 | 2022: 842 | 2023: 918 | 2024: 1.176, Lehrstellensuchende (ohne Einstellzusage, sofort verfügbar) im Jänner 2020: 321 | 2021: 447 | 2022: 359 | 2023: 366 | 2024: 375 ]

Diese Seite wurde aktualisiert am: 01. Februar 2024