Extrinsische Motivation

Was motiviert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, jeden Tag ihre Arbeit zu verrichten und wie kann die Motivation gesteigert werden? Vorgesetzte bedienen sich häufig äußerer Anreize wie einer Gehaltserhöhung, um die Motivation anzukurbeln. In der Psychologie wird das als extrinsische Motivation bezeichnet. Wir erklären Ihnen den Nutzen extrinsischer Motivation und die Auswirkungen auf die Arbeitsleistung.

Was bedeutet extrinsische Motivation?

Extrinsische Motivation ist jene Art von Motivation, die durch äußere Anreize und Einflüsse entsteht. Meist sind diese äußeren Anreize Belohnungen, beispielsweise in Form eines höheren Gehalts, einer einmaligen Prämie oder auch in Form von Anerkennung. Aber auch negative Androhungen, wie zum Beispiel eine mögliche Kündigung, können als extrinsische Motivation funktionieren.

Extrinsische vs. Intrinsische Motivation

Im Gegensatz zur extrinsischen Motivation entsteht die intrinsische Motivation im Menschen selbst, ganz ohne Belohnungssysteme von außen. Im beruflichen Kontext bedeutet intrinsische Motivation, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit gerne machen, weil ihnen die Arbeit an sich Spaß macht oder sie ihre Arbeit als sinnvoll erachten.

Beispiel extrinsischer Motivation

Frau H. arbeitet in einem IT-Unternehmen und hat ganz klare Jahreszielvorgaben von ihrer Chefin erhalten. Wenn Sie diese Ziele erreicht, wird Frau H. Ende des Jahres eine Gehaltserhöhung erhalten.

Beispiel intrinsischer Motivation

Herr B. ist Goldschmied und liebt es, in seinem Beruf seine Kreativität sowie sein handwerkliches Geschick kombinieren zu können. Die Motivation für seine tägliche Arbeit kommt bei Herrn B. somit von ihm selbst, ganz ohne äußere Einflüsse.

Quellen extrinsischer Motivation

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, um Menschen von außen, also extrinsisch, zu motivieren? Wir erläutern Ihnen die unterschiedlichen Quellen:

Positive Quellen

Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter extrinsisch zu motivieren, werden in der Wirtschaft vielfach monetäre, also finanzielle Anreize geboten:

  • Gehaltserhöhung
  • Bonus bzw. Prämie
  • Provision

Darüber hinaus gibt es jedoch auch noch einige, ganz wichtige nicht-monetäre Anreize, die die Motivation steigern können:

  • Anerkennung
  • Lob
  • Beförderung

Negative Quellen

Eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter kann aber auch mittels negativer Anreize extrinsisch motiviert werden, beispielsweise mittels der Androhung einer Gehaltskürzung oder Kündigung.

Soll hingegen die intrinsische Motivation gesteigert werden, dann ist es wichtig, sich die Arbeitsaufgaben der Mitarbeiterin bzw. des Mitarbeiters im Detail anzusehen. Vielleicht kann der Mitarbeiterin bzw. dem Mitarbeiter mehr Abwechslung der Tätigkeiten gegeben werden oder womöglich führt mehr Verantwortung zu einer höheren intrinsischen Motivation.

Wirksamkeit und Grenzen extrinsischer Motivation

Wird ein extrinsischer Anreiz geschafft, so heißt das nicht, dass die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter die Tätigkeit nun lieber durchführt, es heißt lediglich, dass ihre bzw. seine Erwartung auf die Verhaltensergebnisse der Grund sind, weshalb er bzw. sie die Tätigkeit durchführt. Dies wird auch als Pull-Effekt bezeichnet, da es die Anreize sind, die die Person durch die gesamte Tätigkeit ziehen.

Beispiel

Herr M. soll für das kommende Jahr einen Budgetplan für ein neues Projekt erstellen. An die Durchführung dieser Tätigkeit ist eine Prämie geknüpft. Herr M. hat keinerlei Lust diesen Plan zu erstellen, macht es jedoch, um die Prämie zu erhalten.

Auswirkung auf Arbeitsleistung

Ziel extrinsischer Motivation ist letztlich, die Arbeitsleistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhöhen. Aber funktioniert das auch? Und die Antwort lautet: Ja! Ganz essentiell ist jedoch, dass nicht nur mittels finanzieller Lockmittel versucht wird, die Motivation zu steigern, sondern auch mittels Anreizen wie Wertschätzung und Anerkennung. Diese Kombination bewirkt eine merkbare Steigerung der Arbeitsleistung.

Aber bei einem genaueren Blick ist ganz klar: Jede Arbeit sollte intrinsisch motiviert sein. Wer seine Arbeit gerne macht, hat automatisch eine höhere Arbeitsleistung. Kommen zusätzlich noch positive äußere Einflüsse hinzu, um die Motivation zu steigern, haben Betriebe hoch motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Welche Art von Motivation wirksam ist, um die Arbeitsleistung zu erhöhen, hängt jedoch auch stark von den beruflichen Tätigkeiten ab:

Extrinsische Anreize haben sich vor allem bei einfachen, ganz klar strukturierten Tätigkeiten bewährt. Bei sehr komplexen Tätigkeiten, die auch noch mit viel Eigenverantwortung und Freiraum einhergehen, ist wiederum intrinsische Motivation wesentlich für eine bessere Arbeitsleistung. Werden äußere Anreize eingesetzt, führt das primär zu einer höheren Arbeitsleistung, das heißt, es wird mehr gearbeitet, als vorher (die Quantität steigt). Intrinsische Motivation wiederum führt zu einer qualitativ besseren Arbeitsleistung, das heißt, der geleistete Output hat eine höhere Qualität.

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Diese Seite wurde aktualisiert am: 22. Juli 2021